I.E. Gloria Navarrete, Botschafterin von Chile: Das Coronavirus kennt keine Grenzen, und es ist eine Krise, die uns alle betrifft

Wir haben die Botschafterinnen und Botschafter der diplomatischen Gemeinschaft in Wien befragt, um herauszufinden wie die Botschaften ihre diplomatischen Aktivitäten im Ausnahmezustand organisiert haben, über die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung und Rettung der Wirtschaft, sowie wie sie die private Zeit in Zeiten der Pandemie verbringen und was sie zuerst machen werden, nachdem die aktuelle Situation beendet ist.

I.E. Gloria Navarrete / Fotocredit: Diplomacy and Commerce Austria

Wir sprachen für Diplomacy and Commerce Austria mit I.E. Gloria Navarrete, Botschafterin der Republik Chile in der Republik Österreich.

Wie hat sich die aktuelle Situation auf die Aktivitäten der Botschaft ausgewirkt?

In den ersten Tagen des Ausbruchs des Coronavirus lag unser Schwerpunkt auf der Unterstützung chilenischer Bürger, die aufgrund der Annullierung von Flügen und der Reduzierung der Aktivitäten auf Flughäfen in Österreich gestrandet waren.

Glücklicherweise hatten wir in Zusammenarbeit mit der österreichischen Regierung die Möglichkeit, die Rückkehr einer Gruppe chilenischen Bürger zu organisieren, die einen Flug nutzten, um österreichische Bürger abzuholen, hauptsächlich Touristen, die nach Chile gereist waren und die nicht zurück fliegen konnten, weil die internationalen Flüge storniert wurden.

Obwohl in einem anderen Tempo und einer anderen Modalität, haben die in Wien ansässigen internationalen Organisationen ihre Arbeit fortgesetzt, so dass unsere Interaktion mit ihnen fortgesetzt wurde.

Wie kommentieren Sie die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung und Rettung der Wirtschaft?

Das Coronavirus kennt keine Grenzen, und es ist eine Krise, die uns alle betrifft. Wir sind davon überzeugt, dass multilaterale Maßnahmen und internationale Solidarität die besten Instrumente zur Bewältigung dieser Krise sind.

Daher messen wir der Rolle der Institutionen, die Teil des Systems der Vereinten Nationen sind, besondere Bedeutung bei. Die frühzeitigen und angemessenen Maßnahmen der österreichischen Behörden zur Verringerung der Ausbreitung des Coronavirus haben sehr positive Ergebnisse gezeigt, die offensichtlich sind. Aus diesem Grund haben wir unsere Behörden in Chile ständig über diese wertvollen Erfahrungen sowie über die Maßnahmen informiert, die die österreichische Regierung zur Ankurbelung der Wirtschaft ergriffen hat.

Da der Ausbruch von COVID-19 in Chile später als in Europa erfolgte, haben unsere Behörden die Erfahrungen von Ländern wie Österreich, die die Epidemie erfolgreich bekämpft haben, genau verfolgt, um nützliche Maßnahmen zu erlernen und zu erhalten.

In Bezug auf die Situation in Chile vertrauen wir auf die Widerstandsfähigkeit unserer Bevölkerung und die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen, die darauf abzielen, die am stärksten gefährdeten Arbeitnehmer, Unternehmen und Familien des Landes durch Initiativen zum Schutz von Arbeitsplätzen und Arbeitseinkommen zu unterstützen. Liquiditätsspritzen zur Unterstützung von Unternehmen, insbesondere KMU und Stärkung des Familieneinkommens (Unterstützungsbonus und Schaffung eines Sonderfonds zur Erhaltung der am stärksten gefährdeten Haushalte).

S.E. Mag. Enno Drofenik, Chef des Protokolls beim Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten und I.E. Gloria Navarrete, Botschafterin Chile in Österreich / Fotocredit: Diplomacy and Commerce Austria

Wie verbringen Sie Ihre private Zeit in Zeiten der Pandemie?

Ich mache mehr oder weniger das Gleiche, aber leider kann ich nicht ins Fitnessstudio gehen oder meine Freunde in einer Gruppe treffen. Ich gehe spazieren, trainiere zu Hause, lese, höre Musik, koche, rufe meine Familie und Freunde an und erlaube mir, in Netflix nur eine Serie oder einen Film pro Tag anzusehen.

Was werden Sie zuerst machen, nachdem die aktuelle Situation beendet ist?

Ich sehne mich danach, reisen zu können, um meine Kinder zu sehen, Feiern mit meinen Freunden und natürlich, ein Ballett oder ein Konzert zu besuchen. Für dieses Semester waren sehr gute Vorstellungen geplant!

(Svetlana Nenadovic-Glusac)