EU-Haltung zum Fixkostenzuschuss bedroht gesamte Tourismus- und Reisebranche

Kadanka: Mit jeder Verzögerung des Fixkostenzuschusses drohen Insolvenzen und Jobverluste.

Tourismus- und Reisebranche
© WKÖ

Mit völligem Unverständnis reagiert Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), auf die zögerliche Haltung der EU-Kommission bei der Notifizierung der nächsten Fixkostenzuschussphase. „Die heimischen Reisebüros und Reiseveranstalter müssen bereits seit sechs Monaten mit einem Umsatzrückgang von rund 80 Prozent leben. Manche Geschäftsbereiche, wie etwa der Incoming-Tourismus oder die Veranstaltung von Kongressen, liegen vollkommen darnieder. Auch Auslandsreisen können aufgrund ständig ändernder Einreisebestimmungen und Reisewarnungen nur sehr beschränkt durchgeführt werden“, skizziert Kadanka die aktuelle Lage der Branche.

Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft bestätigt: „Durch die Einschränkung der Reisefreiheit wurde die gesamte Tourismusbranche massiv getroffen, vielen Betrieben ist die Geschäftsgrundlage völlig weggebrochen. Der Fixkostenzuschuss wäre eine essentielle Maßnahme, um unseren Unternehmen in dieser Krise ein Überleben zu ermöglichen.“

Maßnahme der EU-Bürokratie für Branche nicht nachvollziehbar

Kadenka: „Der Fachverband hat gemeinsam mit den anderen Branchenverbänden ÖRV und ÖVT in den letzten Wochen – in enger Abstimmung mit dem Finanz- und Tourismusministerium – unermüdlich an der nächsten Phase des Fixkostenzuschusses gearbeitet, um der österreichischen Reisebürobranche eine Perspektive für die kommenden Monate zu bieten. Unsere Mitglieder sind vollkommen unverschuldet in die schwerste wirtschaftliche Krise seit Bestehen der 2. Republik geraten und haben es verdient, umfassend unterstützt zu werden.“ Dass die EU-Bürokratie in Brüssel jetzt bei einer so wesentlichen Unterstützungs-Maßnahme auf der Bremse steht und damit die Existenz von Unternehmen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufs Spiel setze, sei nicht nachvollziehbar. Denn ohne Zweifel zählen der Tourismus – und die Reisebürobranche im speziellen – zu den am längsten und stärksten von der Corona-Krise betroffenen Branchen, unterstreicht Kadanka und appelliert abschließend: „Ich hoffe die EU-Kommission überdenkt ihre Haltung und gibt den Fixkostenzuschuss schnellstmöglich frei. Mit jeder Verzögerung steigt die Gefahr von Insolvenzen und Arbeitsplatzverlusten.“

(wko.at)