Das waren heuer die fünf größten heimischen Start-up-Investments

Zusammen sicherten sich diese fünf österreichischen Start-ups in ihren Finanzierungsrunden 122 Millionen Dollar

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Wien – Bis sie wirklich bei den Großen mitspielen können, wie es sich die Politik und viele Start-up-Enthusiasten hierzulande wünschen, ist es noch ein sehr weiter Weg für die heimische Szene. Nichtsdestotrotz fließt von Jahr zu Jahr mehr Risikokapital in österreichische Jungunternehmen. Der Großteil davon kommt aus Übersee, aus den USA, um genau zu sein. Im ersten Halbjahr dieses Jahres freuten sich Start-ups über insgesamt 103 Millionen Dollar – mehr als doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2017. Da waren es 46 Millionen Dollar. Im europäischen Ranking der Wirtschaftsprüfungsagentur Ernst & Young liegt Österreich damit auf Platz 13. DER STANDARD hat die fünf größten Investments des heurigen Jahres zusammengefasst.

Tourradar: 50 Millionen Dollar

Gegründet wurde Tourradar zwar von den Australiern Travis und Shawn Pittman, doch das Unternehmen sitzt in Wien. Die Buchungsplattform vermittelt seit 2013 mehrtägige Touren – etwa Safaris, Wanderungen oder Städtetrips. Aktuell umfasst das Angebot 25.000 Touren in rund 200 Ländern. Weltweit kooperiert man mit mehr als 600 Anbietern. Nutzer können anhand verschiedener Parameter wie Land, Preis, Anbieter und Kategorie suchen. Weitere Niederlassungen befinden sich in Kanada und Australien. Im Juni holte sich das Start-up vom Risikokapitalgeber TCV aus dem Silicon Valley eine Finanzspritze in der Höhe von 50 Millionen Dollar. 

Bitmovin: 30 Millionen Dollar

Das Kärntner Start-up ermöglicht bessere Qualität und höhere Übertragungsgeschwindigkeit beim Videostreaming. Der Unternehmenssitz befindet sich in Klagenfurt, doch die Firma betreibt bereits Büros in den Niederlanden, in Hongkong, São Paulo, New York, Seattle und Chicago. Im Frühjahr sicherten sich die Gründer Christopher Müller und Stefan Lederer eine Finanzierung in Höhe von rund 30 Millionen Dollar von der Investorengruppe Highland Europe, die auch in Wetransfer oder Outfittery investierte.

Usound: 20 Millionen Dollar

Im Oktober startete Usound die Massenproduktion seiner Mikrolautsprecher. Die 2014 gegründete Grazer Firma setzt auf sogenannte MEMS-Technologie (Micro Electro Mechanical Systems), mit der sich winzige Bauteile zu einem funktionierenden System zusammenführen lassen. Insgesamt schützen 150 Patente die kleinen steirischen Lautsprecher. Ende November gab es eine Kapitalspritze in Höhe von 20 Millionen Dollar von der Venture-Capital-Gesellschaft E-Qventure rund um Business-Angel Herbert Gartner zusammen mit dem britisch-österreichischen Venture-Capitalist Hermann Hauser, Mitbegründer von ARM.

Bluecode: 11,2 Millionen Dollar

Im September verkündete das Wiener Fintech Bluecode eine Kooperation mit Alipay, dem weltweit größten Anbieter für mobiles Bezahlen. Wenig später gab es von drei nicht näher genannten Risikokapitalgebern aus der Industrie- und Finanzbranche 11,2 Millionen Dollar Wachstumskapital. Für eine Zahlung mit Bluecode wird an der Kassa ein einmalig gültiger Strichcode in eine App auf dem Handydisplay gescannt. Der bezahlte Betrag wird dann vom verknüpften Girokonto abgebucht. In Österreich kann Bluecode unter anderem bei Rewe (Billa, Merkur, Penny, Adeg, Bipa) und Spar sowie Hartlauer und Hervis verwendet werden. Weiters kooperiert Bluecode mit mehr als hundert Banken und dem Finanzdienstleister Six Payment Services.

Crate.io: 11 Millionen Dollar

Eine satte Summe floss im Juni auch ins Ländle. Das 2013 gegründete Vorarlberger Start-up Crate.io bietet Datenbanklösungen, mit deren Hilfe Unternehmen Daten sammeln und auswerten können – alles im Bereich Internet of Things und Industrie 4.0. Von Dornbirn aus baut das Team zwei Filialen in den USA auf, eine in San Francisco und eine in New York. Die elf Millionen kamen von Zetta Ventures aus San Francisco unter Beteiligung von Deutsche Invest Equity, Chalfen Ventures, Momenta Partners und Charlie Songhurst. (and, 30.12.2018)

(mobil.derstandard.at)