S.E. Salah Abdel Shafi – Botschafter von Palästina: Auswirkungen der Pandemie ist zweifellos eine immense Herausforderung

Wir haben die Botschafterinnen und Botschafter der diplomatischen Gemeinschaft in Wien befragt, um herauszufinden, wie die Botschaften ihre diplomatischen Aktivitäten im Ausnahmezustand organisiert haben, über die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung und Rettung der Wirtschaft, sowie wie sie die private Zeit in Zeiten der Pandemie verbringen und was sie zuerst machen werden, nachdem die aktuelle Situation beendet ist.

Wir sprachen für Diplomacy and Commerce Austria mit S.E. Salah Abdel Shafi – Botschafter von Palästina in Österreich, der neben seiner Arbeit als Botschafter in Österreich, seit Oktober 2014 auch palästinensischer Botschafter in Slowenien und Ständiger Vertreter Palästinas bei internationalen Organisationen in Wien ist.

Wie hat sich die aktuelle Situation auf die Aktivitäten der Botschaft ausgewirkt?

Als eine diplomatische Vertretung mit Sitz in Wien mussten wir natürlich schnell und angemessen auf die neu entstandene Krisensituation reagieren. Es geht hier schließlich nicht nur um die Gesundheit meiner MitarbeiterInnen, sondern auch um die Gesundheit der hiesigen Gesellschaft.

In Abstimmung mit unserem Außenministerium haben wir einige Maßnahmen umgesetzt, darunter gehören beispielsweise ein reduzierter Mitarbeiterstab im Büro, Home Office sowie verkürzte Arbeitszeiten.

Für konsularische Angelegenheiten haben wir eine Hotline eingerichtet sowie Besuche in der Botschaft sind nur in dringenden Fällen und nach Vereinbarung möglich.

Wie kommentieren Sie die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung und Rettung der Wirtschaft?

Für die Bundesregierung ist die neue Situation und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zweifellos eine immense Herausforderung. Aber sie hat relativ frühzeitig strikte Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergriffen sowie zügig ein Hilfspaket für die Wirtschaft geschnürt. Ob dieses Hilfspaket ausreichend war, das gilt abzuwarten, denn wir sind noch mitten in der Krise. Gerade deshalb bedarf es weiterhin einer gewissen Flexibilität, um einen noch größeren wirtschaftlichen Einbruch zu vermeiden.

Wie verbringen Sie Ihre private Zeit in Zeiten der Pandemie?

Da es zurzeit keine gesellschaftlichen und politischen Verpflichtungen gibt und wir eine reduzierte Arbeitszeit haben, habe ich viel Zeit und kann mich konzentriert meiner Familie widmen, lange Spaziergänge an der frischen Luft unternehmen und in Ruhe lesen.

Was werden Sie zuerst machen, nachdem die aktuelle Situation beendet ist?

Ich freue mich darauf, meine Freunde in einem Kaffeehaus oder in einem Restaurant wiederzusehen und lange zu plaudern. Ich freue mich aber auch auf das Reisen und natürlich auf ein Wiedersehen mit meiner Familie zu Hause.

(Svetlana Nenadovic-Glusac)
Foto: Diplomacy and Commerce Austria

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