S.E. Abbas Bagherpour Ardekani, Botschafter der Islamischen Republik Iran – INTERVIEW (D & ENG)

Botschafter der Islamischen Republik Iran, Herr Abbas BAGHERPOUR ARDEKANI

Seit dem letzten Monat und der Veröffentlichung der Information, dass viele IAEO- Überwachungskameras abgeschaltet wurden, sind alle Augen der Weltöffentlichkeit auf den Iran gerichtet. Der Welt macht sich Sorgen um die Sicherheit und es stellt sich die Frage, wie realistisch die Angst vor einer möglichen Kriegsgefahr im Nahen Osten ist.

Die iranische Atombehörde gab eine kurze Erklärung ab, dass die Kameras eine „Geste des guten Willens“ gewesen seien, von der IAEA aber als „Verpflichtung betrachtet“ wurden. Es wurde aber auch betont „Dass über 80 Prozent der IAEA-Kameras aktiv blieben und es wurde angekündigt, dass der Iran sich weiter an das Übereinkommen über Schutzmaßnahmen mit der IAEA halten werde.

Der Generaldirektor der IAEO, Rafael Mariano Grossi, schrieb in seinem jüngsten Bericht, dass „der Iran keine Erklärung abgegeben habe, die angesichts der Erkenntnisse der Behörde technisch glaubwürdig ist“.

Die Resolution wurde von den E3 (Großbritannien, Frankreich und Deutschland) und den USA eingebracht, der 35-köpfige Gouverneursrat hat sie mit 30 Ja-Stimmen, drei Enthaltungen (Indien, Pakistan und Libyen) und zwei Gegenstimmen (Russland und China) verabschiedet.

Dieses Ergebnis hat dazu geführt, dass der Iran dringend aufgefordert wurde, mit der IAEA bei der Klärung offener Fragen zu kooperieren. Sie betreffen den Fund von Spuren angereicherten Urans durch die IAEA an drei Orten im Iran.

Von allen Seiten, sind Anschuldigungen und Spekulationen zu hören…

Für das Magazin Diplomacy and Commerce Austria haben wir ein exklusives Interview mit S.E. Abbas Bagherpour Ardekani, Botschafter der Islamischen Republik Iran in der Republik Österreich, geführt und über diese aktuellen und besorgniserregenden Themen gesprochen…

Exzellenz, wie sehen Sie die Beziehungen der Islamischen Republik Iran zur Republik Österreich derzeit und wie können die Beziehungen Ihrer Sicht nach weiterentwickelt werden?

Der Iran und Österreich genießen seit 164 Jahren diplomatische Beziehungen, die mit der Unterzeichnung des ersten Freundschaftsvertrags begannen und in 1872 zur Eröffnung der österreichischen Botschaft in Teheran und später der iranischen Botschaft in Wien führten.

Aber die Verbindungen zwischen dem Iran und Österreich reichen noch weiter zurück und mindestens fünf Jahrhunderte früher, wie die formelle Korrespondenz zwischen der Safawiden-Dynastie und der Habsburgermonarchie sowie der Austausch diplomatischer Delegierter im 16. und 17. Jahrhundert belegen. Im 19. Jahrhundert wurden unsere bilateralen Beziehungen vor allem in den kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Bereichen ausweitet. Seitdem haben unsere Nationen eine kontinuierlich solide und stabile Beziehung aufgebaut.

Emam-Moschee, Esfahan / Foto: Rafi Nourinia

Der Iran ist ein Land mit reichlich natürlichen Ressourcen, einer bereicherten und historischen Kultur und Zivilisation, erstaunlichen Touristenattraktionen und einer gebildeten Bevölkerung. Viele Jahre hindurch galt der Iran als zweitgrößter Handelspartner Österreichs außerhalb Europas, und auch Österreich gehörte zu den ersten fünf Handelspartnern des Iran. Unsere bestehenden bilateralen Beziehungen sind multidimensional. In Anbetracht der enormen Potenziale beider Länder in vielen verschiedenen Aspekten steht dem Ausbau unserer bilateralen Beziehungen nichts im Wege.

Ein großer Pluspunkt, den ich genieße, sind die hochqualifizierten und wunderbar talentierten IranerInnen, die in Österreich leben. Es sind voraussichtlich in ganz Österreich etwa 40.000 iranische Staatsangehörige ansässig, darunter mehr als 2000 ÄrztInnen, viele IngenieurInnen, UniversitätsprofessorInnen, ForscherInnen, Geschäftsleute und viele andere, auf die wir wirklich stolz sind. Darüber hinaus wurde ihre positive Rolle in der österreichischen Gesellschaft ständig von hochrangigen Persönlichkeiten in Österreich wertgeschätzt.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gibt es im Iran zahlreiche Gelegenheiten für Investitionen in den Bereichen Energie, Straßen- und Schienenverkehr, Landwirtschaft, Bank- und Versicherungswesen, Tourismus, Forschung und Technologie. Der Iran hat auch bemerkenswerte Fortschritte in den bahnbrechenden Bereichen der Wissenschaften erzielt, darunter Biotechnologie, Nanotechnologie, Biomedizin, Luft- und Raumfahrt und viele andere. Wir sind auch privilegiert mit einem fortschrittlichen Ökosystem einer dynamischen und brillanten Community von Start-ups. Darüber hinaus haben Iran und Österreich zur Intensivierung und Verstärkung ihrer bilateralen Wirtschaftskooperationen gemeinsam zahlreiche Kanäle und Strukturen konstituiert.

Die aktuelle internationale Situation hat auch neue Möglichkeiten geschaffen, unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit noch stärker zu intensivieren. Nur als Beispiel und da der Iran über die zweitgrößten Gasreserven der Welt verfügt, ist der Iran ein unabdingbarer Fixpunkt in der komplexen Gleichung der globalen Energieversorgung. Demzufolge sind wir bereit, unsere Zusammenarbeit auf der Grundlage eines für beide Seiten vorteilhaften Konzepts zu verstärken.

Die Atomverhandlungen in Wien stehen seit März dieses Jahres auf wackeligen Beinen. Nach den jüngsten Ereignissen sind die Aussichten für die Realisierung neuer Deals noch ungewisser. Können Sie uns sagen, was zu dieser heiklen Situation geführt hat?

Diese Gesprächsrunden wurden begonnen, als die US-Regierung erkannte, dass ihre frühere Politik des Rückzugs im Mai 2018 aus dem „Joint Comprehensive Plan of Action“ (JCPOA) von 2015, ein strategischer Fehler und eine gescheiterte Politik war, danach hat sie ihre Absicht bekundet, zum JCPOA zurückzukehren.

Da Trumps Druckkampagne ihre behaupteten Ziele nicht erreichte, wurde Herr Biden aufgefordert, sich öffentlich dagegen zu stellen und zu versprechen, sie zu ändern. Es ist jedoch sehr bedauerlich, dass Trumps schändliches Erbe, d.h. die unmenschlichen Sanktionen gegen die Menschen meines Landes, von letzterem immer noch fortgesetzt werden.

Die bittere Tatsache ist, dass, während uns über vier Jahre lang unsere Vorteile aus dem JCPOA vollständig entzogen wurden, einige Staaten, einschließlich der europäischen Staaten, ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind.

Noch bedauerlicher ist, dass sie ihre Augen vor den rechtswidrigen und unmenschlichen Sanktionen der Vereinigten Staaten verschlossen, die einem Wirtschaftsterrorismus gegen Iraner gleichkommen. Der Iran leistete seinen Teil des guten Willens und opferte seine Vorteile, während er den JCPOA mehr als ein Jahr lang vollständig einhielt, nachdem sich die USA aus dem Abkommen ausgestiegen war, was einen klaren Verstoß gegen die Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates darstellt.

Selbst nachdem sich die USA unter eindeutiger Verletzung der Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates aus dem Abkommen zurückgezogen hatten.

Die bestehende Möglichkeit, sogar über eine Rückkehr zu dem Deal zu diskutieren, ist vorhanden, weil der Iran verantwortungsbewusst und umsichtig gehandelt hat. Im Verlauf der Vienna Talks haben wir maximale Flexibilität gezeigt und sogar innovative Lösungen für die verbleibenden Probleme eingeführt, in der Hoffnung, aus der Sackgasse herauszukommen.

Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsident der EU Kommission, traf Irans Außenminister Hossein Amirabdollahian (l.) in Teheran // Foto: Majid Asgaripour/WANA via Reuters

Letzte Woche, Während unserer intensiven Konsultationen mit dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Herrn Joseph Borrell,  in Teheran, haben wir vereinbart, indirekte Gespräche mit den USA über die EU zu führen, um die letzten Hindernisse den Gesprächen zu überwinden. Wie in der Vergangenheit werden wir uns für die nächste Phase der Gespräche mit dem EU-Koordinator in Verbindung setzen.

Sobald also andere Parteien alle ihre Verpflichtungen vollständig, wirksam und nachprüfbar erfüllen, wird der Iran unverzüglich alle seine Schritte rückgängig machen. Aber das Leiden unseres Volkes infolge der Unterlassung anderer Länder, ihren Verpflichtungen nachzukommen, ist jedoch fast vollständig irreversibel. Unsere Patienten, insbesondere diejenigen mit seltenen Krankheiten, erleiden unmenschliche Sanktionen, die sogar Medikamente und medizinische Geräte umfassen. Wie können Tod und Leiden dieser unschuldigen Patienten rückgängig gemacht werden? Diese Ungerechtigkeit kann nicht aus dem Gedächtnis des iranischen Volkes gelöscht werden.

Vor diesem Hintergrund ist der Iran bereit, zur vollständigen Einhaltung zurückzukehren, sobald alle Parteien ihren Verpflichtungen vollständig nachkommen. Der Iran hat seine politische Entscheidung getroffen. Das Haupthindernis ist jetzt der Mangel an politischer Entschlossenheit seitens der Vereinigten Staaten, eine klare Tatsache, die von vielen anderen anerkannt wird. Jetzt liegt der Ball bei den USA und Washington sollte besorgt sein, diese Gelegenheit zu verpassen.

Der Iran war vom jüngsten Bericht der IAEA überrascht, da der Iran auf alle Fragen der Agentur gründlich und kooperativ geantwortet hat – der Leiter der iranischen Atombehörde, Mohammed Eslami // Foto: Reuters/Leonhard Foeger

Unter den 35 im JCPOA vertretenen Ländern verabschiedete der Gouverneursrat eine Resolution mit 30 Ja-Stimmen, 3 Enthaltungen (Indien, Pakistan und Libyen) und 2 Gegenstimmen (Russland und China). Wie ist Teherans offizielle Position zu dieser Resolution?

Laut „Safeguards Implementation Report 2021“ wurden 22 % der IAEA-Inspektionen weltweit im Iran durchgeführt, während der Iran nur 3% der gesamten nuklearen Einrichtungen der Welt besitzt, die von der Internationalen Atomenergiebehörde weltweit abgedeckt werden.

Die uneingeschränkte Zusammenarbeit des Iran mit der Internationalen Atomenergiebehörde ermöglicht es der IAEA, ihren Informationsstand mit der stärksten und eindringlichsten nuklearen Verifizierung-, Überwachung-, und Transparenzmaßnahmen aufrechtzuerhalten, die jemals in einem Land durchgeführt wurden.

Trotz dieser beispiellosen und proaktiven Zusammenarbeit mit der IAEA war die Reaktion der Agency weder angemessen noch konstruktiv. Der Iran war von dem jüngsten Bericht der Agency überrascht, da wir alle Fragen der IAEA vollständig und auf äußerst kooperative Weise beantwortet haben.

Die ganze Affäre basiert auf unbegründeten Anschuldigungen und Fehlinformationen, die in böser Absicht von dem berüchtigtsten Regime in der Region verbreitet wurde, das keine Partei des Atomwaffensperrvertrags ist und alles in seiner Macht Stehende getan habe, um den JCPOA auseinander zu brechen.

Trotz der konstruktiven Zusammenarbeit des Iran mit der IAEA drängten die Vereinigten Staaten und die E3 auf der letzten Sitzung des IAEA-Gouverneursrates auf die Annahme einer Resolution. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Resolution der IAEA politisch getrieben ist und negative Auswirkungen auf die laufenden Gespräche haben wird, und für ihre Folgen sind die Verfasser der Resolution verantwortlich. Die Verabschiedung der Resolution dient als Beweis dafür, dass der Druck und die politischen Bestrebungen einiger Staaten den technischen Aspekt der Arbeit der IAEA überwunden haben.  Diese Resolution dient als ein „Wake-up Call“ für die Glaubwürdigkeit und die Integrität der Agency, dessen „Safeguard System“ sowie „Non-Proliferation Regime“.

IAEA-Chef Rafael Grossi bei einer Sitzung der IAEA in Wien // Foto: Reuters/Leonhard Foeger

Vom iranischen Webportal Iran International veröffentlicht, beschuldigte der Sprecher des iranischen Außenministeriums am Montag, dem 13. Juni, den Generaldirektor der IAEA, Rafael Mariano Grossi, „sich mit den falschen Leuten zu treffen“, in Anspielung auf seine Reise nach Israel, und sagte: „Diese Aktionen haben die Errungenschaften internationaler Organisationen diskreditiert. Nach dem Statut der IAEO ist ihr Chef verpflichtet, die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Organisation zu gewährleisten.” Daraus folgt, dass der Iran den Besuch von Grossi in Israel als Grund für sein eigenes Handeln darstellt: Warum ist der Iran so exklusiv, wenn es um die Zusammenarbeit der IAEO mit anderen Ländern geht?

Das israelische Regime hat in der Region repressive, expansionistische und kriminelle Aktivitäten durchgeführt. Sie greift weiterhin unschuldige Menschen im besetzten Palästina an und tötet sie, darunter auch Frauen und Kinder. Zuletzt ermordeten sie kaltblütig „Shireen Abu Akleh“, eine altgediente palästinensische Journalistin. Tatsächlich ist dieses Regime bekannt für seine Gräueltaten und Apartheid-Politik, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, den Einsatz von Gewalt gegen Länder der Region und darüber hinaus sowie für seine düstere Bilanz bei der Entwicklung, Herstellung und Lagerung verschiedener Arten von Waffen, einschließlich Massenvernichtungswaffen.

Dieses Regime versucht immer, seine destabilisierenden, böswilligen und terroristischen Aktivitäten in der Region zu verschleiern. Zu diesen Aktivitäten gehören verdeckte Operationen, subversive und zerstörerische Maßnahmen gegen das friedliche Nuklearprogramm des Iran sowie die abscheuliche Ermordung unschuldiger iranischer Bürger und iranischer Nuklearwissenschaftler, um seine finsteren Ziele in der Region voranzutreiben. Bedauerlicherweise schweigen die westlichen Staaten über die Atomwaffen des israelischen Regimes sowie über seine wiederholten terroristischen und zerstörerischen Aktivitäten, was dieses Regime ermutigt hat, seine Gräueltaten ungestraft fortzusetzen.

Vor diesem Hintergrund und während Israel mehr als 250 Atombomben besitzt und nicht Vertragspartei eines einzigen Abrüstungs- und Rüstungskontrollvertrags einschließlich „NPT“ ist und sich weigert, seine nuklearen Einrichtungen und Aktivitäten der „IAEA CSA“ zu unterstellen, sind wir Zeuge, dass der Generaldirektor der IAEA unmittelbar vor der Sitzung des Gouverneursrates, Israel offiziell besucht, und dies kann in keiner Weise als unparteiische und nicht politisierte Aktion wahrgenommen werden. Von der IAEA als einziger internationaler Atomaufsichtsbehörde und ihrem Generaldirektor wird erwartet, dass sie professionell, unparteiisch und unabhängig handeln.

Seit Beginn des kriegerischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine herrscht eine weltweit zu spürender Wirtschaftskrise. Unabhängig von der globalen Wirtschaftslage hat das iranische Erdölministerium erklärt, dass der Iran jetzt täglich mehr als eine Million Barrel Rohöl und Gasflüssigkeiten exportiert und dass er keine Kunden verlieren wird, selbst wenn China mehr Öl von Russland kauft. Wird Ihrer Meinung nach, die globale Wirtschaftskrise unabhängig vom Wachstum der Rohölexporte eine Inflation im Iran verursachen?

Wie in der Erklärung unseres Ölministeriums betont wurde, sind die Ölexporte des Landes zwar von Marktveränderungen beeinflusst, aber es wird keinen ernsthaften Rückgang geben. “Nur die Marktgeographie kann sich ändern”.

Bei den Hauptursachen für die Turbulenzen auf dem Weltenergiemarkt und das Risiko der Energiesicherheit sollte man die rechtswidrigen US-Sanktionen gegen ein Land wie den Iran als einen der Besitzer der weltgrößten Öl- und Gasreserven nicht vergessen.

Um diese rechtswidrigen Sanktionen zu neutralisieren, haben wir uns bemüht, dass unsere Ölverkäufe trotz der eingeleiteten Veränderungen auf hohem Niveau geblieben sind. Insgesamt hat der Iran in den ersten beiden Monaten des laufenden iranischen Kalenderjahres 40 Prozent mehr Rohölderivate, Erdgas und Gaskondensat verkauft als im Vorjahreszeitraum.

Der Erhalt der Erträge aus dem Verkauf von Rohöl und anderen Produkten steht ebenfalls im Visier, während Trumps sogenannte „Maximaldruck“-Sanktionskampagne von der Biden-Administration immer noch verfolgt wird. Die Islamische Republik Iran hat stets betont, dass eine Politisierung des Energiesektors und Sanktionen gegen Produzenten vermieden werden müssen, um die Versorgungssicherheit zum Wohle der Verbraucher zu gewährleisten. Der Abbau der Energiesicherheit und die Intensivierung von Marktschwankungen ist für alle Akteure in diesem Bereich ein Lose-Lose-Spiel.  Die vollständige Rückkehr des iranischen Öls kann erheblich auf die Bedürfnisse des Marktes eingehen und den internationalen Energiemärkten Stabilität und Gleichgewicht bringen. Wir sind bereit, an diesem kritischen Punkt unsere Rolle zu spielen.

Wie wir sehen, waren viele Länder, einschließlich der Europäer, in Bezug auf Inflation und andere wirtschaftliche Faktoren von der Ukraine-Krise negativ betroffen und erlebten eine ernste Situation in Bezug auf Energie, Inflation und die Bereitstellung von Grundgütern und Rohstoffen.

Der Iran ist keine Ausnahme, obwohl die kriegsbedingte Inflationsrate im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt in unserem Land im Vergleich zu vielen anderen Ländern niedriger ist.

H.E. Abbas Bagherpour Ardekani

English:

H.E. Abbas Bagherpour Ardekani, Ambassador of the Islamic Republic of Iran to the Republic of Austria – INTERVIEW 

 

All eyes of the world public have been on Iran since last month and the release of the information that many IAEA surveillance cameras have been shut down. The world is concerned about security and how realistic is the fear of a possible threat of war in the Middle East.

Iran’s nuclear agency issued a brief statement saying the cameras were a “goodwill gesture” but were “considered an obligation” by the IAEA. But it also stressed that “over 80 percent of the IAEA cameras remained active and it was announced that Iran would continue to abide by the agreement on safeguards with the IAEA.”

IAEA Director-General Rafael Mariano Grossi wrote in his latest report that “Iran has not made a statement that is technically credible given the agency’s findings”.

The resolution was tabled by the E3 (Britain, France and Germany) and the US, and the 35-strong Board of Governors passed it by 30 votes in favour, three abstentions (India, Pakistan and Libya) and two against (Russia and China).

This result has led to Iran being urged to cooperate with the IAEA in clarifying outstanding issues. They concern the discovery by the IAEA of traces of enriched uranium at three locations in Iran.

From all sides, accusations and speculation are heard…

For Diplomacy and Commerce Austria magazine, we conducted an exclusive interview with HE Abbas Bagherpour Ardekani, Ambassador of the Islamic Republic of Iran to the Republic of Austria, and spoke about these current and worrying issues…

Your Excellency, what kind of relations does the Islamic Republic of Iran currently have with the Republic of Austria and do you see the possibility of further improving these relations?

Iran and Austria enjoy 164 years of diplomatic relations commenced when the first friendship treaty was signed, resulted in the opening of the Austrian Embassy in Tehran in 1872 and later the Iranian Embassy in Vienna. But the ties between Iran and Austria go back further and to at least five centuries earlier as it is evident in the formal correspondence between the Safavid Dynasty and the Habsburg Monarchy as well as the exchange of diplomatic delegates in the 16th and 17th centuries. In the 19th century, our bilateral relations were expanded particularly in cultural, social and scientific dimensions. Since then, our nations have developed a solid and steady relationship.

Iran is a country with abundant natural resources, enriched and historic culture and civilization, amazing tourist attractions and an educated population. For many years, Iran was Austria’s second biggest trade partner outside Europe and Austria was among the first five trade partners of Iran. Our existing bilateral relations are multidimensional. Considering the great potential of two countries in many different terms, there is no impediment on the way of expansion of bilateral relations.

One great advantage I am enjoying is the high qualified and incredibly talented Iranians that are living in Austria. It is expected that around forty thousand Iranian nationals are living in Austria including more than 2000 medical doctors, and many engineers, university professors, researchers, businessmen, etc. We are truly proud of them. As such, their positive role in Austrian Society has been frequently acknowledged by high level officials of Austria.

In the field of economy, there are ample opportunities for investment in Iran in the area of energy, road and railway, agriculture, banking and insurance, tourism, research and technology. Iran has also gained remarkable progress in the new fields of sciences including biotechnology, nanotechnology, biomedicine, aerospace, etc. we are also privileged with an advanced community of energetic and brilliant community of start-ups. Moreover, Iran and Austria have jointly established numerous bilateral channels and structures to strengthen these collaborations.

The current international situation has also created opportunities to boost our economic cooperation even more. Just as a case in point and because of having the world’s second largest Gas reserves, Iran is an unneglectable fix point in the complex equation of global energy supply. We are thus ready to strengthen our cooperation on a mutually beneficial basis.

The nuclear negotiations in Vienna have been on shaky ground since March of this year. After the recent events, the prospects for the realization of new deals are even more questionable. Can you tell us what led to this delicate situation?

These rounds of talks were started when the US administration realized that their former policy in withdrawing the 2015 Joint Comprehensive Plan of Action/JCPOA in May 2018 has been a strategic mistake and failed policy, thus expressing their intention to get back to the JCPOA.

As Trump’s pressure campaign failed to achieve its stated goals, Mr. Biden was prompted to publicly oppose it and vow to change it. It is unfortunate, however, that Trump’s shameful legacy i.e., the inhumane sanctions against ordinary people of my country are still being continued by the latter.

The bitter fact is that, while we have been completely deprived of our benefits under the JCPOA for almost four years; some states including the Europeans were not abiding by their commitments and more regrettably, they have been closing their eyes on the unlawful and inhumane sanctions of the United States, which have been amounted to economic terrorism against Iranian people. Iran did its share of good will and sacrifice while it remained fully compliant to the JCPOA for more than one year after the US withdrew from the deal in clear violation of UN Security Council resolution 2231.

The existing opportunity to even discuss going back to the deal exists because Iran acted responsibly and prudently. In the course of Vienna talks, we exercised maximum flexibility and even introduced innovative solutions to the remaining issues with the hope to break the impasse.

During our intensive consultations with the EU High Representative for Foreign Affairs and Security Policy, Mr. Joseph Borrell, in Tehran last week, we agreed to hold indirect talks with the U.S. through the EU in order to overcome the last hurdles in the talks. As in the past, we will be in touch with the EU Coordinator for the next stage of the talks.

Thus, as soon as other parties fulfil all of their obligations in a complete, effective, and verifiable manner, Iran will immediately reverse all of its steps. However, the sufferings of our people as a result of other parties failing to perform their commitments are nearly completely irreversible. Our patients, particularly those with rare diseases, have been suffering from inhumane sanctions which include even medicine and medical equipment. How can the deaths and sufferings of these innocent patients be reversed? This injustice cannot be erased from the Iranian people’s memory.

Against this backdrop, Iran remains ready to go back to full compliance of its commitments whenever all parties implement their commitments in full. Iran has made its political decision. The main obstacle now is the lack of a political decision by the United States, a fact that has been recognized by many others too. The ball is in US’s court and Washington should be concerned about missing the existing opportunity.

Out of 35 countries in the body, Board of Governors passed resolution by 30 votes in favor, three abstentions (India, Pakistan and Libya) and two against (Russia and China), what is Tehran’s official position on this resolution?

According to the Safeguards Implementation report 2021, 22% of the Agency’s inspections worldwide has been conducted in Iran; whereas Iran possesses only %3 of all nuclear facilities covered by the Agency throughout the world. Iran’s full cooperation with the IAEA has enabled the Agency to continue to maintain its knowledge with the most robust and intrusive nuclear verification, monitoring, and transparency measures ever conducted in a country.

Despite this unprecedented and proactive cooperation with the IAEA, the Agency’s response was neither appropriate nor productive. Iran was surprised by the Agency’s latest report since we have responded to all of the Agency’s questions in a thorough and cooperative manner. The whole issue is based on baseless allegations and misinformation provided with bad faith by the most notorious regimes in the region, who is not a party to the NPT and has done all in its power to kill the JCPOA.

Notwithstanding Iran’s constructive cooperation with the Agency, the US and the E3 pushed for the adoption of a resolution at the recent IAEA Board of Governors’ meeting. We believe that the IAEA’s resolution is politically driven and that it will have negative effects on the ongoing talks, the consequences of which will be the responsibility of the resolution’s authors.

The adoption of the resolution serves as evidence to prove that the pressure and political aspirations of certain states have overcome the technical aspect of the work of the IAEA. This resolution is and should be wake-up call for the credibility and integrity of the Agency, the safeguard system and the non-proliferation regime.

As published by Iranian web portal Iran International, Iranian Foreign Ministry spokesman on Monday, June 13, accused IAEA Director General Rafael Mariano Grossi “meeting with the wrong people”, alluding to his trip to Israel, saying: “These actions have discredited the achievements of international organizations. Under the IAEA’s statute, its chief has a duty to ensure the organisation’s independence and impartiality.’ It follows Iran highlights Grossi’s visit to Israel as reason for own action. Why is Iran so exclusive when it comes to cooperation the IAEA goes with other countries?

The Israeli regime has engaged in oppressive, expansionist and criminal activities in the region. It continues to target and kill innocent people in occupied Palestine, including women and children. Most recently, they viciously murdered Shireen Abu Akleh, a veteran Palestinian journalist, in cold blood. In fact, this regime is well-known for its atrocities and apartheid policies, war crimes, crimes against humanity, use of force against countries of the region and beyond, as well as its dark record of developing, producing and stockpiling various types of inhumane weapons, including weapons of mass destruction.

This regime is attempting to conceal its destabilizing, malicious and terrorist activities in the region. Such activities include covert operations, subversive and disruptive measures against Iran’s peaceful nuclear programme, as well as the abhorrent assassination of innocent Iranian citizens and Iranian nuclear scientists to further its sinister objectives in the region. Regrettably, the western states are silent about the Israeli regime’s nuclear weapons as well as its repeated terrorist and disruptive activities, which has emboldened this regime to continue its atrocities with impunity.

Against this background and while Israel is holding more than 250 nuclear bombs and is not a party to a single disarmament and arms control Treaty including NPT and refuses to place its nuclear facilities and activities under the Agency’s CSA, you witness that just on the eve of the meeting of Board of Governors, the DG of IAEA officially visits Israel which in no way can be perceived as an impartial and non-politicized action. The IAEA as the only international nuclear watchdog and its Director General are expected to act professionally, impartially and independently.

Since the beginning of the war conflict between Russia and Ukraine, there has been an economic crisis that can be felt worldwide. Regardless of the global economic situation, the Iranian Petroleum Ministry has said that Iran now exports more than a million barrels of crude oil and gas liquids per day and that it will not lose customers even if China buys more oil from Russia. What do you think, regardless of crude oil export growth, will the global economic crisis cause inflation in Iran?

As our Petroleum Ministry statement highlighted, while the country’s oil exports may be affected by market changes, they will not face serious drops; “only the geography of the market may change”.

On the main causes for the turmoil in the world energy market and the risk of energy security, one should not forget the US inhumane sanctions against Iran as one of the holders of the world’s largest oil and gas reserves . With a view to neutralizing these illegal sanctions, we made efforts so that our oil sales have remained at high levels despite changes brought on.

Overall, Iran has sold 40 percent more crude oil derivatives, natural gas and gas condensate in the first two months of the current Iranian calendar year compared with the corresponding period last year. Receiving the yields from selling crude and other products is considerable as Trump so-called “maximum pressure” campaign of sanctions is still being pursued by Biden administration.

The Islamic Republic of Iran has always emphasized that, in order to ensure supply security for the benefit of consumers, politicizing the energy sector and imposing sanctions on producers must be avoided. Breaking energy security and intensifying market fluctuations is a lose-lose game for all players in this field . The growing return of Iranian oil can significantly respond to the needs of customers and bring stability and balance to the international energy markets. We are ready to play our role at this critical juncture.

When it comes to inflation and other economic factors, as we are witnessing, many countries including Europeans were negatively affected by Ukraine crisis, experiencing severe situation in terms of energy, inflation and provision of basic goods and commodities. Iran is not an exception, though the rate of inflation in our country because of Ukraine crisis is lower in comparison with many than other countries.

H.E. Abbas Bagherpour Ardekani and Svetlana Nenadovic Glusac, director of magazine Diplomacy and Commerce Austria

Svetlana Nenadovic Glusac