Mehrfach preisgekrönter Österreich-Pavillon sorgt für Aufsehen bei der Weltausstellung in Dubai

© EXPO AUSTRIA

Der österreichische Pavillon von querkraft architekten findet auf der EXPO 2020 Dubai internationale Beachtung und Anerkennung, denn er ist vor allem eines: absolut anders

Mit ihrem Konzept konnte das Generalplaner-Team um querkraft architekten unter der Leitung von Gerd Erhartt in Zusammenarbeit mit Ars Electronica Solutions, Büro Wien und dem Grafik-Studio bleed bereits drei bedeutende Architekturpreise einsammeln. Im Februar 2022 wird im Rahmen der Ambiente 2022 der “German Design Award 2022“ verliehen. “Der German Design Award zählt zu den renommiertesten Design-Awards weltweit und genießt weit über Fachkreise hinaus hohes Ansehen”, freut sich das Architekten-Team.

Global Architecture & Design Award 2021

Im September, also bereits vor der Eröffnung der Weltausstellung am 1. Oktober, gab es den ersten von bisher drei Architektur-Preisen für das spektakuläre Pavillon-Konzept. Das Generalplaner-Team von querkraft architekten wurde mit dem renommierten Global Architecture & Design Award 2021 in der Kategorie “Nachhaltige Architektur“ ausgezeichnet.

BLT Built Design Award 2021

Einen weiteren Award gewann der Pavillon mit dem BLT Built Design Award 2021. Er wurde in der Kategorie “Sustainable & Energy Saving“ als Gewinner und Jury’s Favorite in Architectural Design ausgezeichnet.

German Design Award 2022

Der Deutsche Rat für Formgebung zeichnete den Pavillon mit einer Special Mention des German Design Awards 2022 in der Kategorie “Excellent Architecture – Eco Design” aus.

Was ist nun das Außergewöhnliche am Österreich-Pavillon?

Der Pavillon ist komplett anders als die klassische Messearchitektur und ist ein klares Commitment Österreichs zu Klimaschutz und Technologie. Er ist inspiriert von den historischen Windtürmen und den klimaregulierenden Eigenschaften der arabischen Lehmarchitektur und nimmt damit das Motto der Expo ernst: “Connecting Minds, Creating the Future“. Bei der Neuinterpretation der traditionellen Bauweise führt das Konzept bewusst in eine interkulturelle Richtung, die auch die Einflüsse des Gastgeberlandes widerspiegelt, es geht also weg von allen österreichischen Architektur-Klischees. Der Pavillon präsentiert sich einem internationalen Publikum erfolgreich anders.

Das Gebäude spricht alle Sinne an, das Erlebnis ist ganzheitlich. Dieses Erleben wird vor allem auch durch den Einsatz von Technologie ermöglicht, die hier unterstützend eingesetzt wird und die haptischen Lehmoberflächen mit den simplen Piktogrammen, das im Wind raschelnde Blätterdach über den offenen Kegeln und das intensive Spiel von Licht und Schatten unterstreicht und optimal ergänzt.

Das US-Online-Magazin “InPark Magazine“ (IPM) wählte im Jänner den Österreich-Pavillon unter die 15 Pavillons mit der besten Visitor Experience, und empfiehlt in seinem Leitfaden “The Experience Designer’s Guide“ einen Besuch. Besonders hervorgehoben werden die Architektur, die als Hommage an die traditionellen Strukturen des Nahen Ostens entworfen wurde und die Exponate, die jeden der fünf Sinne mit Elementen aus Österreich verbinden, darunter eine Kunstinstallation, die den Herzschlag eines Gastes in ein einzigartiges Kunstwerk verwandelt.

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Außergewöhnliche Innovationen im iLab

Die Weltausstellung ist eine Leistungsschau für Österreich, für die der Pavillon den passenden Rahmen bildet. Die heimische Innovationskraft wird im sogenannten iLab im Pavillon gezeigt. Während der Laufzeit werden über 50 innovative Lösungen aus unterschiedlichen Bereichen in temporären Ausstellungen in zwei Phasen und vier Clustern präsentiert. Von den österreichischen Lösungen zu den Clusterthemen Smart City, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Digital Opportunities konnten sich die Besucherinnen und Besucher bereits überzeugen.

Zurzeit werden die Präsentationen für die zweite Expo-Hälfte gezeigt. Die neuen Cluster-Themen sind: Water & Agriculture, New Materials, Health & Life Science, Digital Security und auch sie zeigen die Vielseitigkeit Österreichs. Die gezeigten Innovationen wurden entwickelt von etablierten Unternehmen, Start-ups sowie Unis und Forschungsinstitutionen.

 

Der Mensch im Mittelpunkt

Der Pavillon ist jedoch auch eine Oase der Ruhe, schnell entspannen sich die Menschen inmitten des hektischen Treibens der Expo. Durch seinen Minimalismus stehen die Besucherinnen und Besuchern im Mittelpunkt. Ein Konzept, das polarisiert und begeistert. Architekt Gerd Erhartt: “Man muss auf der Expo verknappen. Wenn man es schafft, zu reduzieren und zu fokussieren, dann punktet man. Diesen Schritt muss man wagen und man macht sich damit auch angreifbar, weil man vieles eben nicht zeigt.“ Die drei Awards geben ihm recht, und manch heimischer Besucher, der sich mehr Alpenstil erwartet hätte, will überzeugt werden.

Nachhaltigkeit

Nicht sichtbar, dafür spürbar, ist die österreichische Kompetenz in Sachen Klimatechnik. Auch im heißen Wüstenklima kann auf konventionelle Klimatechnik weitgehend verzichtet werden. Der Energiebedarf des Gebäudes konnte um mehr als 70 Prozent reduziert werden, wenn man es mit ähnlichen Gebäuden vor Ort vergleicht.

Um den CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, wurde mit Lehm aus der nächstgelegenen Lehmgrube gebaut, auch das Beton-Fertigteilwerk für die Trägerkonstruktion liegt in der Nähe des Expo-Geländes. Weil CO2-Emissionen vor allem in der Produktion entstehen, ist es wichtig, den Pavillon auch nach der EXPO-Laufzeit zu nutzen, freilich mit einem anderen Zweck.

Querkraft Architekten

Das in Wien ansässige Architekturbüro querkraft wurde 1998 gegründet. Das von querkraft formulierte Leitbild “giving people space“ drückt das ständige Streben nach Großzügigkeit in der Raumgestaltung und nach Freiräumen aus, die die persönliche Entfaltung der Nutzerinnen und Nutzer ermöglichen.

Österreich bei der Weltausstellung

Der Österreich-Pavillon auf der Expo 2020 in Dubai ‒ die trotz der Verschiebung auf 2021 ihren ursprünglichen Namenbeibehalten hat ‒setzt auf den kreativen Einsatz von Digitalisierung und präsentiert österreichische Innovationen im Rahmen der Ausstellung im Inneren des Pavillons, die von Ars Electronica Solutions und büro wien kuratiert wird. Das Architektur-Büro querkraft realisiert einen Pavillon, der arabisch-archaische Windtürme mit zeitgemäßer Klimatechnik zu einem spielerischen Signal gegen die klimaschädigende Verschwendung kombiniert. Der heimische Beitrag wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert.

(WKO.AT)