Wir haben die Botschafterinnen und Botschafter der diplomatischen Gemeinschaft in Wien befragt, um herauszufinden wie die Botschaften ihre diplomatischen Aktivitäten im Ausnahmezustand organisiert haben, über die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung und Rettung der Wirtschaft, sowie wie sie die private Zeit in Zeiten der Pandemie verbringen und was sie zuerst machen werden, nachdem die aktuelle Situation beendet ist.
Wir sprachen für Diplomacy and Commerce Austria mit I.E. Pirkko Mirjami Hämäläinen, Botschafterin Finnlands in Österreich.
Wie hat sich die aktuelle Situation auf die Aktivitäten der Botschaft ausgewirkt?
Wir sind schon seit Anfang März im Krisenmodus. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Regelfall von zu Hause aus. Wir haben aber fast jeden Tag eine Videokonferenz mit fast allen MitarbeiterInnen. In der Situation, in der wir uns befinden, ist unsere wichtigste Aufgabe gewesen, den hilfsbedürftigen finnischen StaatsbürgerInnen zu helfen, vor allem, um ihre Heimreise zu ermöglichen. Des Weiteren berichten wir fast täglich über die österreichischen Krisenmaßnahmen nach Helsinki. Als Ständige Vertretung Finnlands bei den Internationalen Organisationen in Wien haben wir auch im multilateralen Bereich virtuelle Meetings.
Wie kommentieren Sie die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung und Rettung der Wirtschaft?
Die österreichische Bundesregierung hat sehr schnell auf die Situation der Verbreitung des Virus reagiert. Meiner Ansicht nach waren die Maßnahmen der Bundesregierung richtig, aber natürlich schmerzhaft für die Wirtschaft. Wir werden im Laufe der nächsten Monate und Jahre sehen, wie die Situation sich entwickelt. Alle haben natürlich große Sorgen um die Wirtschaft.
Wie verbringen Sie Ihre private Zeit in Zeiten der Pandemie?
Ich versuche meine Gedanken auch auf andere Sachen zu richten, man kann nicht nur an die Pandemie denken. Ich sehe fern, gehe spazieren, telefoniere mit meinen Töchtern und mit Freunden. Wir sind alle in der gleichen Situation, es ist gleichzeitig beruhigend und besorgniserregend.
Was werden Sie zuerst machen, nachdem die aktuelle Situation beendet ist?
Beruflich werde ich bestimmt einige Veranstaltungen organisieren, weil mir der Austausch mit meinen KollegInnen face-to-face sehr abgeht. Privat freue ich mich schon sehr auf das Wiedersehen mit meinen Lieben und auf ein gemütliches Beisammensein in unserem Sommerhaus in Finnland, ich vermisse schon meine Sauna am See.
(Svetlana Nenadovic-Glusac)
Foto: Diplomacy and Commerce Austria