I.E. Pirkko Mirjami Hämäläinen, Botschafterin der Republik Finnland – INTERVIEW (D & ENG)

Frauen müssen immer noch hart arbeiten, um in die Politik- und Wirtschaftswelt aufgenommen zu werden

Als Hommage an den Internationalen Weltfrauentag haben wir mit derzeit in Österreich amtierenden Botschafterinnen für das Magazin Diplomacy and Commerce gesprochen, so auch mit I.E. Pirkko Mirjami Hämäläinen, Botschafterin der Republik Finnland in der Republik Österreich.

Ist es für Frauen in der Politik und Diplomatie schwieriger als für männliche Kollegen, und müssen sich Frauen in Führungspositionen stärker beweisen?

Ja, Frauen müssen immer noch hart arbeiten, um in die Politik- und Wirtschaftwelt aufgenommen zu werden. Andererseits sind jüngere Generationen, glaube ich, gleichberechtigter, als es meine Generation war. In der finnischen Politik ist die finnische Premierministerin eine Frau und die engsten Parteiführerinnen sind ebenfalls weiblich. Unsere Premierministerin Sanna Marin ist weiblich. Sanna Marin ist ebenfalls sehr jung – 34 Jahre alt, außergewöhnlich jung, um Premierministerin zu sein. Ich glaube, dass die größten Herausforderungen in der Wirtschaft bestehen, wo der Anteil von Frauen im Führungspossitionen immer noch gering ist. Ich glaube jedoch, dass Frauen auf lange Sicht auch das Geschäftsleben erobern werden.

Wo ist, Ihrer Meinung nach, der Schlüssel zum Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter in Ländern, in denen Frauen noch nicht alle Rechte haben? Ist die Schulbildung die Lösung?

Bildung und Schule sind sowohl für Jungen als auch für Mädchen wichtig. Aber um eine Veränderung in der Gesellschaft herbeizuführen, müssen Einstellungen und Traditionen überwunden werden. Wir brauchen Männer, um etwas zu ändern. Wenn Männer in der Gesellschaft glauben, dass Frauen genauso wichtig sind wie Männer, dann bin ich zu 100 Prozent sicher, dass wir das Ziel der Gleichstellung für alle erreichen werden.

Vor welchen weiteren Herausforderungen stehen Frauen in der Zukunft, und wo sehen Sie eine Lösung für sie?

Frauen sind in der Regel die Hauptbetreuerinnen ihrer Familien. Wenn wir also eine gleichberechtigte Gesellschaft aufbauen, müssen wir berücksichtigen, wie Umstände geschaffen werden können, die Frauen verstärken können. Dazu gehört die Schulbildung und Tagesbetreuung für Kinder. Manchmal auch eine Erleichterung bei bessere Betreuung betagter Eltern usw.

Das UN Motto für das Jahr 2021 lautet „Frauen in Führungspositionen: Eine gleichberechtigte Zukunft in einer COVID-19-Welt erreichen“, wie ist Ihre Meinung dazu?

Ich kann dem voll und ganz zustimmen. Frauen werden in der Führung gebraucht und das sollte in jeder Welt erreicht werden, nicht nur in der Covid-19-Welt.

English

H.E. Pirkko Mirjami Hämäläinen, Ambassador of Republic of Finland to the Republic Austria

Women still have to work hard for in order for them to be taken into politics and in economy

As a tribute to International Women’s Day for Diplomacy and Commerce Austria, we spoke to the current female ambassadors in Austria, including H.E. Pirkko Mirjami Hämäläinen, Ambassador of Republic of Finland to the Republic Austria.

Is more difficult for women in politics and diplomacy than for their male colleagues, women in management positions have to prove themselves more?

Yes, women still have to work hard for in order for them to be taken into politics and in economy. But on the other hand, younger generations, I believe, are more equal than in my generation. In Finnish politics, the Finnish Prime Minister is female and the closest party leaders are also female. Our Prime Minister Sanna Marin is female. Sanna Marin is also very young – 34 years old, exceptionally young to be a female prime minister. I believe, that the most challenges prevail in business, where women’s participation in the highest management is still low. However, I believe that in the long run, women also will conquer the business life.

Where do you think is the key to tackling gender equality in countries where women do not yet have all rights? Is schooling the solution?

Education and schooling is important for both boys and girls. But in order to make a change in the society, attitudes and traditions are to be overcome. We need men to make a change. If men in the society believe that women are as important as men, I’m 100 percent sure that we will reach the goal of equality for all.

What other challenges will women face in the future and where do you see a solution for them?

Women tend to be the main caretakers of their families. So when building up the equal society, we need to take into account how to create such circumstances that women are able to step up. That includes the schooling and day-care for children. Sometimes better facilitattion when taking care of older parents etc.

UN motto for 2021 is “Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world” what is your opinion on this?

I can totally agree. Women are needed in the leadership and that should be achieved in every kind of a world, not only in the Covid-19 world.

(Svetlana Nenadovic-Glusac)