EIT Manufacturing in Wien vernetzt osteuropäische Staaten mit den Industrienationen Europas

Dipl.-Ing. Michael Esterl (Generalsekretär & Kabinettchef BMDW), Mag. Gerhard Hirczi (Geschäftsführer Wirtschaftsagentur Wien), Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek (Bundesminister BMBWF), Leonore Gewessler, BA (Bundesminister BMK), Martin Kern (Direktor EIT), Johannes Hunschofsky (Direktor EIT Manufacturing CLC East), Klaus Beetz (CEO EIT Manufacturing) (v.l.n.r.) / Foto: (c) Matthias Heschl

Am 14. März 2022 wurde die österreichische Niederlassung der Wissens- und Innovationsgemeinschaft EIT Manufacturing, das Co-Location Center (CLC) East, feierlich eröffnet. Der Standort in Wien verbindet mit seinem Angebot die Fertigungsindustrie in Osteuropa mit den Industrieländern Europas. Unter den anwesenden Ehrengästen in der Seestadt Wien waren Bundesminister Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek (BMBWF), Bundesministerin Leonore Gewessler, BA (BMK), Generalsekretär & Kabinettchef Dipl.-Ing. Michael Esterl (BMDW), sowie Martin Kern, Direktor des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT). 

Wien, 14. März 2022.Europa als weltweiter Vorreiter bei Innovationen im Bereich der Fertigung – dies ist das erklärte Ziel von EIT Manufacturing, einer Wissens- und Innovationsgemeinschaft des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union. Das EIT wurde 2008 von der EU ins Leben gerufen, um die Innovationsfähigkeit Europas zu stärken und ist ein integraler Bestandteil von Horizon Europe, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Mit einem Budget von mehr als 3 Mrd. Euro in der laufenden Förderperiode trägt das EIT zur Verwirklichung des Strategieplans von Horizon Europe bei und unterstützt die Entwicklung dynamischer europaweiter Partnerschaften zwischen führenden Unternehmen, Forschungsinstituten und Universitäten. Mehr als 2.900 Partner machen das EIT zum größten Innovationsökosystem in Europa, das Innovatoren und Organisationen miteinander verbindet.

Martin Kern, Direktor des Europäischen Instituts für Innovation & Technologie (EIT), erklärt: „Das EIT wächst weiter als Europas größtes Innovationsökosystem mit der willkommenen Ergänzung durch dieses neueste Innovationszentrum hier in Wien. Die Türen stehen offen für die klügsten Studierenden, Unternehmer*innen und Innovatoren Europas, die hier zusammenkommen und die Zukunft mitgestalten können! Ich lade auch neue Partner und Organisationen ein, teilzunehmen, zu innovieren und ihre Fähigkeiten durch die Aktivitäten des EIT Manufacturing weiterzuentwickeln. Ich bin gespannt zu sehen, wie diese neue Drehscheibe die Zusammenarbeit in Österreichs vielfältigem Innovationsökosystem erleichtern und neue Innovationen, technische Talente und Fähigkeiten hervorbringen wird, die eine direkte Antwort auf den nachhaltigen und digitalen Wandel in Europa darstellen.“ Das Co-Location Center (CLC) East des EIT Manufacturing ist der erste Standort des EIT in Österreich, welcher mit Unterstützung der österreichischen Bundesministerien BMBWF, BMDW und BMK in der Seestadt Wien etabliert wurde. „Österreich zählt zu den industriestärksten Regionen in Europa und gilt seit jeher als Brücke zwischen Ost- und Westeuropa. An diesem für die Fertigungsindustrie strategisch wichtigen Standort leistet unser Team vor Ort hervorragende Arbeit, um das breit gefächerte Angebot des EIT Manufacturing in der Region zugänglich zu machen“, so Klaus Beetz, CEO, EIT Manufacturing. 

Mit rund 200 Gästen aus dem In- und Ausland, darunter Vertreter*innen des EIT, des EIT Manufacturing und dessen Netzwerk, zahlreichen Repräsentant*innen und Unterstützer*innen aus Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Bildung, öffentlichen Stellen und diplomatischen Vertretungen wurde am 14. März 2022 das EIT Manufacturing Co-Location Center East in Wien feierlich eröffnet. 

Foto: Diplomacy and Commerce Austria

 

Österreich als strategischer Standort für Innovationen in der Fertigungsindustrie

Das CLC East befindet sich nicht nur sinnbildlich mitten im Ökosystem der Industrie. Mit seinen Büros im Technologiezentrum Seestadt in Wien agiert das 14-köpfige internationale Team bestens vernetzt und inmitten innovativer Start-ups, etablierter Industrieunternehmen und technologischer Infrastrukturen. Mit seinen vielfältigen Programmen stärkt EIT Manufacturing die europäische Fertigungsindustrie, die auch in Österreich mit einem Beitrag von 21 % zum Bruttoinlandsprodukt ein Schlüssel für Wachstum ist. Die Stärke der österreichischen Industrie ist im EIT Manufacturing Ökosystem deutlich spürbar. In den ersten zwei Jahren der operativen Tätigkeit von EIT Manufacturing waren österreichische Organisationen in rund 20 % aller geförderten Projekte involviert. „Die innovationsbasierte Fertigung ist ein wichtiger Motor für Österreichs Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. Das EIT Manufacturing und seine CLCs bieten ein starkes Netzwerk für innovative Unternehmen, Start-ups und KMU sowie gezielte Maßnahmen zur Beschleunigung von Innovationen im europäischen Fertigungssektor“, so Dipl.-Ing. Michael Esterl, Generalsekretär und Kabinettchef, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW). 

Um diese Maßnahmen besonders in Österreich schneller voranzutreiben, haben das BMDW und das BMK im Rahmen der FTI-Initiative „Produktion der Zukunft“ über die FFG weitere Mittel für das EIT Manufacturing CLC East bereitgestellt. Das im CLC East integrierte Innovationslabor „MIT.IC.AT“ verfolgt das Ziel, österreichische Firmen aus dem Produktionsumfeld, besonders KMU und Start-ups, schneller in die größte europäische Wissens- und Innovationsgemeinschaft EIT zu integrieren und eine umfangreiche und starke Verankerung von EIT Manufacturing in Österreich zu bewirken. 

Forschungs- und Innovationsprojekte, die an neuen Lösungen zur CO2-Reduktion arbeiten, sind entscheidend zur Erreichung der Klimaziele und der Klimaneutralität Österreichs und für die Unabhängigkeit von fossilen Energien. Besonders der Fertigungssektor hat durch die technologischen Entwicklungen von Industrie 4.0 ein enormes Potenzial, durch Transformationsprozesse und neue, digitale Produktionstechnologien massiv zum Klimaschutz beizutragen und gleichzeitig die Ziele des Green Deals umzusetzen. 

„Klimafreundliche Innovationen und Technologien sind wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise. Sie tragen eine entscheidende Rolle, um die Technologien und Lösungen für eine sichere und umweltfreundliche Energiezukunft zu finden und umzusetzen, sorgen für Wertschöpfung und leisten auch einen wertvollen Beitrag, um von fossilen Energien, allem voran Öl und Gas, unabhängiger zu werden. Mit dem EIT-Standort in Österreich haben wir einen wertvollen Partner gewonnen, der uns eine stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit ermöglicht und mit dem wir gemeinsam an einer klimafreundlichen Zukunft Europas arbeiten können“, sagt Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). 

Um zielgenau auf die Bedürfnisse des Markts eingehen zu können und Innovation in besonders wichtigen Themenbereichen zu forcieren, hat EIT Manufacturing 2021 mit Hilfe seines Netzwerkes vier Fokusgebiete definiert, in denen Innovationsprojekte vorwiegend gefördert werden. Diese sollen vor allem die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der europäischen Fertigungsindustrie optimieren, sowie die Digitalisierung des Sektors und die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen steigern. „Innovative Impulse werden für zukunftsfähige Lösungen der aktuellen Herausforderungen wie flexiblere Produktionssysteme, umweltfreundliche Produktion oder mehr Zusammenarbeit auf digitalen Plattformen dringend benötigt. Eine enge europäische Zusammenarbeit im Wissensdreieck Bildung-Forschung-Innovation ist essenziell, um diese Impulse zu schaffen. Ich freue mich daher, dass mit dem neuen Co-Location Center East das vielfältige Angebot des EIT Manufacturing direkt in Wien genützt wird“, so Dr. Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF). In seiner Koordinationsfunktion für das Horizon Europe Programm in Österreich ist das BMBWF auch für die Aktivitäten des EIT hierzulande zuständig. Der Bundesminister betont den Mehrwert des EIT Netzwerks und ermutigt Organisationen im produzierenden Bereich, die Angebote des EIT Manufacturing zu nutzen. 

„Die Unterstützung des BMBWF, BMDW und BMK ist essenziell für das EIT Manufacturing Co-Location Center East in Wien. Mit Hilfe der drei Ministerien konnten wir uns innerhalb kürzester Zeit im regionalen Innovationsökosystem etablieren und positionieren, um mit unseren Initiativen an den Bedürfnissen des Markts anzusetzen“, sagt Johannes Hunschofsky, Geschäftsführer des EIT Manufacturing CLC East. „Wir sind sehr stolz auf unsere hervorragende Kooperationsbasis mit den Vertretern der Ministerien und der Stadt Wien und bedanken uns für ihr Vertrauen in unsere Arbeit.“ 

Foto: Diplomacy and Commerce Austria

Bereits zahlreiche Aktivitäten umgesetzt

Im Anschluss an die Festansprachen und die Podiumsdiskussion konnten sich die Teilnehmer*innen einen Überblick über die laufenden Aktivitäten, Initiativen und Programme des EIT Manufacturing in den Bereichen Innovation, Education, Business Creation und RIS (Regional Innovation Scheme) verschaffen. So wurde beispielsweise ein mobiles Luftreinigungsgerät mit integrierter Desinfektionsfunktion demonstriert, welches 2020 im Zuge einer speziellen Projektausschreibung gefördert und unter Beteiligung des Instituts für Fertigungstechnik und Photonische Technologien der TU Wien entwickelt wurde. Auch unterstützte Start-ups (SentryNode), die Gewinnerin des LEADERS Bewerbs, Angela Ivanova (LAM’ON), und Projektleiter*innen von geförderten Projekten (u.a. DeCoTe) waren vertreten, um ihre Innovationen und Leistungen zu präsentieren. Darüber hinaus stellte das CLC East Team die Projekte MIT.IC.AT und EuProGigant vor. EuProGigant, mit CLC East als Projektpartner, ist das Gaia-X Leitprojekt im Produktionsumfeld für eine smarte und souveräne Nutzung von Daten in der Produktion. Das Team informierte Interessierte über die nächsten geplanten Aktivitäten, wie beispielsweise den Manufacturing Day am 1. Juni 2022 im Zuge der ViennaUP’22 und das bereits zum zweiten Mal stattfindende Start-up Programm „Discover Vienna: Manufacturing Edition“. 

Foto: Diplomacy and Commerce Austria

Hintergrundinformationen EIT Manufacturing

Das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) stärkt die Innovationsfähigkeit Europas, indem es Lösungen für drängende globale Herausforderungen vorantreibt und unternehmerische Talente fördert, um nachhaltiges Wachstum und qualifizierte Arbeitsplätze in Europa zu schaffen. Das Als Einrichtung der EU ist das EIT integraler Bestandteil von Horizon Europe, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Das Institut unterstützt die Entwicklung dynamischer europaweiter Partnerschaften – sogenannter EIT Knowledge and Innovation Communities – zwischen führenden Unternehmen, Forschungsinstituten und Universitäten.  

EIT Manufacturing ist eine Innovationsgemeinschaft, die vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union, unterstützt wird. EIT Manufacturing ist eine von acht Wissens- und Innovationsgemeinschaften des EIT. Das Hauptziel von EIT Manufacturing ist es, europäische Vertreter der Fertigungsindustrie in Innovationsökosystemen zusammenzubringen, um die Wertschöpfung ihrer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zu erhöhen und gleichzeitig Europas Fertigungstechnik wettbewerbsfähig und nachhaltig wirkend zu gestalten. EIT Manufacturing ist mit mehr 70 Organisationen (Unternehmen, Forschungsinstitute und Universitäten) verbunden

EIT Manufacturing East GmbH ist eines der fünf Co-Location Centers (CLC) von EIT Manufacturing mit Sitz im Technologiezentrum Seestadt in Wien, Österreich. Die Region von CLC East umfasst zwölf Länder in Zentral- und Osteuropa: Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Nordmazedonien, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern. Elf dieser Länder sind qualifiziert als RIS Länder mit mäßiger und mittlerer Innovationskapazität nach dem Europäischen Innovations-Scoreboard. Das Regional Innovation Scheme (RIS) und dessen acht lokale RIS Hubs in der CLC East Region sind deshalb stark in das Netzwerk und die Aktivitäten des CLC East involviert. Das CLC East arbeitet in enger Abstimmung mit seinen zehn Mitgliedern aus Industrie, Forschung und Akademia: Atos, die Tschechische Technische Universität in Prag, Industry Innovation Cluster (IIC), Joanneum Research, Jožef Stefan Institut, LMS – Labor für Fertigungssysteme und Automatisierung, Magna, die Slowakische Technische Universität in Bratislava, die Technische Universität Wien und voestalpine High Performance Metals, sowie seinen Netzwerkpartnern AM-Austria, EuroCC Austria, der Plattform Industrie 4.0 Österreich, Vestbee und der Wirtschaftsagentur Wien. Das EIT Manufacturing CLC East wird zudem durch drei österreichische Ministerien (Bundesministerium Digitalisierung und Wirtschaftsstandort; Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie; Bundesministerium Bildung, Wissenschaft und Forschung) sowie die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt.

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