Kreativwirtschaft Austria der WKÖ, JKU Linz und die Ars Electronica sind Lead Partner im Gewinner-Konsortium für das EIT Culture & Creativity mit einem Gesamtbudget von 150 Mio. Euro
Beim finalen Hearing am 22. Juni in Budapest setzte sich das Konsortium “Innovation by Creative Economy“ mit 50 europäischen Partnern, bestehend aus Kreativwirtschaft Austria (KAT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Johannes-Kepler-Universität Linz (JKU) und Ars Electronica auf österreichischer Seite sowie Fraunhofer, Goethe Institut, Stadt Amsterdam und anderen internationalen Partnern durch. Das neu geschaffene EIT Culture & Creativity verbindet führende Institutionen aus Wirtschaft, Industrie, Innovation, Kunst- und Kultur, Bildung und Forschung in Europa. Die österreichische KAT hat sich in den vergangenen Jahren intensiv bei der Vorbereitung des Antrags eingebracht. Österreich bekommt damit sein zweites Co-Location Center (CLC) im prestigereichen EU-Programm nach dem EIT Manufacturing. Dieses wird von der KAT gehostet werden und ist verantwortlich für den alpin- und südosteuropäischen Raum.
Mit Fördermitteln von insgesamt ca. 150 Millionen Euro sollen richtungsweisende Initiativen, Innovationsprojekte und Bildungsprogramme realisiert und Steine ins Rollen gebracht werden. Die Europäische Kommission sieht den kreativen Sektor, Kunst, Kultur und die Kreativwirtschaft als treibende Kräfte in der Bewältigung aktueller Herausforderungen und der Gestaltung eines nachhaltigen Europas.
“Wir werden mit dem EIT Culture & Creativity eine offene Innovationscommunity schaffen: offen für Unternehmen, Künstler:innen, Freiberufler:innen, soziale Innovator:innen und Kulturschaffende. Innovation und Wandel sind möglich, wenn sich alle Akteure – die großen und die kleinen, die gewinnorientierten und die gemeinnützigen – auf Augenhöhe in Kooperationsräumen zur Bewältigung dringender gesellschaftlicher Herausforderungen treffen“, so Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der WKÖ. “Innovationen sind von strategischer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich und ein wesentlicher Hebel, um heimische KMUs zukunftsfit zu machen“, ergänzt Kühnel.
Österreich hat mit der JKU, der KAT der WKÖ und der Ars Electronica eine starke Stimme im Konsortium und verfolgt die Mission, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Kultur- und Kreativsektors und der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft (CCSI) zu festigen und ihre Rolle als Wohlstandstreiber für Europa zu stärken. “Die Kreativwirtschaft ist aus dem österreichischen Innovationssystem nicht mehr wegzudenken, sie wirkt als Katalysator und Impulsgeber für Innovationen in alle Branchen hinein. Dies wurde wirtschaftspolitisch über viele Jahre aufgebaut und in der ‚Kreativwirtschaftsstrategie für Österreich‘ des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) im Jahre 2016 grundgelegt. Die starke österreichische Beteiligung an der EIT Culture and Creativity ist ein Ergebnis und Erfolg dieses langjährigen österreichischen Engagements für den Sektor“, erörtert Christopher Lindinger, Vizerektor der JKU und Vorsitzender des BMDW Kreativwirtschaftsbeirats.
Ein Co-Location Center mit Sitz in Wien
“EIT Culture & Creativity mit Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, wird über sechs Tochtergesellschaften, sogenannte Co-Location Centres, errichten. Diese regionalen Zentren sollen auf die Bedürfnisse lokaler und regionaler Ökosysteme eingehen und relevante KIC-Dienstleistungen anbieten, maßgeschneidert für die jeweiligen Ökosystem und unterschiedliche Akteure von Studenten, Start-ups, Venture Capital-Investoren und politischen Entscheidungsträger für den kreativen Sektor. Neben Amsterdam, Barcelona, Bologna, Helsinki, Kosice wird ein Standort des EIT Culture and Creativity in Wien errichtet, für die die Kreativwirtschaft Austria als Host fungiert“, so Gerin Trautenberger, Vorsitzender der KAT, die selbst Umsetzungspartnerin des BMDW der Kreativwirtschaftsstrategie ist. Das ClC (Co-Location Center) soll als kreativer Hotspot einen regionalen Hub für Südosteuropa und den Alpenraum aufbauen und die Österreichische Kreativwirtschaftsstrategie des BMDW auf einem europäischen Level weiterentwickeln. Für die Stadt Wien ist die Wirtschaftsagentur Wien federführend an dem Projekt beteiligt. Sie stellt ihr gesamtes Know-how und Netzwerk zur Verfügung, um den neuen Kreativcluster in Wien von Anfang an auf das beste Fundament zu stellen. Ein breites Netzwerk aus kreativwirtschaftlichen Stakeholdern, Fachhochschulen und Universitäten, insbesondere im Schulterschluss mit der JKU die Universität für Angewandte Kunst, hat bereits Interesse bekundet, die regionalen Ökosysteme verstärkt mit den europäischen zu verbinden und sich rund um das CLC als regionales Netzwerk einzubringen.
Thematische Schwerpunktzentren
In Österreich sollen auch thematische Schwerpunktsetzungen für dieses europäische Netzwerk gesetzt werden. So sollen Fragestellungen um Innovation in der Hochschulbildung und der Brückenschlag zwischen Kunst und Wissenschaft als Treiber für Innovationen in den Fokus genommen werden und die Crossover-Effekte, die von der Kreativwirtschaft für Wirtschaft und Gesellschaft ausgehen, gezielt zur Entwicklung von Innovationen genutzt werden. “Das wachsende Netzwerk mit unzähligen renommierten Partnern bietet den idealen Rahmen, um wirkungsvolle Veränderungen anzustoßen. Ein Fokus liegt klar auf Hochschulbildung und Forschung, ein weiterer am Ausschöpfen der Innovationsleistung der Kreativwirtschaft im Sinne der österreichischen Kreativwirtschaftsstrategie“, so Trautenberger abschließend.
Zu den KICs des EIT
Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) bringt mit den „Wissens- und Innovationsgemeinschaften“ („Knowledge and Innovation Communities“ (KICs) die Exzellenz aus führenden Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen in dynamische, langfristige europäische Partnerschaften um globalen Herausforderung: vom Klimawandel über nachhaltige Energie bis hin zu gesundem Leben und Ernährung mit innovativen Lösungen entgegenzuwirken. Seit 2010 wurden insgesamt acht KICs mit mehr als 2.900 europäischen Partnerorganisationen in 200 Zentren in Europa eingerichtet. Sie haben mehr als 3.800 Unternehmen unterstützt, 1.400 neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht und 13.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die von den KIC-Partnerunternehmen aufgebrachten Investitionen beliefen sich auf 3,9 Milliarden Euro, und 3 800 Hochschulabsolventen schlossen erfolgreich ein EIT-Hochschulprogramm ab.
Zur Kreativwirtschaft Austria
Die Kreativwirtschaft Austria ist die nationale Branchenplattform in der WKÖ und Umsetzungspartnerin des BMDW für die Kreativwirtschaftsstrategie für Österreich. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Innovationspotential der Kreativwirtschaft für die Gesamtwirtschaft und unterstützt intensiv die positiven Crossover-Effekte der Kreativwirtschaft auf die anderen Branchen.
(WKO)