Eine Führung durch die Ausstellung „Nach dem großen Krieg. Ein neues Europa 1918-1924“

Am 10. Juni fand von der Botschaft der Republik Polen in Österreich auf dem Heldenplatz in Wien die Führung zur Ausstellung mit dem Namen „Nach dem großen Krieg. Ein neues Europa 1918-1924“ statt. Sie ist dem Ersten Weltkrieg gewidmet und zeigt die Spuren, die er auf der Landkarte Europas hinterlassen hat.

Die Präsentation der Freilichtausstellung wurde von Rafał Rogulski, Direktor des Instituts des Europäischen Netzwerkes Erinnerung und Solidarität, und Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich, gehalten. 

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit einer internationalen Gruppe von HistorikerInnen entstanden. Sie ist der Versuch, die stürmischen Anfänge der Zwischenkriegszeit unter besonderer Berücksichtigung Mittel- und Osteuropas in Erinnerung zu rufen.

Sie enthält über 200 Archivdokumente in multimedialer Form – Fotos, Dokumente, Filme, Karten sowie individuelle Erinnerungen von ZeitzeugInnen.

Der Erste Weltkrieg (1914-1918) hat das Antlitz des europäischen Kontinents völlig verändert. Vier Großmächte zerfielen, mehr als ein Dutzend neue Staaten entstanden auf ihren Trümmern. Das „Neue Europa” entstand im Spannungsfeld unterschiedlicher, oft unvereinbarer Interessen.

Für einen Teil der betroffenen Nationen stellten die Auswirkungen des Krieges vor allem eine ungeheure Tragödie dar, für den anderen dagegen den Höhepunkt ihres Kampfes um die nationale Unabhängigkeit. Alle aber standen vor der Notwendigkeit, die Kriegszerstörungen zu beheben und die Mühen der Modernisierung im Schatten nicht nur politischer, sondern auch sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Veränderungen in Angriff zu nehmen.

Die Ausstellung zeigt dass nach dem Ersten Weltkrieg neu gestaltete Europa im internationalen Kontext und erleichtert so das Verständnis seiner Bedeutung für die Entstehung einer neuen Ordnung Europas nach 1918.

Die Open Air Ausstellung „Nach dem großen Krieg. Ein neues Europa 1918-1924“ ist noch bis 2. Juli 2021 am Heldenplatz, neben dem äußeren Burgtor, zu sehen.

Svetlana Nenadovic-Glusac

Foto: Diplomacy and Commerec Austria