Wenn vor dem Rathaus ein roter, purpurfarbiger oder, wie dieses Jahr, ein weißer Teppich ausgerollt und die Ringstraße von einer Menge von Menschen in kreativen, regenbogenfarbigen Kostümen überflutet wird – bedeutet das nur eins – der Life Ball ist in der Stadt.
Am Samstag, dem 8. Juni, fand zum 26. Mal der Life Ball statt, diesmal unter dem Motto „United in Diversity“ – „in Vielfalt vereint“.
Und während alle darüber reden und spekulieren, ob es dieses das letzte Mal war, erinnern wir daran, dass dabei in 26 Jahren knapp € 30 Mio. an Spenden für nationale und internationale AIDS-Hilfsprojekte gesammelt wurden, was vielen von dieser Krankheit betroffenen Menschen und im Kampf gegen die weitere Ausbreitung von HIV und AIDS half.
Auf der Bühne stand Life Ball Begründer und Organisator Gery Keszler, der sich voller Emotionen und mit Tränen in den Augen von der Manifestation, die er mithilfe seines Teams gründete und zu einem der größten Events dieser Art weltweit machte, mit folgenden Worten verabschiedete: „Der Life Ball ist eine Erfindung von so vielen Herzen, gegen die Stille der Arroganz, ein Chor der Lebendigkeit. Wir haben einen Leuchtturm der Lebensfreude gebaut. Wir werden uns hier, am Wiener Rathausplatz, wiedersehen: wenn es das Ende von Aids zu feiern gibt. Das Leben darf siegen.“
Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig gab der Organisation seine Unterstützung und sagte optimistisch: „Ich bin stolz, Bürgermeister einer Stadt zu sein, in der ein Vierteljahrhundert der Life Ball stattgefunden hat. Ich bin ganz sicher, die Idee des Life Balls muss weiter bestehen, weil wir den Life Ball brauchen, auch in Zukunft. Ich bin bereit dazu, der Life Ball muss weitergehen“.
Wie auch in den vorherigen Jahren unterstützten zahlreiche international bekannte Persönlichkeiten den Kampf gegen HIV/AIDS, darunter: Katie Holmes, Hollywood-Star und amfAR Botschafterin, Dita Von Teese, Burlesque-Künstlerin, Golden Globe Gewinnerin Keala Settle, Andy Warhol Muse Dianne Brill, Alan Cumming, Schauspieler und Botschafter der Organisation „Broadway Cares“, Aura Dione, dänische Sängerin und viele mehr.
Das ohnehin schon imposante Event wurde durch verschiedene Performances bereichert, wie der Auftritt des Zirkus „Roncalli“, die Burlesque-Performance von Dita Von Teese, die Modeschau von „Missoni“ und die sensationelle Darbietung des Songs „Somewhere Over the Rainbow“ von Lorna Luft, den ihre Mutter Judy Garland im Jahr 1939 im Film „Der Zauberer von Oz“ sang.
Conchita Wurst, die Gewinnerin des Eurovision Songcontests, die den ESC nach Wien brachte, erfüllte ihre Aufgabe als Moderatorin meisterhaft – diesmal in der Rolle eines Zirkusdirektors.
(Svetlana Nenadovic Glusac)