Holocaust-Gedenktag: Außenminister Schallenberg und der israelische Außenminister Lapid besuchen KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Jänner 2022 besuchte Außenminister Alexander Schallenberg gemeinsam mit seinem israelischen Amtskollegen Yair Lapid, Bundeskanzler Karl Nehammer, Innenminister Gerhard Karner und Landeshauptmann Thomas Stelzer die KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

Für Außenminister Lapid war es Arbeitsbesuch und zutiefst persönliches Gedenken zugleich: Sein Großvater Bela Lampel war 1945 kurz vor der Befreiung des KZ-Mauthausen im Nebenlager Ebensee ermordet worden. Im Gedenken an Bela Lampel und die mindestens 90.000 Opfer des NS-Regimes, die in Mauthausen und seinen Nebenlagern ihr Leben ließen, legten die Regierungsvertreter gemeinsam mit ihrem israelischen Gast Kränze am zentralen Denkmal der Gedenkstätte, dem Sarkophag am Appellplatz, nieder.

Es ist ein besonderer und für mich persönlich sehr berührender Moment. Am Internationalen Holocaust-Gedenktag hier Seite an Seite zu stehen, ist ein starkes Zeichen dafür, dass wir gemeinsam in die Zukunft blicken, ohne die Vergangenheit zu vergessen,

so Außenminister Alexander Schallenberg.

Gleichzeitig mahnte er Österreichs vollumfängliche historische Verantwortung für die NS-Gräueltaten ein:

Viel zu lange hat sich Österreich nur als Opfer des Nationalsozialismus gesehen. Wir haben uns gescheut, unsere historische Verantwortung anzuerkennen. Heute nehmen wir diese Verantwortung vollumfänglich wahr. Unsere Verantwortung bezieht sich dabei beileibe nicht bloß auf die Vergangenheit. Sie bedeutet entschlossenes und konsequentes Handeln gegen jede Form von Antisemitismus – jetzt und in der Zukunft.

Dazu gehört auch das besondere Verhältnis zum Staat Israel und zu seiner Sicherheit.

Nur wenn Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt in Sicherheit und Freiheit leben können, kann aus einem “niemals vergessen” wirklich ein “niemals wieder” werden,

sagte Außenminister Alexander Schallenberg.

Zwischen 1938 und 1945 wurden 190.000 Menschen aus 40 unterschiedlichen Ländern in das KZ-Mauthausen und seine Nebenlager deportiert. Die Hälfte, rund 90.000 Menschen, wurden ermordet. Am 5. Mai 1945 wurde das KZ Mauthausen von US-amerikanischen Truppen befreit.

(bmeia.gv.at)
Foto: BMEIA /Gruber