Einigkeit in vielen Themen zeigten Außenminister Alexander Schallenberg und sein kroatischer Amtskollege Gordan Grlic Radman bei einem Arbeitstreffen in Wien
Im Fokus des Gesprächs standen die Fortsetzung der traditionell freundschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und Kroatien sowie der bevorstehende EU-Ratsvorsitz, den Kroatien am 1.1.2020 erstmals übernehmen wird. Weitere wichtige Gesprächsthemen waren ebenso die Zukunft Europas sowie die aktuellen politischen Herausforderungen, vor allem im Hinblick auf die EU-Erweiterung. Außenminister Alexander Schallenberg sprach sich für eine Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien im Oktober aus. Beide Außenminister waren sich einig, die Erweiterung der EU gemeinsam vorantreiben zu wollen. Als Schwerpunktthema wird man sich auch während des kroatischen EU-Ratsvorsitzes im ersten Halbjahr 2020 darum bemühen.
„Wir schauen voller Hoffnung und Zuversicht auf den kroatischen EU-Ratsvorsitz“, sagte Alexander Schallenberg.
Als wichtige Voraussetzungen für die EU-Erweiterung der Westbalkanländer nannten beide Außenminister die Erfüllung der EU-Beitrittskriterien, vor allem in den Bereichen der Rechtsstaatlichkeit und Strukturreformen.
Bereits im Oktober werde es daher etwa Gespräche mit Vertretern aus Albanien und Nordmazedonien geben. “Wenn wir nicht den Mut finden, Ländern wie Albanien oder Nordmazedonien eine Eröffnung der Beitrittsverhandlungen zu ermöglichen, dann wird die Europäische Union ihre Glaubwürdigkeit verlieren, was die Erweiterung betrifft.”, sagte Außenminister Alexander Schallenberg.
Der EU-Vorsitz im kommenden Jahr sei für Kroatien als jüngstes EU-Mitglied “ein historischer Moment”, freute sich der kroatische Außenminister Gordan Grlic Radman. “Vor 30 Jahren hätten wir uns nicht träumen lassen, dass wir einmal unabhängig sind, der EU angehören und ihre Präsidentschaft übernehmen”, sagte er.
Dieser kündigte zudem an, dass sich Kroatien während seines Vorsitzes unter anderem bemühen werde, “das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, die ökonomischen und sozialen Unterschiede innerhalb der EU zu verringern und für erhöhte Sicherheit innerhalb und außerhalb der Union zu sorgen.”
Beide Außenminister betonten, auch zukünftig die ausgezeichneten Beziehungen der “gefühlten Nachbarn” in den Bereichen Wirtschaft, Kultur oder Tourismus fortsetzen zu wollen. Österreich ist nach wie vor der größte Auslandsinvestor in Kroatien.
(bmeia.gv.at)