77. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen

Anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen besuchte Außenminister Alexander Schallenberg am 4. Mai 2022 unter anderem mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Bundeskanzler Karl Nehammer, Vize-Kanzler Werner Kogler, Innenminister Gerald Karner, Bildungsminister Martin Polaschek, Finanzminister Magnus Brunner, Europaministerin Karoline Edtstadler, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Staatssekretärin Claudia Plakolm die KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Gusen.

Im Gedenken an die mindestens 90.000 Menschen, die im KZ-System Mauthausen ihr Leben verloren, legten die Regierungsvertreter am zentralen Denkmal der Gedenkstätte, dem Sarkophag am Appellplatz, Blumen nieder und lasen Kurzbiographien der Opfer des NS-Terrors im KZ-Mauthausen vor, ehe noch ein persönliches Gedenken im Raum der Namen folgte.

Erst am 27. Jänner 2022 hatte Außenminister Schallenberg mit seinem israelischen Amtskollegen Yair Lapid die KZ-Gedenkstätte Mauthausen besucht und der im KZ-Mauthausen und seinen Nebenlagern ermordeten Menschen, darunter auch Lapids Großvater, Bela Lampel, gedacht sowie die vollumfängliche historische Verantwortung Österreichs für die NS-Gräueltaten eingemahnt.

Wir müssen uns den Schatten der Vergangenheit stellen. Sei es als Staat, als Politikerinnen und Politiker oder als Individuen. Viel zu lange haben wir uns nur als Opfer des Nationalsozialismus gesehen und gescheut, unsere historische Verantwortung anzuerkennen. Heute nehmen wir diese Verantwortung vollumfänglich wahr. Nur so kann es uns gelingen, dass aus einem „niemals vergessen“ ein „nie mehr wieder“ wird,

so Außenminister Alexander Schallenberg.

Im Anschluss an den Besuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen nahm Außenminister Alexander Schallenberg noch am ersten offiziellen Gedenken am ehemaligen Appellplatz des KZ-Gusen teil. Mit der Gedenkveranstaltung übernahm die Republik Österreich symbolisch die Verantwortung für die im März 2022 erworbenen Grundstücke auf dem Areal des ehemaligen KZ. Zwischen 1939 und 1945 wurden insgesamt etwa 71.000 Menschen aus ganz Europa in das KZ-Gusen deportiert, wovon rund 36.000 dem NS-Regime zum Opfer fielen, ehe es am 5. Mai 1945, gemeinsam mit dem KZ-Mauthausen, von US-amerikanischen Truppen befreit wurde.

(bmeia.gv.at)
Fotos: BMEIA/Edlinger und BKA/Tadic