BIP-Rückgang erfordert gezielte Hilfen für Wirtschaft – grünes Licht für Fixkostenzuschuss ist dringend notwendiges Signal für Betriebe.
Ein leichter Hoffnungsschimmer lässt sich aus den heute präsentierten Prognosen von WIFO und IHS ablesen: Das WIFO rechnet für heuer mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von 6,8 Prozent (real) im Vergleich zum Vorjahr, das IHS mit einem Minus von 6,7 Prozent. Für 2021 sehen beide Institute eine Erholung, wobei das WIFO ein reales BIP-Plus von 4,4 Prozent erwartet, das IHS von 4,7 Prozent.
Damit sind die Prognosen optimistischer als noch im Sommer, da sich die damaligen Lockerungen der Reisebeschränkungen günstiger als erwartet für den Sommertourismus ausgewirkt haben. Seither hat sich die Situation aufgrund neuer Verschärfungen für manche Branchen wieder deutlich zugespitzt.
Zweiten Lockdown unter allen Umständen vermeiden
Mit ihren Unterstützungsmaßnahmen hat die Regierung bestmöglich dazu beigetragen, Unternehmen in der Krise zu helfen und ihre Liquiditätsengpässe einzudämmen. “Es ist gelungen, Akuthilfe bereitzustellen und eine erste Etappe der Krise zu überstehen”, betont Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Meilensteine sind hier die Kurzarbeit, der Härtefallfonds oder die Investitionsprämie, um unter anderem Investitionen in die Digitalisierung voranzutreiben und die Einhaltung der Klimaziele zu ermöglichen.
“Die Vorkrisenwerte werden wir aber voraussichtlich nicht schon nächstes Jahr, sondern erst im Verlauf des Jahres 2022 erreichen. Umso notwendiger sind jetzt Unterstützungsmaßnahmen, die unseren schwer betroffenen Branchen eine tatsächliche Stütze gewähren. Im Sinne der österreichischen Betriebe braucht es jetzt beim Fixkostenzuschuss grünes Licht aus Brüssel für deutlich höhere Zuschüsse bis zu fünf Millionen Euro”, sagt WKÖ-Präsident Mahrer.
Fixkostenzuschuss so rasch wie möglich umsetzen
WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf ergänzt: “Nach der erreichten Verlängerung des Härtefallfonds bis Mitte März 2021 geht es jetzt insbesondere um die von der Regierung geplante Verlängerung des Fixkostenzuschusses in verbesserter Form, die noch von der EU-Kommission genehmigt werden muss. Der Fixkostenzuschuss ist eine essenzielle Unterstützung für besonders schwer betroffene Branchen – von der Stadthotellerie über die Nachtgastronomie und Veranstalter bis hin zu Busunternehmen oder Reisebüros.”
“Viele österreichische Betriebe werden weiterhin mit der größten Wirtschaftskrise der vergangenen Jahrzehnte ringen. Ein zweiter Lockdown ist undenkbar und daher unter allen Umständen zu vermeiden. Umso notwendiger ist jetzt, dass alle Beteiligten gemäß der wirtschaftspolitischen Vernunft agieren, tragfähige Lösungen mittragen und positive Signale im Sinne der Betriebe und ihrer Beschäftigten aussenden”, betonen Mahrer und Kopf.
(WKO.AT)