Versorgungsrelevante Wirtschaft am Laufen halten – zahlreiche Länder setzen bereits Verkürzungen um
Die Wirtschaft spricht sich im Vorfeld der GECKO-Sitzung für eine Verkürzung der Quarantäne-Zeiten aus. Diese wird derzeit international von zahlreichen Ländern bereits umgesetzt, weil die Expertinnen und Experten kürzere Infektionszeiträume bei der Omikron-Virusvariante festgestellt haben. Trotz aller gebotenen Vorsicht gilt es, alles daran zu setzen, dass das wirtschaftliche Leben weitgehend am Laufen gehalten wird und versorgungsrelevante Produktionen und Infrastruktur nicht gefährdet werden, betonen unisono die Bundessparten Industrie, Gewerbe und Handwerk sowie Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Es sei zu überlegen, ob geboosterte Personen, die nach einhelliger wissenschaftlicher Meinung eine deutlich geringere Infektionswahrscheinlichkeit aufweisen, von K1 auf K2 herabgestuft werden können.
“Zur Aufrechterhaltung der Produktion in Österreich ist eine Lockerung der derzeitigen Quarantäne-Regelungen – unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsbestimmungen – unabdingbar. Es waren und sind unsere Industriebetriebe mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die heimische Wirtschaft auch in den vergangenen rund zwei Krisenjahren am Laufen gehalten hat, dies gilt es zu stützen“, betont Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Menz verweist darauf, dass es in anderen Ländern schon Regelungen gibt, die eine Verkürzung der Quarantäne von 10 auf 7 Tage, bei PCR-Tests auf 3 Tage vorsehen.
“Die Gewerbe- und Handwerksbetriebe halten den Alltag am Laufen und erfüllen mit Reparaturen, Instandhaltungen und sicherheitsrelevanten Überprüfungen wichtige und systemrelevante Aufgaben. Die Empfehlung, Teams in den Unternehmen zu bilden, um Ansteckungsgefahren zu minimieren, ist in vielen Klein- und Mittelbetrieben im Gewerbe und Handwerk allerdings nur sehr begrenzt umsetzbar. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Fehlzeiten so kurz wie möglich gehalten werden. Wir unterstützen deshalb die Forderung nach verkürzten Quarantänezeiten, auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse“, sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ.
WKÖ-Bundesspartenobmann Robert Seeber unterstreicht: “Aus Sicht von Tourismus und Freizeitwirtschaft ist ein Freitesten und eine Verkürzung der Quarantäne, insbesondere für geimpfte und geboosterte Personen, dringend notwendig. Die Branche hat ohnehin durch die Lockdowns extrem viele Arbeitskräfte verloren. Wenn weitere Mitarbeiter durch Omikron-Kontakte in Quarantäne geschickt werden, könnten viele Unternehmen den Betrieb nicht aufrecht erhalten. Das wäre ein erneuter Schlag gegen die am stärksten pandemiegeschädigte Branche. Wir sollten uns daher an internationalen Beispielen orientieren und die Quarantänebestimmungen ebenfalls lockern.“
“Die wissensbasierten Dienstleistungsbetriebe in Information, Kommunikation und Consulting erbringen unverzichtbare Leistungen für die österreichischen KMU. Die Betriebe sind mittlerweile gewohnt, in eigener Verantwortung mit Unsicherheiten umzugehen – ein behördlich angeordneter Langzeitausfall raubt ihnen jedoch ihre Handlungsfähigkeit. Gerade jetzt müssen die Unternehmerinnen und Unternehmer für ihre Kunden da sein und Perspektiven schaffen“, appelliert Angelika Sery-Froschauer, Obfrau der WKÖ-Bundessparte Information und Consulting, für praxisgerechte Quarantäneregeln und rasches Freitesten.
(WKO.AT)