In Kooperation mit den Häusern zum Leben bietet das Wien Museum erstmals Fern-Führungen durch seine Ausstellungen an, die eine aktive Teilnahme trotz physischer Distanz ermöglichen
Die „Häuser zum Leben“ vereinen 30 Pensionist*innen-Wohnhäuser unter einem Dach. Hier wohnen 9.000 ältere, betagte oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen. Um auch ihnen die Möglichkeit zu geben, aktiv am kulturellen Leben teilnehmen zu können, wurde gemeinsam mit dem Kuratorium der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser das Projekt „Wien Museum aus der Ferne“ ins Leben gerufen: Mit den Mitteln moderner Technologien werden Führungen aus den Museen in Echtzeit in die „Häuser zum Leben“ übertragen. Die Pilotphase startet im Mai im Haus Gustav Klimt und im Pensionisten-Wohnhaus Penzing. Anschließend wird „Wien Museum aus der Ferne“ für alle Häuser angeboten.
Das Wien Museum hat 18 Standorte und Dependancen. Im Rahmen von „Wien Museum aus der Ferne“ werden Führungen von ausgewählten Standorten des Wien Museums live auf eine große Leinwand, die im jeweiligen Pensionist*innen-Wohnhaus aufgestellt ist, übertragen. Die Videoübertragung in Echtzeit ermöglicht den Bewohner*innen eine aktive Teilnahme, ohne dass sie die jeweilige Einrichtung verlassen müssen. Dabei können sie die Vermittler*innen im jeweiligen Museum leiten, unterbrechen oder ihnen Fragen stellen – und sind so tatsächlich bei der Führung dabei!
„Das ‘Wien Museum aus der Ferne‘ ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir der Pandemie mit Kreativität begegnen können. Ein Vermittlungsangebot der Stunde und eine wunderbare Möglichkeit für alle Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, wieder am kulturellen Leben teilzunehmen“, erklärt Wiens Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker.
Das interaktive Konzept startet im Mai mit Übertragungen aus dem Pratermuseum, der Johann Strauss Wohnung, dem Römermuseum und dem Beethoven Museum.
„‘Wien Museum aus der Ferne‘ schafft eine Verbindung von Digital und Live, die im Museumsbereich einzigartig ist. Es ist ein für alle Beteiligten gesundheitlich völlig sicheres Angebot. Neben den Events des Wiener Kultursommers, die wegen des großen Anklangs im Vorjahr auch heuer wieder angeboten werden, erhalten die Bewohner*innen mit ‚Wien Museum aus der Ferne‘ eine weitere kurzweilige Attraktion. Ich hoffe, viele Bewohner*innen der ,Häuser zum Leben‘ werden das neue, für sie zugeschnittene kulturelle Angebot annehmen,“ betont Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Mit diesem neuen Vermittlungskonzept gibt es erstmals für ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die eine Ausstellung physisch nicht besuchen können, die Möglichkeit, an einer Führung aktiv teilzuhaben.
„Unser Ziel ist es, Senior*innen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Und dazu gehört in jedem Fall auch eine aktive Teilnahme am kulturellen Leben der Stadt. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Wien Museum dieses großartige Projekt auf die Beine stellen konnten. Eine geniale Verbindung der digitalen Welt mit den Menschen.“ (Mag. Simon Bluma, Bereichsleiter der Häuser zum Leben).
Die Kunsttherapeutin des Wien Museums, die die Fern-Führung vor Ort im jeweiligen Pensionist*innen-Wohnhaus moderiert, lädt die Teilnehmer*innen im Anschluss ein, von persönlichen Erinnerungen und eigenen Assoziationen zu erzählen. So entsteht über das Vermitteln von Geschichte und anhand von Objekten aus dem Fundus des Wien Museums, auch ein Sammeln von persönlichen Geschichten aus der Stadt.
Nach der Pilotphase im Haus Gustav Klimt und im Pensionisten-Wohnhaus Penzing mit zwölf Angeboten noch in diesem Jahr, werden die Führungen für alle 30 „Häuser zum Leben“ angeboten.
Foto: Wien Museum
(wien.gv.at)