Verleihung des Intercultural Achievement Awards 2022

Außenministerium verleiht zum 9. Mal den Intercultural Achievement Award an internationale und nationale Projekte

Am 18. Oktober 2022 eröffnete der Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, Peter Launsky-Tieffenthal, die Verleihung des Intercultural Achievement Awards (IAA) im Wiener Jazzclub Porgy & Bess. Der seit 2014 vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten verliehene Preis zeichnet herausragende Projekte für zivilgesellschaftliches Engagement sowie für die Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs aus. Die fünf Siegerprojekte im Jahr 2022 – ausgewählt aus über 180 Einreichungen weltweit – stammen aus Frankreich, Indien, Jordanien, Marokko und Südafrika. In den österreichischen Sonderkategorien wurden die Organisationen “gemma! – Gemeinsam machen, Verein zur Förderung des interkulturellen Austauschs junger Menschen” und “Sindbad – Mentoring für Jugendliche Österreich” ausgezeichnet.

Meine herzlichen Glückwünsche an alle Preisträgerinnen und Preisträger. Es freut uns außerordentlich zu sehen, welche innovative Kraft und starker Gemeinsinn weltweit trotz aller Widrigkeiten insbesondere auch jungen Menschen innewohnt. Diese interkulturellen und interreligiösen Dialoginitiativen sind in Zeiten enormer Herausforderungen auf globaler und regionaler Ebene von unschätzbarem Wert,

betonte Generalsekretär Peter Launsky-Tieffenthal bei der Preisverleihung.

Um die besonderen Herausforderungen zu würdigen, die in Zusammenhang mit der Ankunft von mehr als 80.000 Vertriebenen aus der Ukraine in Österreich stehen, wurde dieses Jahr auch ein Sonderpreis an die Ukrainische Samstagsschule des Ukrainischen Iwan-Franko-Zentrums für Bildung und Kultur vergeben. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges konnte die Schule in Wien knapp 1.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine beim Lernen der deutschen Sprache unterstützen. Zeitgleich wird durch den Unterricht in Fächern wie Ukrainisch oder ukrainische Literatur sichergestellt, dass das kulturelle Erbe der Ukraine gewahrt bleibt.

Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten dankt dem Zukunftsfonds der Republik Österreich, der Austrian Development Agency und dem Österreichischen Integrationsfonds für ihre wertvolle langjährige Partnerschaft im Rahmen des Intercultural Achievement Awards.

Die Preisträger:innen des Intercultural Achievement Awards 2022 sind:

Kategorie Nachhaltigkeit:
Mount Abu Public School aus Indien mit dem Projekt “Global Citizenship Education & Integration”

Das spezielle Curriculum hat das Ziel, nachhaltiges Denken und grenzüberschreitenden Dialog unter Schülerinnen und Schülern zu fördern und sie darin zu bestärken, ihre Kreativität im Sinne der Gemeinschaft zu entfalten.

Kategorie Technologie:
Puppets World for Development of Children aus Jordanien mit dem Projekt “Puppets World Theatre”

Das mobile Puppentheater richtet sich an Kinder im Aufnahmeland Jordanien –  ungeachtet sozialer oder geografischer Herkunft. Der Fokus liegt auf Integration und der Vermittlung von Werten wie Toleranz und Mitgefühl auf spielerischer und unterhaltsamer Weise.

Kategorie Aktualität:
Southern African Liaison Office (SALO) aus Südafrika mit dem Projekt “South African Foreign & Migrant Policy and Xenophobia”

Dieses Projekt arbeitet gegen Rassismus, Gewalt und Stigmatisierung von Bewohnerinnen und Bewohnern informeller Siedlungen und Townships in Südafrika, die besonders von wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ausgrenzung betroffen sind.

Kategorie Innovation: Erinnerungen für die Zukunft aus Marokko mit dem Projekt “Reinventing Toumliline:
Consolidating spaces for debate and dialogue”

Inspiriert von einem historischen Projekt von Benediktiner Mönchen in den 1950er Jahren, zielt die Initiative darauf ab, Respekt und interreligiöse Harmonie in der marokkanischen Jugend zu fördern.

Kategorie Medien:
99 aus Frankreich mit dem Projekt “True Stories connect us all”

Die Plattform bietet kurzen Dokumentarfilmen weltweit eine Bühne – sowohl online, als auch in organisierten Screenings. In Zusammenarbeit mit Universitäten werden zudem Untertitel erarbeitet, um einem möglichst breiten Publikum den kostenlosen Zugang zu ermöglichen.

Sonderpreis für Integration in Österreich:
gemma! – Gemeinsam machen. Verein zur Förderung des interkulturellen Austauschs junger Menschen aus Graz mit dem Projekt “gemma! – Gemeinsam machen”

Die Initiative strebt danach, ungeachtet persönlicher Umstände oder Kriterien Raum für Entwicklung zu bieten und Austausch, Integration und friedliche Koexistenz zu fördern. Dies geschieht durch interkulturelle Begegnungsräume sowie Beratung und Lernunterstützung.

Sonderpreis für bestes österreichisches Projekt:
Sindbad aus Wien mit dem Projekt “Sindbad – Mentoring for teenagers”

Sindbad ist ein Mentoring-Programm, das Jugendliche vor dem Wechsel in die Berufs- oder weiterführende Ausbildung mit ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren verknüpft.  Dadurch werden sie in dieser transformativen Lebensphase begleitet und profitieren vom gegenseitigen Austausch.

Sonderpreis
Ukrainisches Iwan-Franko-Zentrum für Bildung und Kultur aus Wien mit dem Projekt “Ukrainische Samstagsschule”

Die Samstagsschule bietet am Wochenende zusätzlich Fächer wie Geschichte sowie ukrainische Sprache und Literatur nach ukrainischem Lehrplan an, damit Kinder sich auf die ukrainische Reifeprüfung vorbereiten und diese auch ablegen können. Mit weiteren Aktivitäten werden die Integration und der Zusammenhalt gefördert.

Quelle: BMIEA