Nach der Erdbebenkatastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die humanitäre Lage vor Ort verheerend: In der Türkei und in Syrien sind mit aktuellem Stand bereits mehr als 40.000 Menschen bei dem folgenschweren Erdbeben ums Leben gekommen. Die Wahrscheinlichkeit, in den Erdbebengebieten noch Überlebende zu finden, ist gut eine Woche nach dem Beben leider verschwindend gering. Um das humanitäre Leid vor Ort zu lindern und Hilfsorganisationen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, stellt die österreichische Bundesregierung 3 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) des Außenministeriums zur Verfügung.
Die schrecklichen Bilder, die uns aus der Türkei und Syrien nach den Erdbeben erreicht haben zeigen drastische Schäden und eine Vielzahl an Opfern. Unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl sind bei den Opfern und ihren Familien. Das Ausmaß des Erdbebens ist verheerend. Umso wichtiger ist jetzt rasche humanitäre Hilfe und Unterstützung im Katastropheneinsatz. Österreich wird daher drei Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds für Hilfsorganisationen vor Ort ausschütten und ab morgen mit mehr als 80 Soldatinnen und Soldaten des Österreichischen Bundesheers für den Rettungseinsatz im Erdbebengebiet unterstützen. Wir stehen den Menschen in der Türkei und Syrien in dieser schwierigen Situation bei,
so Bundeskanzler Karl Nehammer.
Obwohl das Epizentrum des Bebens in der Provinz Ekinozu/Kahramanmaras in der Türkei lag, zeigt sich das verheerende Ausmaß auch im Südosten der Türkei sowie im Nordwesten Syriens, wo viele Ortschaften völlig zerstört wurden. Zu der großen Opferzahl kommen jene Menschen, die durch die Zerstörung auf lebensnotwendige Hilfe angewiesen sind: Es werden dringend Lebensmittel, Arzneimittel und Zelte als Unterkünfte aufgrund der strengen winterlichen Bedingungen benötigt. So sind rund 23 Millionen Menschen direkt vom Beben betroffen, laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) trifft diese humanitäre Katastrophe besonders vulnerable Personen am stärksten, wie etwa Frauen, Kinder, Kranke oder ältere Menschen.
Die Meldungen von Erdbeben in der Türkei und in Syrien machen mich betroffen. Katastrophen wie jene verschlimmern die Notlage der dort lebenden Menschen, unter ihnen viele Flüchtlinge aus der Region, dramatisch. Meine Gedanken sind bei den Opfern und Helfer:innen. Jetzt muss schnell geholfen werden. Österreich wird seinen Beitrag zur Katastrophenhilfe leisten und als Sofortmaßnahme 3 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitstellen,
führt Vizekanzler Werner Kogler an.
Von den 3 Millionen Euro gehen 2 Millionen Euro an die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRK) sowie 1 Million Euro an den OCHA Syrian Cross Border Humanitarian Fund. Die IFRK ist in der Türkei und in Syrien mit ihren Teams vor Ort, um in Koordination mit ihren nationalen Partnerorganisationen schnelle und wirksame Soforthilfe zu leisten. Der OCHA Fund finanziert Aktivitäten internationaler und nationaler NGOs in der schwer getroffenen Region Idlib in Syrien, zu welcher der Syrisch-Arabische Rote Halbmond kaum Zugang hat.
Auf ein enormes Erdbeben der Stärke 7,8 in der türkisch-syrischen Grenzregion sind weitere Beben gefolgt, die kaum vorstellbare Schäden angerichtet und Leid über Hunderttausende Menschen gebracht haben. Gerade im Norden Syriens war die humanitäre Situation nach über einem Jahrzehnt von Konflikt und Zerstörung schon enorm angespannt. Österreich hilft unbürokratisch und stellt 3 Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) des Außenministeriums zur Verfügung. Mit unseren Partnern und Nichtregierungsorganisationen vor Ort bringen wir rasche Hilfe auf den Weg,
hielt Außenminister Alexander Schallenberg abschließend fest.
Im Sinne seiner humanitären Tradition und angesichts der katastrophalen Situation in Syrien und der Türkei trägt Österreich zu den humanitären Hilfeleistungen der internationalen Staatengemeinschaft und zu den Tätigkeiten von österreichischen Nichtregierungsorganisationen vor Ort bei. So haben zahlreiche österreichische Rettungskräfte des Katastrophenhilfeelements “Austrian Forces Disaster Relief Unit” (AFDRU) eine Woche lang den Betroffenen direkt vor Ort geholfen, etwa bei der Bergung von Verschütteten.
BMEIA