Am 23. Mai lud die Geschäftsträgerin der Botschaft von Montenegro in Wien, Frau Marija Lakić Barfus, zur Präsentation des Buches „Der Grammophon für eine Nacht“, von der montenegrinischen Dichterin und Germanistin Mag. Tatjana Ćalasan, ein.
Die Vorlesung fand im legenderen Wiener Café Schopenhauer in Anwesenheit der Autorin statt. Die Lesung der Verse wurde vom montenegrinischen Pianisten Andrija Jovovic begleitet.
Die Autorin über ihre poetischen Schriften:
„Der Grammophon für eine Nacht“ ist ein Zyklus von poetischen Schallplatten, 166 davon, die während eines Jahres (2020) entstanden sind, und sie sind in der Reihenfolge ihrer Entstehung angeordnet und in Vinyl geprägt. Sie tragen keine Titel, sie sind nur nummeriert und von Illustrationen der akademischen Malerin Sanja Raonić begleitet. (Zahlen, damit dem Leser die Möglichkeit gegeben wird, die Lieder so zu benennen, wie er sie wahrnimmt). Die Illustrationen von Sanja Raonić sind ein untrennbarer Bestandteil der Sammlung und ohne sie wären Fülle und vollständiger Ausdruck nicht möglich. Die Illustrationen sind zeitlich fast parallel entstanden, und dies ergibt zumindest eine zweideutige Symbolik: eine sehr ähnliche Häufigkeit von Emotionen und Ausdrücken auf zwei verschiedene Arten: durch Worte und künstlerischen Ausdruck. Die Idee ist, dass somit Menschen zusammenfinden. Sicherlich war es mein Ziel, die Arbeit an dieser Sammlung mit mindestens zwei künstlerischen Ausdrucksformen zu verbinden, und ich denke, das ist uns gelungen.“
Über die Dichterin:
Tatjana Ćalasan wurde am 23. August 1977 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren, lebte in Podgorica und Piva (Montenegro) sowie Novi Sad (Serbien), und wie sie oft zu sagen pflegt – ein bisschen auch in Sarajevo und Belgrad. Ihr Abitur hat sie in Podgorica gemacht, Germanistik an der Philosophischen Fakultät in Novi Sad studiert, gefolgt vom Magisterstudium an der Philologischen Fakultät in Belgrad, wo sie auch promovierte. Derzeit lebt sie in Podgorica, arbeitet als Germanistin, Übersetzerin und Professorin.
(Svetlana Nenadovic Glusac)