Am Montag 22 . Januar, lud die “Österreichische Gesellschaft für Völkerverständigung” gemeinsam mit der “Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi” zu einer interessanten Podiumsdiskussion zum Thema “Künftige Herausforderungen der Europäischen Union” mit Mag. Lukas Mandl, Mitglied des Europäischen Parlaments.
Das Interesse an dieser Veranstaltung war so groß, dass der Festsaal der Raiffeisenbank in Klosterneuburg an diesem Abend bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung Dr.Josef Höchtl, der auch der Initiator dieses Treffens war.
Nach dem Referat vom Mag. Lukas Mandl, bei der die Zuhörer Gelegenheit hatten, Hr. Mandl zu fragen, was sie am meisten interessiert.
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Lukas Mandl: EU braucht mehr Freiheit nach innen und mehr Stärke nach außen
“Die Europäische Union braucht mehr Freiheit nach innen, dafür aber mehr Stärke und Geschlossenheit nach außen!”, das war die zentrale Botschaft von Lukas Mandl, Mitglied des EU-Parlaments, bei einem Diskussionsabend, zu der der Präsident der “Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung” Prof. Dr. Josef Höchtl in den mit 200 Besuchern “übervollen” Festsaal der Raiffeisenbank Klosterneuburg geladen hat.
“Mit Verboten zu steuern hat noch nie funktioniert” & “schlag nach bei Metternich”.
Wenn EU-Politik von den Bürgern nur noch als Verbotspolitik wahrgenommen wird, sei das gefährlich. Die Menschen würden sich abwenden.
In der Außenpolitik bedarf es klarer Positionen, weniger Beschwichtigung (“Appeasement”) gewaltbereiter Herrscher, stattdessen im Interesse der eigenen Sicherheit funktionierender Allianzen. In dem notwendigen neuen EU-Vertrag müsse man daher unbedingt vom Einstimmigkeitsprinzip abgehen.
Die Regulierungswut sei ja auch wirtschaftlich gefährlich. Die EU beschädige sich, wenn sie die Produktion von Rohstoffen auf ihrem Gebiet durch Überregulierung so verteuere, dass es billiger ist, diese aus China zu importieren. Die Frage, wo wichtige Produkte wie z.B. Halbleiter produziert werden, sei aber auf Sicht spielentscheidend. Viele Produkte, die eine wichtige Rolle im täglichen Leben spielen, wie z.B. das Smartphone, wurden nicht mehr in Europa entwickelt.
Mandl: “Wir drohen ein Konsumkontinent zu werden und rutschen in eine Art Biedermeiermentalität!”
Europa muss sich bewusst werden, dass nur fünf Prozent der Weltbevölkerung hier leben. Außerhalb von Europa kommt die EU in den Nachrichten kaum vor, die EU-Position zum Klimawandel wird kaum wahrgenommen. “Es bringt daher für das Weltklima nichts, wenn wir mit unserer Klimapolitik bloß die eigene Wirtschaft ruinieren!” Er habe deshalb auch gegen das “Verbrenner-Verbot” im Kfz-Bereich gestimmt. “Nicht, weil ich das Klimaproblem nicht sehe – aber ich bin für Technologieoffenheit!”.
Zum Thema EU-Beitritt der Ukraine habe er, Mandl, eine klare Position. Es stehe für ihn außer Diskussion, dass die Ukraine zu Europa gehört, und dass wir alles daransetzen müssen, die Ukraine in der freien Welt zu behalten. Bezüglich der Zeitachse sollte man aber besser realistisch bleiben. “Es wird ein langer Weg, die Ukraine wird vermutlich auch in zehn Jahren noch nicht Mitglied sein können.” Das Wecken falscher Erwartungen führe nur zu Enttäuschungen.
Präsident Prof. Dr. Josef Höchtl konnte zahlreiche Persönlichkeiten begrüßen: darunter die eh. Bundeskanzlerin Dr. Brigitte Bierlein, den eh. Vizekanzler und Justizminister Prof. Dr.. Wolfgang Brandstetter, derzeitige und ehemalige Abgeordnete, die beiden Bürgermeister von Klosterneuburg- den “neuen” LAbg. Mag. Christoph Kaufmann und den bisherigen Mag. Stefan Schmuckenschlager, zahlreiche Vertreter etlicher Gemeinden, Botschafter und andere Diplomaten, Religionsvertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften, Wirtschaft und Kultur usw.
Text: Svetlana Nenadovic Glusac & Dkfm. Hans Peter Halouska, Generalsekretär (ÖGV)
Fotos & Videos: Magazin DC Austria