Zum ersten Mal in der 170-jährigen Geschichte der Weltausstellung findet eine Expo in einem arabischen Land statt, bei der sich über 190 Länder und Organisationen präsentieren werden. Die Weltausstellung wurde aufgrund der Pandemie um ein Jahr verschoben, behält jedoch ihren ursprünglichen Namen bei.
Der österreichische Beitrag “Austria makes sense” zeigt ein ganzheitliches Konzept, dessen Ziel es ist, mit traditioneller Bautechnik ‒ inspiriert von arabischen Windtürmen ‒ Mensch, Technologie und Umwelt eindrucksvoll zu verbinden. “Durch den kreativen Einsatz der Digitalisierung und österreichischer High-Tech-Lösungen wird das Publikum zu einer Reise eingeladen, die in der Tradition beginnt und in der Zukunft endet”, so Wirtschafts- und Standortministerin Margarete Schramböck zur innovativen Visitenkarte Österreichs.
Österreich wird nicht nur durch den eigentlichen Auftritt unseres Landes bei der Expo präsentiert. Heimische Unternehmen drücken der Expo mit ihrer Innovationskraft und Kreativität nachhaltig ihren Stempel auf, sie sind am ganzen Gelände sowie in Dubai tätig. “Bei der Expo in Dubai, insbesondere im Österreich-Pavillon, präsentieren wir zukunftsweisende Produkte und Dienstleistungen aus Österreich vor einem internationalen Publikum und positionieren unsere Unternehmen noch stärker in der Region“, sagt Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
PORR ‒ “Deep Tunnel Storm Water System”-Projekt
Schon im Jahr 2018 konnte sich die PORR einen Großauftrag in Dubai sichern. Das Bauunternehmen realisierte für die Dubai Municipality gemeinsam mit Belhasa Six Construct das “Deep Tunnel Storm Water System”-Projekt. Mit diesem Infrastrukturprojekt gelang der Full-Service-Providerin PORR der Markteintritt in den zukunftsträchtigen Wirtschaftsraum der Vereinigten Arabischen Emirate. Mit Hilfe des Tunnels wird Grund- und Niederschlagswasser in Richtung eines Pumpwerks am Meer geleitet. Rund 40 Prozent des Stadtgebiets von Dubai inklusive des EXPO-Geländes werden mittels des Tunnels entwässert. Ein Projekt, das das Leben in Dubai nachhaltig verändert.
Unger Stahlbau ‒ Architektonische Gestaltung der Eingangspavillons
Ebenfalls auf der Expo 2020 in Dubai tätig ist eines der am Weltmarkt erfolgreichsten Stahlbau-Unternehmen Österreichs. Das Familienunternehmen aus dem burgenländischen Oberwart zeichnet für die Gestaltung von vier Eingangspavillons auf der Expo verantwortlich. Mit einer Produktionsstätte in Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die im Jahr 2007 in Betrieb ging, hat Unger Stahlbau im arabischen Raum längst Fuß gefasst.
Holzbau mit Know-how
Die Kompetenz österreichischer Unternehmen im Holzbau ist auf der Expo in Dubai besonders gefragt. Gleich drei heimische Firmen sorgen mit ihren Produkten für Furore. Rubner Holzbau ist führend im Bereich der anspruchsvollen Holzschichtbauten und liefert die Holzbauteile für den Pavillon des Oman. Beim schwedischen Pavillon kommen zwei heimische Unternehmen zum Einsatz. Stora Enso liefert vom Standort in Ybbs an der Donau Cross Laminated Timber (CLT), ein Produkt für den Massivholzbau, das anstelle von Beton, Mauerwerk und Stahl zum Bau von Wohn-, Industrie- und Gewerbegebäuden eingesetzt wird. Die Tilly AG aus Althofen liefert Tischler- und Dreischichtplatten aus Naturholz.
Raintime ‒ Nebelanlagen
Reichlich Expo-Erfahrung konnte die Raintime GmbH aus dem niederösterreichischen Münchendorf bereits 2015 in Mailand sammeln. Die Vernebelungsanlagen am Österreich-Pavillon sorgten damals international für Aufsehen, beschleunigten die Exporte und waren die direkte Fahrkarte zur Expo 2020 in Dubai. Das Unternehmen wird wieder den Österreich-Pavillon und sein Publikum vor Hitze schützen. Ebenfalls sorgen 51 Nebelventilatoren von Raintime im Pavillon von Singapur für Kühlung.
Doka ‒ Baumethoden von morgen
Doka zählt zu den weltweit führenden Unternehmen für innovative Schalungen, Lösungen und Dienstleistungen in allen Bereichen des Baus. Zudem ist Doka globaler Anbieter von Gerüstlösungen für unterschiedlichste Anwendungen. Mit neuen und einzigartigen digitalen Services setzt Doka auf die Baumethoden von morgen. Auf der Expo in Dubai werden drei ausgesuchte digitale Services vorgestellt. Als Exponat im iLab des österreichischen Pavillons wird ein Schalungsmodell aus dem 3D-Drucker in Miniaturausführung zu sehen sein.
HELIOZ ‒ Best Practice im World EXPO 2020 Pavillon
HELIOZ setzt auf seine benutzer- und umweltfreundliche Lösung zur Wasserdesinfektion. WADI ist ein UV-Messgerät, das anzeigt, sobald verunreinigtes Wasser in PET-Flaschen durch Sonnenstrahlen trinkbar geworden ist. So können Tausende Familien in Indien, Afrika und Südostasien mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. HELIOZ wurde aus 1.175 eingereichten Projekten als eines von 25 globalen Best Practice Projekten für Innovationen ausgewählt, die im Rahmen der World EXPO 2020 in Dubai echte Lösungen für die größten Herausforderungen der Welt bieten.
Skulptur von Thomas Medicus für den U-Bahnhof Expo 2020
Für die Expo 2020 Dubai realisierte der Innsbrucker Künstler in Zusammenarbeit mit der Tiroler Glasmalerei eine Skulptur, die in der neu geschaffenen U-Bahnstation beim Expo-Haupteingang ein dauerhaftes Zuhause hat. Um beim Drehen des Kunstwerkes alle 90 Grad ein verstecktes EXPO 2020-Logo erscheinen zu lassen, wurden fast 1000 handbemalte und handgeschnittene Glasfragmente auf 100 leere Glasstreifen verteilt. Die Mehrheit des Expo-Publikums wird damit von einem spektakulären Kunstwerk aus Österreich am Areal empfangen werden.
Österreich bei der Weltausstellung
Der Österreich-Pavillon setzt vor allem auf den kreativen Einsatz der Digitalisierung, die erst durch die Realisierung österreichischer High-Tech-Lösungen möglich wurde. Das Architektur-Büro querkraft realisiert einen Pavillon, der die Vorzüge traditioneller Architektur mit innovativen Bauweisen verbindet. Die Ausstellung wird von Ars Electronica Solutions und büro wien kuratiert, insgesamt sind rund 100 österreichische Unternehmen an der Expo beteiligt. Der heimische Beitrag wird von Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert.
(WKO.AT)