Es ist die umsatzstärkste Zeit im Jahr und die Lager im Handel sind voll. Klingeln werden die Kassen dieses Jahr zu Weihnachten verstärkt online.
Österreich liegt in Sachen E-Commerce im europäischen Vergleich laut Digital Economy and Society Index (DESI) derzeit nur auf Platz 15. Gut möglich, dass sich das in den kommenden Wochen ändert. Denn coronabedingt gehen immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten via Internet shoppen.
Auch kleine Einkäufe bei regionalen Händlern haben dabei eine große Auswirkung auf die heimische Wirtschaft, wie WKÖ-Expertinnen und Experten berechnet haben: Wenn jeder Zehnte in Österreich (das sind rund 890.000 Personen) zum Beispiel um 30 Euro weihnachtlichen Blumenschmuck, etwa einen Türkranz, sowie eine Winterjacke um 70 Euro bei heimischen Händlern online kauft, sorgen diese Einkäufe für 477 Jobs und 76 Mio. Euro Umsatz in Österreich (exkl. USt).
Den Shop nach Hause bringen
Dass nicht nur die Kundschaft zum Geschäft kommt, sondern auch umgekehrt, ist das Gebot der Stunde. Ein Beispiel für das Zusammenspiel von stationärem Handel und E-Commerce ist die Boutique Marianne in Baden. Erst im Juli – kurz nach dem ersten Lockdown – war Eröffnung, gleich zu Beginn wurde eine Digitalstrategie entwickelt. Bei einem virtuellen Rundgang durch den Shop können Kundinnen und Kunden auf der Website gustieren, und es gibt die Möglichkeit via Email, Facebook und Telefon in Kontakt zu treten. “Durch diese Verknüpfung konnten wir sehr erfolgreiche Geschäfte abschließen“, sagt Geschäftsführer Jarko Ribarski. Auch die Produktpalette wurde um Wohnaccessoires und Möbel erweitert. “Den Impuls dazu gaben Kundinnen und Kunden, die von der Ausstattung unseres Shops angetan waren. Darum haben wir die kurzerhand ins Sortiment aufgenommen”, sagt Ribarski. Start des Onlineshops ist am 27. November. “Das Motto ist: Mach es dir zu Hause schön.”
Neue Plattform Kaufhaus Österreich
Um E-Commerce in Österreich zu unterstützen, startet rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft Anfang Dezember die Plattform “Kaufhaus Österreich”. Bei dieser Kooperation von Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und Wirtschafskammer können Konsumentinnen und Konsumenten auf einer Plattform gezielt nach Händlerinnen und Händlern suchen.
(WKO.AT)