Mahrer: „Österreich hat Chancen des EU-Binnenmarktes perfekt nutzen können“

25 Jahre EU-Mitgliedschaft haben Österreich ein Mehr an Wachstum, Jobs und Wohlstand gebracht – EU nun in Richtung Zukunft weiterentwickeln

Europäische Union
© WKÖ

Österreichs Mitgliedschaft in der Europäischen Union geht mit dem 1. Jänner 2020 ins 25. Jahr: „Das ist definitiv ein Grund zum Feiern. Unser Land konnte die Chancen des europäischen Binnenmarktes perfekt für sich nutzen. Die österreichischen Betriebe haben heute grenzenlosen Zugang zu einem Markt mit rund 500 Millionen Konsumenten. Für ein kleines exportorientiertes Land im Herzen Europas und an der Schwelle zwischen Ost und West ist das ein unbezahlbarer Vorteil“, sagt Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Dass bei der EU-Volksabstimmung 1994 eine Zwei-Drittel-Mehrheit für den Beitritt gestimmt hat, „war nicht nur vom Bauchgefühl richtig, es hat sich auch gemessen an den Daten und Fakten im besten Sinn des Wortes ausgezahlt: durch mehr Wachstum, mehr Jobs und mehr Wohlstand. Die EU ist heute Heimat und Heim-Markt“, betont Mahrer.

EU als Turbo für Exporte, Investitionen und Jobs

Im österreichischen Außenhandel werden 7 von 10 Euro mit der EU abgewickelt. Die Exporte in die heute 27 EU-Länder sind seit 1995 ums Dreifache gestiegen – von 33 Milliarden Euro auf 105 Milliarden Euro 2018. Zudem hat der Standort Österreich deutlich an Attraktivität gewonnen: Der Zufluss an ausländischen Investitionen hat sich auf durchschnittlich 6,9 Milliarden Euro pro Jahr verfünffacht, der Bestand an Direktinvestitionen ist mit rund 176 Milliarden Euro sogar elf Mal so hoch wie 1995. In Summe haben die diversen Integrationsschritte – vom Beitritt über die Erweiterung bis zum Euro – Österreich eine zusätzliche Wertschöpfung von über 63 Milliarden Euro und pro Jahr im Schnitt zusätzlich 18.500 Jobs gebracht.

EU muss sich weiterentwickeln

Klar sei aber auch, dass sich die EU sich weiterentwickeln müsse. „Der Wettbewerb wird härter, die Musik der Zukunft spielt in Asien“, sagt Mahrer. In ein paar Jahren werden 90 Prozent des weltweiten Wachstums außerhalb Europas generiert werden. „Wettbewerbsfähigkeit, Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit sind die Wachstumsbringer der Zukunft. Da brauchen wir ein stärkeres Europa, wenn wir im globalen Wettbewerb in der Top-Liga mitspielen wollen“, fordert der WKÖ-Präsident.

8 von 10 Gesetzen, die die Wirtschaft betreffen, haben heute ihren Ursprung in der EU. „Vor diesem Hintergrund haben wir als Wirtschaftskammer in Brüssel die Interessenvertretung verstärkt. Wir wollen uns auf EU-Ebene noch stärker für die heimischen Betriebe einbringen“, sagt Mahrer.

Agenda EU 2019-2024

In der Agenda EU 2019-2024 hat die WKÖ konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung der EU und den aus Sicht der Wirtschaft vier prioritären Handlungsfeldern „Unternehmertum stärken“, „Binnenmarkt forcieren“, „Innovationskraft fördern“ und „Nachhaltigkeit sichern“ ausgearbeitet.

(wko.at)