Wirtschaftskammer unterstützt Unternehmen bei Vorbereitungen mit Brexit-Infopoint – EU-Austritt der Briten ist wirtschaftlich ein Schaden, aber beherrschbar
„Es bleibt dabei: Die österreichische Wirtschaft bedauert, dass das Vereinigte Königreich die EU verlassen will. Aber mit dem heute in Brüssel vereinbarten Deal lebt die Chance auf einen geordneten Brexit. Diese Chance muss jetzt jedoch genützt werden, denn sie ist gut für die Wirtschaft in der EU und sie ist vor allem auch gut für die Briten“, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer. Nun liegt es am britischen Unterhaus, am kommenden Samstag den Weg für einen geordneten Brexit freizumachen.
„Für die österreichischen Unternehmen ist wichtig, dass die lange Phase der Unsicherheit nun endlich bald ein Ende hat. Die vergangenen Monate waren unerträglich. Die Unternehmen müssen endlich wissen, woran sie sind“, betont Mahrer. Bei dem nun wieder realistischen Szenario eines geregelten Brexit bleibt aufgrund der vereinbarten Übergangsphase in den Wirtschaftsbeziehungen bis Ende 2020 alles beim Alten. „Das Vereinigte Königreich ist noch 14 Monate lang Teil des EU-Binnenmarkts und Teil der Zollunion.“
Wirtschaftlich ein Schaden, aber beherrschbar
Wirtschaftlich sei der Brexit natürlich ein Schaden, „aber beherrschbar“, sagt Mahrer: Für Österreichs Wirtschaft geht es beim Vereinigten Königreich um den neuntwichtigsten Exportmarkt, den Top-5-Markt für rot-weiß-rote Dienstleistungen und um rund 250 Auslandstöchter heimischer Unternehmen, die in Großbritannien über 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Weitere rund 250 österreichische Betriebe exportieren in großem Stil ins Vereinigte Königreich, tausende kleinere Unternehmen sind dort sporadisch und mit kleineren Volumina im Geschäft. Voriges Jahr belieben sich die Waren- und Dienstleistungsexporte auf über 6 Milliarden Euro.
WKÖ unterstützt mit Brexit-Infopoint
„Wenn die chaotischen Umstände der vergangenen Monate etwas gebracht haben, dann die Erkenntnis, dass wir uns für alle Eventualitäten rüsten müssen. Genau das ist passiert. Unsere Unternehmen haben sich so gut es geht vorbereitet“, betont der WKÖ-Präsident. Die Wirtschaftskammer hat dabei mit umfassenden Informationen, Beratung und Service unterstützt und tut das auch weiterhin. Am Brexit-Infopoint, vor Ort im Außenhandelscenter London und in den neun Landeskammern stehen Experten für Beratungsgespräche zur Verfügung. Mehrere hundert Beratungen wurden seit Jahresbeginn absolviert. Insgesamt besuchten knapp 2000 Personen österreichweit die Brexit-Informationsveranstaltungen bzw. die gemeinsame Roadshow mit den Zollämtern.
(wko.at)