Köstinger: Parteiübergreifende Allianz gegen Atomkraft

Atomkraft ist keine Technologie der Zukunft – gemeinsamer Beschluss aller Parlamentsparteien im Umweltausschuss.

Windräder
© BMNT/Alexander Haiden

In den ver­gan­ge­nen Wo­chen waren die Sor­gen der Ös­ter­rei­che­rin­nen und Ös­ter­rei­cher groß, dass die zu­sätz­li­chen Re­ak­to­ren 3 und 4 im Atom­kraft­werk Moch­o­vce trotz der Si­cher­heits­be­den­ken in Be­trieb gehen wer­den. Die Bun­des­re­gie­rung hat ihre Hal­tung ge­gen­über dem Aus­bau des Atom­kraft­wer­kes in der Slo­wa­kei mit einem Mi­nis­ter­rats­be­schluss klar ar­ti­ku­liert. Die Volks­ab­stim­mung über das AKW Zwen­ten­dorf jährt sich heuer zum 41. Mal, die Nu­kle­ar­ka­ta­stro­phe von Tscher­no­byl zum 33. Mal. Seit dem his­to­ri­schen Tag der Ab­stim­mung ist der Ein­satz von er­neu­er­ba­ren und nach­hal­ti­gen En­er­gi­en in Ös­ter­reich mas­siv ge­stie­gen. „Der ös­ter­rei­chi­sche Weg ist sehr klar und kon­se­quent. Die En­er­gie­ver­sor­gung der Zu­kunft wird in Ös­ter­reich er­neu­er­bar sein!“, so Nach­hal­tig­keits­mi­nis­te­rin Eli­sa­beth Kös­tin­ger.

Trotz der all­seits be­kann­ten hohen Si­cher­heits- und Ge­sund­heits­ri­si­ken bei der Nut­zung von Atom­kraft gibt es noch Staa­ten in Eu­ro­pa, die nach wie vor auf Atom­kraft set­zen. Die Stand­or­te für die dafür not­wen­di­gen End­la­ger sind aber immer noch un­ge­klärt. Nach wie vor ist bei­spiels­wei­se Ös­ter­reichs Nach­bar­land Tsche­chi­en auf der Suche nach einem Atom­müll- End­la­ger für den hoch­ra­dio­ak­ti­ven Ab­fall der Atom­kraft­wer­ke Temelín und Du­ko­va­ny. Ös­ter­reich hat sich dabei immer ve­he­ment gegen ein mög­li­ches End­la­ger in Grenz­nä­he aus­ge­spro­chen. Ge­ne­rell lehnt Ös­ter­reich die Atom­ener­gie und die damit ver­bun­de­nen Ri­si­ken ab. „Wir kämp­fen auf allen Ebe­nen gegen Atom­kraft und den Aus­bau die­ser Tech­no­lo­gie in Eu­ro­pa“, er­in­ner­te Kös­tin­ger an die ös­ter­rei­chi­schen Kla­gen gegen Paks II in Un­garn oder das AKW Hin­kley Point in Groß­bri­tan­ni­en. Gegen die In­be­trieb­nah­me zu­sätz­li­cher Re­ak­to­ren hatte Kös­tin­ger auch in per­sön­li­chen Ge­sprä­chen mit ihren slo­wa­ki­schen Amts­kol­le­gen ihre Be­den­ken auf den Tisch ge­legt. „Wir haben von den Slo­wa­ken die Zu­si­che­rung, dass die neuen Re­ak­to­ren nicht in Be­trieb ge­nom­men wer­den, wenn nicht alle Si­cher­heits­män­gel be­sei­tigt sind“, sagt Kös­tin­ger, die auch die Über­prü­fung der Vor­wür­fe durch in­ter­na­tio­na­le In­spek­to­ren der IAEO an­ge­regt hat.

Im heu­ti­gen Um­welt­aus­schuss des Par­la­ments wurde dazu ein par­tei­über­grei­fen­der Be­schluss ge­fasst und somit eine wich­ti­ge Al­li­anz gegen Atom­kraft in Ös­ter­reich und Eu­ro­pa be­sie­gelt. „Ich freue mich, dass wir einen par­tei­über­grei­fen­den Schul­ter­schluss gegen Atom­kraft zu­stan­de ge­bracht haben“, so Um­welt­mi­nis­te­rin Kös­tin­ger, die seit Amts­an­tritt mit gro­ßer Ve­he­menz gegen den Aus­bau von Atom­mei­lern in Eu­ro­pa kämpft. „Atom­kraft ist ein­fach keine Tech­no­lo­gie der Zu­kunft, die Ge­fah­ren sind zu groß. Ös­ter­reich setzt auf den Aus­bau er­neu­er­ba­ren Stroms, bis 2030 wol­len wir zu 100 % er­neu­er­ba­re Strom­er­zeu­gung ge­schafft haben“, er­klärt Kös­tin­ger ab­schlie­ßend.

(bmnt.gv.at)