Zum fünften Mal finden vom 6.-11. Oktober die Japanischen Filmtage in Wien statt: JAPANNUAL 2021 bringt mit über 20 Spiel- und Dokumentarfilmen einen breiten Überblick über das aktuelle Filmgeschehen in Japan ins Filmcasino. Ein ganzes Jahr japanisches Kino, zusammengefasst in einer Woche.
Der schrittweisen Ausdehnung der Japanischen Filmtage in Wien waren im letzten Jahr bei JAPANNUAL 2020 eine aus der Pandemie entsprungene Barriere in den Weg gestellt worden. In der diesjährigen fünften Ausgabe wollen wir bei JAPANNUAL 2021 diese noch immer nachwirkenden Grenzen wieder beginnen hinter uns lassen und somit erneut das Aufregendste und Schönste aus der laufenden japanischen Kinosaison auf die Leinwand des Wiener Filmcasinos projizieren. Der mittlerweile schon gewohnte Überblick über die Filmlandschaft Japans wird auch heuer wieder in all der erforderlichen Breite und dem nötigen Abstand erfolgen.
Das Publikum von JAPANNUAL weiß sehr wohl, dass die Mehrzahl der gezeigten Filme ansonsten niemals in Österreich im Kino zu sehen sein wird und ebenso selten einen VOD- oder Streaming Release erhält. Die Fans japanischer Kultur und des japanischen Kinos im Speziellen wissen von der einzigartigen Chance, die JAPANNUAL nun jeden Herbst bietet und für japanische Menschen in Wien ist es ein Stück alte Heimat im neuen Zuhause.
Die fünfte Ausgabe der Japanischen Filmtage in Wien, JAPANNUAL 2021, zeigt einen Überblick über die Highlights aus der japanischen Kinosaison 2020/2021.
Als Eröffnungsfilm im heurigen Jahr haben wir mit Under the Open Sky der arrivierten Regisseurin Miwa NISHIKAWA eine Yakuza Läuterung gewählt, die ganz auf das Charisma ihres Hauptdarstellers Koji YAKUSHO setzt und von seiner starken Ausstrahlung in den Bann genommen wird. Der von ihm dargestellte Charakter versucht, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis, der Gewalt abzuschwören und im normalen Leben Fuß zu fassen. Für die Regisseurin ist es eine Wiederaufnahme des Motivs von der Rückkehr in eine fremdgewordene Umgebung, mit der sie sich bereits in ihren früheren Filmen (Yurero, 2006 oder Dear Doctor, 2009) beschäftigt hat. Ihrem Hauptdarsteller gelingt es erneut unter Beweis zu stellen, dass es kein Zufall ist, warum sich Filmemacher wie Kore-Eda, Itami, Imamura, Miike und natürlich mehrfach Kiyoshi Kurosawa gerne auf sein Können verlassen konnten. Für seine Leistung wurde er beim Chicago Film Festival mit dem Darstellerpreis belohnt, der Film selbst erhielt den Preis des Publikums.
Mit dem Film Hokusai über den gleichnamigen Maler, dessen berühmtester Holzschnitt der Großen Welle gleichzeitig das wohl einprägsamste Bild aus Japan darstellt, zeigt Regisseur HASHIMOTO ein Historiendrama, das über die übliche Künstlerbiographie hinausgeht. Eingeteilt in zwei prägende Lebensabschnitte, wird die Entwicklung vom aufmüpfigen enfant terrible, das sich mit dem Kunstestablishment anlegt, zum anerkannten Künstler, der sich den Herausforderungen durch Krankheit und Alter mit enormer Schaffenskraft entgegenstellt, gezeigt. Besonders die Darstellung des nicht minder exzentrischen alternden Hokusai des aus Yoji Yamadas Samurai Trilogie bekannten Min TANAKA, verleiht dem Film eine eigen Dynamik. Mit Hiroshi ABE (aus Kore-Edas Still Walking, 2008 oder After the Storm, 2016) und Yuya YAGIRA (aus Kore-Edas Nobody Knows, 2004) als der junge Hokusai sind auch die weiteren Rollen prominent besetzt.
Weitere Informationen zu den Filmen, die gezeigt werden unter:
Japanisches Filmfestival in Wien | Japannual | Vienna
Hinter Japannual steht eine kleine Schar von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unter der Leitung von Ayumi Kondo und Georg Schneider.
Das Einzeticket kostet € 9,-, es gibt einen Festival Pass zum Preis von € 65,-.
Das Publikum von Japannual verleiht den Japannual Audience Award, im letzten Jahr ging dieser an Daughters von Hajime Tsuda.
ERANSTALTET VON DER ÖSTERREICHISCH-JAPANISCHEN GESELLSCHAFT
Die 5. Japanischen Filmtage in Wien von 6. bis 10. Oktober 2021
MARGARETENSTRASSE 78, 1050 WIEN