Das Forum Österreich Russland (FÖR) wurde mit dem Ziel gegründet, das Verständnis zwischen Österreich und Russland zu vertiefen
Im Sommer 2021 wurde das Forum Österreich Russland (FÖR) vom Vizepräsident der WKÖ Dr. Richard Schenz, dem Nationalratabgeordneten Dr. Christoph Matznetter und Dr. Ernst Huber in Wien gegründet.
„Ich nahm als Ehrengast an der konstituierenden Generalversammlung der neuen österreichischen gesellschafts-politischen Institution “Forum Österreich-Russland” (FÖR) teil, die in der Wiener Innenstadt im Palais Kaiserhaus stattfand. Das FÖR wurde bereits als eine Nicht-Regierungsorganisation angemeldet. Es wurde die Entscheidung der FÖR-Gründer unterstützt, das Forum unter die Ehrenschirmherrschaft der Botschafter Russlands in Wien und Österreichs in Moskau auf paritärischer Grundlage zu stellen“ – sagte damals S.E. Dmitrij Ljubinskij, Botschafter der Russischen Föderation in der Republik Österreich.
Anlässlich der Gründung des “Forum Österreich-Russland” (FÖR) sprachen wir für das Magazine Diplomacy and Commerce Austria in einem gemeinsamen Interview mit Dr. Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich und Präsident von FÖR und Dr. Ernst Huber, Generalsekretär FÖR.
Wie entstand die Idee, einen überparteilichen Verein zu gründen?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Das FORUM ÖSTERREICH RUSSLAND (FOR) wurde im Juli 2021 mit dem Ziel gegründet, das Verständnis zwischen Österreich und Russland zu vertiefen und gleichzeitig auch offen Widersprüchliches zu diskutieren. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind vielfältig und langjährig, auf beiden Seiten, glauben wir, besteht aber auch das Interesse, mehr zu wissen und verstehen zu wollen. Dafür wollen wir eine möglichst offene und objektive Plattform bieten und alle politischen und gesellschaftlichen Kreise in diesen Dialog einbinden.
Das Forum Österreich Russland steht unter der Schirmherrschaft der Botschafter Russlands in Wien und Österreichs in Moskau, wie wichtig ist die Unterstützung durch solch wichtige Personen für die Arbeit des Forums?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Wir wollen unser Anliegen sehr ernsthaft verfolgen und es freut sehr, dass beide Botschafter die Schirmherrschaft über unseren Verein übernommen haben. Es zeigt, dass sie die agierenden Personen und die Intentionen des Vereins gerne unterstützen. Für uns ist es wichtig, dass wir hochrangige Persönlichkeiten haben, die den Verein nicht nur unterstützen, sondern auch die offizielle Verbindung zu den politischen Administrationen der beiden Länder darstellen. Wir sind sehr dankbar, diese beiden Persönlichkeiten als Unterstützer zu haben.
Mitte Juli fand die FÖR Generalversammlung statt, bei der Dr. Schenz zum Präsidenten, der Nationalratabgeordnete Dr. Christoph Matznetter zum Vizepräsidenten und Dr. Huber zum Generalsekretär gewählt wurden. Hat das Forum Österreich Russland weitere wichtige Namen in seinen Reihen, die erwähnt werden sollten?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Es gibt eine Reihe von namhaften Persönlichkeiten, die unser Vorhaben begleiten und unterstützen. Um nur einige, stellvertretend für alle Vorstandsmitglieder, zu nennen: Wolfgang Katzian, Peter Fichtenbauer, Emil Brix, Karlheinz Kopf, Helmut Brandstätter und Rudolf Lukavsky. Wir freuen uns auch sehr, dass alle russischen Honorargeneralkonsule in Österreich, Hubert Bertsch, Wolfgang Mayer, Michael Pachleitner und Hans Unterdorfer im Rahmen des Vorstandes mitwirken.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie in Ihrer Position als Präsident /Generalsekretär des FÖR?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Hauptaufgabe ist derzeit, den jungen Verein bekannt zu machen und möglichst viele Mitglieder zu werben. Da sind wir für alle Interessenten offen. Wir wollen den Verein gemäß den Statuten ordentlich führen und ein positives Image erwirken. In der Folge wollen wir unseren Mitgliedern durch Veranstaltungen in verschiedensten Formen Einblicke in das Verhältnis Österreich/Europa zur Russischen Föderation bieten. Unser spezielles Augenmerk ist dabei auf junge Menschen gerichtet.
Was ist das erste Projekt, an dem FÖR derzeit arbeitet oder bereits abgeschlossen hat?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Nach der Generalversammlung haben wir im September zu unserer ersten Veranstaltung in die Diplomatische Akademie geladen. S.E. Dimitri Ljubinski, Botschafter der russischen Föderation, Botschafter Dr. Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, Univ.- Prof. Dr. Gerhard Mangott, Universität Innsbruck, und MMag. Andrea Raffaseder, Mitglied des Vorstandes der VAMED Gruppe, diskutierten, moderiert von Dr. Helmut Brandstätter, zum Thema „Russland nach den Wahlen“ vor rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Es war eine spannende, offen geführte Diskussion und ein voller Erfolg. Im Oktober 2021 berichtete der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Moskau, Mag. Rudolf Lukavsky, in einem Gespräch in Wien in einem kleineren Rahmen zum Thema „Wirtschaftliches Umfeld für österreichische Firmen in Russland“. Auch hier war es ein spannender Abend mit anschließend reger Diskussion. Auch für das kommende Jahr haben wir eine Reihe von überzeugenden Veranstaltungen in Planung.
Was verbindet Sie persönlich mit Russland? Was hat Sie dazu veranlasst, sich der Arbeit des Forums zu widmen?
Dr. Schenz/Dr.Huber: Wir haben Russland im Zuge zahlreicher Wirtschaftsmissionsreisen kennen und schätzen gelernt. Abgesehen davon, dass das riesige Land wunderschöne Landschaften, interessante Städte und reizvolle Dörfer aufweist, haben wir auch viele herzliche und beeindruckende Menschen kennengelernt, hoch gebildete Persönlichkeiten, die an einem Austausch interessiert sind und darüberhinaus Handschlagqualität besitzen. Kooperationen auf dem Gebiet der Kultur und der Wissenschaft sind Erfolgsgeschichten, die weiter verfolgt werden sollten. Das Land verfügt über herausragende Talente und ungeheure Bodenschätze, sodass sich auch eine Zusammenarbeit mit Europa wirtschaftlich sehr positiv für beide Seiten gestalten kann.
Das FORUM ÖSTERREICH RUSSLAND möchte all diese Aspekte beleuchten.
Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Foto: Russische Botschaft Wien