Bundeskanzler Kurz zu Maßnahmen gegen Coronavirus: Österreich rüstet sich für alle Szenarien

“Wir sind damit konfrontiert, dass die Zahl der Coronavirus-Infizierten in den letzten Wochen massiv angestiegen ist. Von etwa 79.000 bestätigten Fällen liegen derzeit rund 98 Prozent in China vor.

Foto: Arno Melicharek/BKA

Wir erleben derzeit aber eine immer stärkere internationale Ausprägung, zuletzt auch in Europa”, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen des Einsatzstabs wegen des Coronavirus SARS-CoV-2 im Innenministerium in Wien. In Österreich habe es bis dato 189 Verdachtsfälle gegeben, die alle negativ getestet wurden. “Wir dürfen aber nicht davon ausgehen, dass das so bleibt. Daher ist es wichtig, für alle Szenarien gerüstet zu sein”, so der Bundeskanzler bei den gemeinsamen Pressestatements mit Innenminister Karl Nehammer und Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Der Einsatzstab arbeite intensiv, um im Falle einer Ausweitung der Corona-Fälle in Europa oder Österreich vorbereitet zu sein.

Bei den heutigen Gesprächen habe man gemeinsam zahlreiche Maßnahmen festgelegt: Ab heute werde es tägliche Berichte von Innen- und Gesundheitsminister an den Bundeskanzler sowie tägliche Informationen für die Öffentlichkeit geben, um bestmöglich aufzuklären. “Wir wollen eine gute Zusammenarbeit mit den Ländern und Gemeinden. Daher haben wir die Landeshauptleute für Donnerstag zu einer gemeinsamen Sitzung mit den Ressortchefs von Innen- und Gesundheitsministerium nach Wien eingeladen. Auch im Nationalen Sicherheitsrat mit der Opposition wird das Coronavirus am Freitag Thema sein”, erklärte Sebastian Kurz.

Aufklärungs- und Schutzmaßnahmen für Bevölkerung

Zudem kündigte der Bundeskanzler eine Informationskampagne für die Bevölkerung an, in der es besonders um Aufklärung und Schutzmaßnahmen gehen werde. Das Außenministerium werde punktuelle Reisewarnungen für die betroffenen Gebiete erlassen. Schließlich werde die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und besonders mit Österreichs Nachbarstaaten weiter intensiviert. “Wir werden die Warnketten noch enger knüpfen, damit es bei Verdachtsfällen sofortige Grenzstopps geben kann.”

Innenminister Karl Nehammer verwies auf weitere Maßnahmen wie die Fiebermessungen am Flughafen Wien-Schwechat, Vorkehrungen in den Landespolizeidirektionen sowie bei den ABC-Spezialisten des Bundesheeres. Es werde alles unternommen, um die Sicherheit der Bevölkerung in Österreich zu gewährleisten. “Wir nehmen die Lage sehr ernst und sind in enger Abstimmung mit den europäischen Partnern”, so der Innenminister.

Beratungshotline für Auskünfte zum Coronavirus

“Wir setzen auf Transparenz, Information und den bestmöglichen Schutz,” bekräftigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Patientinnen und Patienten mit krankheitstypischen Symptomen werde empfohlen, die Telefonnummer 1450 für medizinische Auskünfte zu wählen. Die Beratung in darüberhinausgehenden Fragen erfolge über die AGES-Hotline unter der kostenlosen Nummer 0800 555 621, die ab Dienstag, 25. Februar, 24 Stunden erreichbar sei. “Die nächsten 2 bis 3 Wochen werden entscheidend sein, wie sich die Coronavirus-Situation weiter entwickelt”, so Anschober.

(bundeskanzleramt.gv.at)