Die Werke der Künstlerfamilie Alt zählen zu den Meisterleistungen österreichischer Aquarellmalerei: Erstmals zu sehen sind spektakuläre Werke von Franz Alt zur Weltausstellung 1873, die die städtebauliche Entwicklung Wiens in motivischen Gegenüberstellungen darstellt.
Die Werke des Vaters Jakob Alt haben ihren Ausgangspunkt in der Restauration nach den napoleonischen Kriegen: Gemeinsam mit seinen Söhnen Rudolf und Franz – beide erreichten das hohe Alter von 92 Jahren – spannt die Malerfamilie einen großen Bogen der Kulturgeschichte vom Biedermeier bis hin zur Kunst um 1900. Ihre Themen sind Architektur und Landschaft, das Leben in der Stadt und die Schönheit der Natur.
Zur Malerfamilie Alt gehören Jakob Alt (1789–1872) sowie seine beiden Söhne Rudolf (1812–1905) und Franz (1821–1914). Jakob Alt kam 1810 von Frankfurt am Main nach Wien. Mit druckgrafischen Serien von Stadtansichten und Landschaften sorgte er für das Auskommen seiner Familie. Rudolf Alt – im hohen Alter nobilitiert und damit ab 1897 Rudolf von Alt – und sein jüngerer Bruder Franz erlernten die Aquarellmalerei bei ihrem Vater. Daraus entwickelte sich die Zusammenarbeit als gleichwertige Partner.
Beide Brüder gelangten in der Aquarellmalerei zu höchster Virtuosität und Ausdruckskraft. Franz genoss zwar zu Lebzeiten – vor allem in der adeligen Gesellschaft Wiens – größte Anerkennung, konnte aber die künstlerische Reife seines älteren Bruders nie erreichen. Rudolf folgte einem langen Lebens- und Schaffensweg, der ihn bis in das beginnende 20. Jahrhundert zu immer neuen Lösungen und Bravourleistungen in der Aquarellmalerei führte.
Die Ausstellung zeigt hauseigene Schätze, die den hohen Stellenwert der Malerfamilie Alt für die Kunst des 19. Jahrhunderts eindrucksvoll belegen.
Die Ausstellung ist bis 5. Februar 2023 zu sehen.