Thomas-Cook–Pleite: Pauschalreisende bekommen ihr Geld zurück

Kadanka: Reisebüros holen für ihre Kunden die „Kohlen aus dem Feuer“

Geld
© WKÖ

Als Folge der überraschenden Insolvenz der britischen Konzernmutter Thomas Cook vergangene Woche, schlitterten auch zahlreiche Tochtergesellschaften – unter anderem die österreichische Thomas Cook Austria AG – in die Pleite. Die gute Nachricht: Pauschalreisende kommen aufgrund der verpflichtenden Insolvenzabsicherung des Veranstalters und der Betreuung durch das Reisebüro dennoch glimpflich davon. „Nachdem Thomas Cook unerwartet seine Geschäftstätigkeit einstellen musste, haben österreichische Reisebüros gemeinsam mit dem Abwickler Allianz Partners alles darangesetzt, abgereiste Thomas-Cook-Kunden wohlbehalten nach Hause zu bringen. Mit Erfolg: Fast alle Reisenden wurden wieder gut nach Hause gebracht. Von ursprünglich ca. 4500 betroffenen Urlaubern sind nur mehr rund 700 in den Reisegebieten und auch diese werden in den nächsten Tagen zurückkommen,“ unterstreicht Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die bisherigen erfolgreichen Bemühungen der Branche. 

Finanzielle Schäden für Kunden, die eine Pauschalreise gebucht haben, wird es dank der verpflichteten Insolvenzabsicherung für Veranstalter nicht geben. „Die Thomas Cook Austria AG ist mit über 20 Mio. Euro insolvenzabgesichert. Abgesehen von den entstandenen Unannehmlichkeiten werden Pauschalreisende, die bei der österreichischen Tochter gebucht haben, somit wohl keine finanziellen Verluste hinnehmen müssen,“ hebt Kadanka die Vorteile von Pauschalreisen hervor. 

Keine Insolvenzabsicherung bei einzeln gebuchten Reiseleistungen 

Anders stellt sich die Situation für Kunden dar, die nur einzelne Reiseleistungen – beispielsweise einen Flug direkt bei der Airline – buchen. Einzelleistungen unterliegen keiner gesetzlichen Insolvenzabsicherung, weshalb Kunden im Fall der Insolvenz des Leistungsträgers ihre Ansprüche nur als Insolvenzforderung anmelden können. 

„Bei zahlreichen Airline-Pleiten der letzten Jahre blieben leider viele Kunden, die keine Pauschalreise gebucht hatten, auf wertlosen Flugtickets sitzen. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bucht deshalb seine individuelle Pauschalreise im Reisebüro. Durch die Insolvenzabsicherung ist man einerseits vor finanziellen Schäden geschützt. Andererseits sind die Reisebüros gerade in Krisensituation ein Ansprechpartner, der für seine Kunden die Kohlen aus dem Feuer holt,“ so Kadanka abschließend. 

(wko.at)