Podiumsdiskussion mit Außenminister Schallenberg zum Thema „Österreichs Außenpolitik in der Zeit des globalen Wandels“

Mag. jur Alexander Schallenberg, Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten und Dr. Josef Höchtl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung

Am Dienstag 19. November, lud die “Österreichische Gesellschaft für Völkerverständigung” gemeinsam mit der “Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi” zu einer interessanten Podiumsdiskussion zum Thema “Österreichs Außenpolitik in der Zeit des globalen Wandels” mit Mag. jur Alexander Schallenberg, Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten.

Das Interesse an dieser Veranstaltung war so groß, dass der Festsaal der Raiffeisenbank in Klosterneuburg an diesem Abend bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung Dr. Josef Höchtl, der auch der Initiator dieses Treffens war.

Nach dem Referat vom Außenminister Schallenberg, bei der die Zuhörer Gelegenheit hatten, Bundesminister zu fragen, was sie am meisten interessiert.

“Der Abend mit Außenminister Mag. Alexander Schallenberg, wozu wir als “Österreichische Gesellschaft für Völkerverständigung” zu einem Vortrag über “Österreichs Außenpolitik in der Zeit des globalen Wandels” eingeladen hatten, hat zu einem Ansturm an interessierten Besuchern geführt, der unsere Sitzplatzkapazität überstiegen hat.

Sehr viele Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Diplomatie, Verwaltung, Kultur und Wissenschaft etc. folgten aufmerksam den Ausführungen und beteiligten sich an der lebendigen Diskussion.

Nicht nur Botschafter aus mehreren Staaten waren präsent, sondern die Schar der Besucher umfasste derzeit in Österreich wohnende Personen aus allen Kontinenten -Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien = der Nährboden für Völkerverständigung in der “Stadt der Völkerverständigung Klosterneuburg””sagte Dr.Josef Höchtl, Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung.

Europäisches Lebensmodell lehnen viele Staaten ab

Was diese “Ablehnung unseres Lebensmodells” betrifft, habe ich einleitend auf eine weltweite Untersuchung verwiesen, die zeigt, dass unser Mehr-Parteien-Demokratie-Modell mit Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit weltweit unter enormem Druck steht: Nur knapp 8% der Weltbevölkerung genießen die Möglichkeiten einer “Vollständigen Demokratie”. Ja, wir wissen: dieses Modell der Demokratie führte zu einem hohen Ausmaß an Achtung der Würde jedes einzelnen Menschen, sicherlich zu vorher nie erreichter individueller und gesellschaftlicher Freiheit, zu mehr Wohlstand und damit mehr Entwicklungsmöglichkeiten für jede und jeden.

Zu “Vollständige Demokratien”: nur 24 Staaten erreichen derzeit Weltweit diesen höchsten Entwicklungsstand:

14 europäische Staaten Norwegen, Schweden, Island, Finnland, Dänemark, Irland, die Niederlande, Schweiz, Luxemburg, Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich und Spanien.

a) Mitglieder der Europäischen Union EU: Die vollständigen Demokratien in der folgenden Reihenfolge sind Schweden, Finnland, Dänemark, Irland, die Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien.

b) Europäische Länder außerhalb der Europäischen Union EU: Norwegen, Island, Großbritannien und die Schweiz als Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraums EWR;

c) Außerhalb Europas sind es:  Australien und Neuseeland, Kanada, Japan, Taiwan, Südkorea, Uruguay, Costa Rica, Chile und Mauritius.

“Europäische Demokratien mit einigen Defiziten”: Tschechische Republik (25), Slowenien (31), Slowakei (43), Ungarn (56), Bulgarien (57), Kroatien (59), Rumänien (61), Albanien (64), Serbien (68)…

“Hybridregime” (d.h. sie weisen einige autoritäre Elemente auf) – Beispiele sind (und ihre Positionen in der Rangliste): Ukraine (87), Bosnien und Herzegowina (97), Türkei (103)….

Alle anderen Staaten haben noch einige Schritte zur Verbesserung zu setzen.

Am Ende der Rangordnung des “Entwicklungsstandes zur Demokratie” stehen die besonders autoritären Regime- wie z.B. Palästina (110), Russland (146), Iran (154), China (156) und ganz am Schluss: Afghanistan.

Prof. Dr.Josef HÖCHTL, Gell. Nationalrats-Abgeordneter, Präsident der “Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung”

Austrian Foreign-Minister Alexander Schallenberg and Prof. Dr. Josef Höchtl, President of the „Austrian Society for better International Understanding“

„Highly informative and challenging evening with the Austrian Foreign-Minister Alexander Schallenberg

As president of the „Austrian Society for better International Understanding“ I invited the Austrian Foreign-Minister to deliver a speech on the topic „Foreign policy in times of global change“.

His central message was, that “We live in a time, when our „Model of Freedom (of speech, of religious belief, human rights etc.), Market-oriented Economy and rule of law is under enormous pressure” worldwide.

He analysed the great number of Military and other conflicts…
The world is going crazy in many Areas. In many countries we see conflicts- even cruel wars-the most horrible example is the Russian invasion of the free country Ukraine.

Our Foreign-Minister concluded: “If we want to live in the future according to our values, then we have to fight for them. “ (Some authoritarian regimes use all methods to make it impossible for us).

In this context I do want to add some aspects of the study of „worldwide development of Democracy“
(Especially freedom of religion, speech, pluralism, fair elections etc.)

The Democracy Index (in the worldwide study) is based on five categories:
A) Electoral process and pluralism
B) Functioning of a government
C) Political participation
D) Political culture and
E) Civil liberties- for example freedom of religion

Only 24 countries in the whole world are classified as a “full democracy”!

14 of those are European countries:
a) members of the European Union EU: The complete democracies in the following order are Sweden, Finland, Denmark, Ireland, the Netherlands, Luxembourg, Germany, Austria, France and Spain and
b) European countries outside the European Union EU : Norway, Iceland ,Great Britain and Switzerland as members of the European Economic Area EEA;
c) other continents: Australia and New Zealand, Canada ,Japan, Taiwan, South-Corea, Uruquay, Costa Rica, Chile und Mauritius.

„European Democracies with some deficits“: Czech Republic (25), Slovenia (31) Slovakia (43), Hungary (56), Bulgaria (57), Croatia (59), Rumania (61), Albania (64), Serbia (68)…

“Hybrid regimes” (i.e. they show some authoritarian elements) – examples are (and their positions in the ranking): Ukraine (87), Bosnia and Hercegovina (97), Turkye (103)…

Fully “authoritarian regimes”=“the least democratic ones“ are: Palestine (110), Lebanon (115), Iraq (124), Russia (146), Venezuela (147), Iran (154), China (156) and last: Afghanistan.

Two sentences, which should be thought about:
1) “full democracies” are in the absolute minority in today`s world! (24 countries out of around 200)
2) Only 8% of the population in today` s world live in countries with “full democracy”!!!

Yours
Prof. Dr. Josef Höchtl, f. member of the Austrian Parliament,
Economist and Social Scientist,
President of the „Austrian Society for better International Understanding“

 

 

 

 

 

Text: Svetlana Nenadovic Glusac
Fotos: Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung