Wien, 30. November 2021 – Gerd Müller, der amtierende deutsche Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wird neuer Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO).
Müllers Ernennung für eine vierjährige Amtszeit wurde heute im Rahmen der Generalversammlung der UNIDO in Wien bestätigt. Müller wird Li Yong nachfolgen, der die Sonderorganisation der Vereinten Nationen zur Förderung von inklusiver and nachhaltiger industrieller Entwicklung seit 2013 leitete.
Während seiner beiden Amtszeiten führte Li die Organisation durch eine wichtige Übergangsphase, als die Mitgliedsstaaten das Mandat der UNIDO mit der Annahme der Lima-Erklärung von 2013 erneuerten. Die Erklärung betont das Konzept und die Vision einer inklusiven und nachhaltigen industriellen Entwicklung, das in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung als Nachhaltigkeitsziel 9 verankert ist – „Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen“.
Daraufhin rief Li das Programm für Länderpartnerschaften (Programme for Country Partnership) ins Leben, ein innovatives Entwicklungsmodell, das Synergien mit laufenden Maßnahmen der Regierung und von Partnern zur Förderung der industriellen Entwicklung schafft und Investitionen in ausgewählten vorrangigen Sektoren fördert.
Müller versprach, die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortzuführen: „Ich möchte Generaldirektor Li und den MitarbeiterInnen von UNIDO für die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen acht Jahren danken.“ Er möchte UNIDO durch die Errichtung einer globalen Plattform für Technologietransfer, Know-how und Digitalisierung weiter stärken. Die Plattform könne Müller zufolge „grüne Fähigkeiten und Technologien fördern, die Nutzung von erneuerbaren Energien ausweiten und einen fairen Zugang zu globalen Märkten und Wertschöpfungsketten ermöglichen – in enger Zusammenarbeit mit anderen UN-Agenturen, Regierungen, Entwicklungsbanken sowie Unternehmen und Investoren“.
Er möchte, dass die UNIDO ihren Beitrag zur gemeinsamen Agenda der UN leistet, um den Mitgliedsstaaten dabei zu helfen, die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, das Übereinkommen von Paris über Maßnahmen zum Klimaschutz, das Übereinkommen über die biologische Vielfalt und die Erklärung und die Aktionsplattform von Beijing über die Gleichstellung der Geschlechter zu erfüllen.
„Wir stehen gegenwärtig vor globalen Herausforderungen, die uns alle betreffen: der Klimawandel, die COVID-19-Pandemie und der zunehmende Hunger in der Welt. Um die Ungleichheit zu bekämpfen, einen besseren Wiederaufbau zu gewährleisten und einen grünen Aufschwung zu fördern, müssen wir nun zusammenarbeiten und sofort handeln!“
Er betonte sein Ziel, „UNIDO als führenden multilateralen Akteur der Förderung von grüner, widerstandsfähiger, inklusiver und nachhaltiger industrieller Entwicklung durch eine erneuerte Partnerschaft zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern zu etablieren und das Engagement der Industriestaaten zu steigern“.
Als Bundesminister stärkte Müller das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, indem er das Budget für Entwicklung und Zusammenarbeit auf mehr als 12 Milliarden Euro aufstockte und damit verdoppelte. Zudem rief er Sonderinitiativen wie „EINE WELT ohne Hunger“, „Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren“ und „Ausbildung und Beschäftigung“ ins Leben – in Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen, insbesondere in Afrika (Compact with Africa, Marshallplan mit Africa).
Mit Müllers COVID-19-Nothilfeprogramm in Höhe von 4 Milliarden Euro hat Deutschland umgehend und umfassend reagiert, um die am wenigsten entwickelten Länder und Länder mit mittlerem Einkommen bei der Bewältigung der sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen der Pandemie zu unterstützen.
(unido.org)
Foto: ©UNIDO