Talking heads- Zeitgenössische dialoge mit F.X. Messerschmidt

Was hat in Zeiten von „Face“book, Selfies und Schönheitswahn neben der puren Oberfläche des Gesichts noch Bestand?

Bild: Mara Mattuschka, Messerschmidt 3, 2018

Orangerie, Unteres Belvedere

Wut, Angst, Ekel – bis heute fasziniert die Darstellung psychischer Extremsituationen in den berühmten „Charakterköpfen“ von Franz Xaver Messerschmidt. Ausgehend von diesen Meisterwerken des Barock fokussiert die Ausstellung auf den Kopf als Motiv in der Kunst. Wie sieht „Kopfarbeit“ bei Tony Oursler, Douglas Gordon, Arnulf Rainer, Maria Lassnig oder Bruce Nauman aus? Und was hat in Zeiten von „Face“book, Selfies und Schönheitswahn neben der puren Oberfläche des Gesichts noch Bestand?


Courtesy the artist © Bildrecht, Wien, Foto: Pixelstorm, Wien

Messerschmidts barocke Skulpturen zeichnen sich durch einen auf den ersten Blick analytischen Realismus aus. Sie gehören zu den Highlights der Belvedere Sammlung.

Generaldirektorin Stella Rollig: „Der starke Ausdruck jedes einzelnen dieser Köpfe fasziniert seit Jahrhunderten immer wieder neu. Das Publikum liebt die bizarren Darstellungen, während Künstlerinnen und Künstler sich von ihren psychologischen Implikationen herausfordern lassen. Was dabei entsteht ist von erstaunlicher Aktualität und Vielfalt.“

Courtesy the artist © Bildrecht, Wien, Foto: Pixelstorm, Wien
Courtesy the artist © Bildrecht, Wien, Foto: Pixelstorm, Wien

In einem abwechslungsreich gestalteten Ausstellungsparcours werden die Büsten in einen multimedialen Dialog mit zehn Positionen der Gegenwartskunst gesetzt. Die verwendeten künstlerischen Medien reichen von Malerei und Skulptur bis hin zu Film beziehungsweise Video oder Fotografie. Der Aufbau der Ausstellung stellt die „Charakterköpfe“ in den Mittelpunkt: An einer Wand werden neun von ihnen zentral präsentiert, alle weiteren sind auf Stelen im Raum verteilt.

Courtesy the artist © Bildrecht, Wien, Foto: Pixelstorm, Wienv

Der Titel Talking Heads verweist auf die enge Verbindung von Kopf/Gehirn, Sprache und Bild. Die Schau im Belvedere wirft Fragen nach Kategorien wie Psyche, Wahrnehmung und (Selbst-)Bespiegelung auf. Es geht um die Darstellung von Verzerrungen, Transformationen und Bewegungen von Köpfen über die reine Oberfläche des Gesichts hinaus.

Courtesy the artist © Bildrecht, Wien, Foto: Pixelstorm, Wien

Kurator der Ausstellung Axel Köhne: „In der Ausstellung steht der Kopf als eigenständiges ästhetisches Motiv und Material im Mittelpunkt. Die Künstler_innen setzen hier häufig ihren eigenen Kopf ein und arbeiten performativ mit ihm. Reine Kopfsache!“

Courtesy the artist © Bildrecht, Wien, Foto: Pixelstorm, Wien

8. März bis 18. August 2019

Unteres Belvedere , Orangerie

Rennweg 6, 1030 Wien

Öffnungszeiten: 
Täglich 10 bis 18 Uhr
Freitag 10 bis 21 Uhr