2018 bringt neuen Ansiedelungsrekord für ABA – Investitionssumme von 734 Millionen Euro – starker Anstieg bei Unternehmen aus UK und CH.
Die zum Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ressortierende Betriebsansiedlungsagentur Austrian Business Agency ABA hat 2018 ein weiteres Rekordjahr verzeichnet. In Summe wurden im Vorjahr 355 Unternehmen von der ABA und den Regionalgesellschaften bei der Ansiedlung in Österreich betreut. Gegenüber dem bisherigen Rekordergebnis von 344 Unternehmen im Jahr 2017 ist das eine Steigerung um drei Prozent. „Im vergangenen Jahr wurden durch neue Ansiedelungen rund 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und knapp 735 Millionen Euro investiert. Jede Investition am Standort schafft Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand. Deshalb ist aktive Standortpolitik für die Bundesregierung kein lästiges Pflichtprogramm, sondern eine Top-Priorität für die Zukunft unseres Landes”, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Die mit den Neuansiedlungen verbundene Investitionssumme legte um 1,5 Prozent zu (2017: 723,85 Millionen Euro, 2018: 734,48 Millionen Euro) und die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze verzeichnete einen Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr (2017: 2.672, 2018:2.888).
Deutschland klare Nummer Eins – Schweiz und Italien auf den Stockerlplätzen
Deutschland war mit 108 Unternehmen auch 2018 wieder eindeutig die Nummer Eins unter den Investorenländern und zeichnete damit für 30 Prozent aller ABA-Projekte verantwortlich. Die Schweiz überholte mit 36 Neuansiedlungen Italien (28). Mit 14 Unternehmen war die Zahl der Neugründungen aus Großbritannien doppelt so hoch wie im Jahr davor (7). „Österreich punktet im Ausland als Innovations- und Digitalstandort mit hoher Qualifikation der Fachkräfte, zudem sind wir ein wirtschaftsfreundlicher Anker mit stabilen und berechenbaren Rahmenbedingungen. Entwicklungen wie der Brexit sind immer eine Chance, die wir aktiv nutzen wollen und daher haben wir uns entsprechend frühzeitig positioniert. Neben attraktiven Rahmenbedingungen am Standort hilft uns unsere Lage im Herzen Europas und auch die wirtschaftsfreundliche Politik wird im Ausland mit großem Interesse verfolgt”, verweist Schramböck etwa auf die Forschungsprämie von 14 Prozent, die in der Form ein Alleinstellungsmerkmal bei Standortentscheidungen ist. Von den angesiedelten Unternehmen betreiben 32 am Standort Österreich Forschung und Entwicklung und 29 Unternehmen sind Produktionsunternehmen. Unter den Branchen sind IT/Telekom/Software (56) und wirtschaftsnahe Dienstleistungen (55) am stärksten vertreten. 22 ausländische Startups entschieden sich 2018 für den Wirtschafts-Standort Österreich. Ungebrochen ist auch das Interesse seitens Unternehmen aus den CEE/SEE-Ländern. Ihr Anteil lag 2018 mit 88 Unternehmen bei etwa einem Viertel aller neuen ABA-Ansiedlungen. Am stärksten waren darunter Ungarn (17 Unternehmen), Slowenien (14 Unternehmen), Russland (10 Unternehmen) und die Slowakei (8 Unternehmen) vertreten.
Bundesländerranking – Wien vor Niederösterreich und Salzburg
Auch 2018 siedelte sich mit 182 die Mehrzahl der internationalen Unternehmen in der Hauptstadt Wien an (2017: 157). Stärkstes Bundesland nach Wien war Niederösterreich mit 32 Unternehmen (2017: 29) vor Salzburg mit 30 Betriebsansiedlungen (2017: 42). Für die Steiermark entschieden sich 29 Unternehmen (2017: 26), für Kärnten 22 (2017: 27). Danach folgen Tirol mit 18 Neuansiedlungen (2017: 26) und Vorarlberg mit 16 Neuansiedlungen (2017: 7). 15 Unternehmen gingen nach Oberösterreich (2017: 23), sechs ins Burgenland (2017: fünf). Fünf Unternehmen haben Standorte in mehreren Bundesländern.
Beispiele von Unternehmen, die sich für Österreich entschieden haben
Amazon
Im Herbst 2018 hat Amazon den ersten Logistikstandort in Österreich in Betrieb genommen. Am 12. Februar 2019 folgt in Großebersdorf (NÖ) die feierliche Eröffnung. Das Unternehmen schafft auf den 9.800 Quadratmetern des neuen Verteilzentrums mehr als 100 Arbeitsplätze. Der Online-Riese investiert in Transportinfrastruktur und Innovationen, um die Kapazitäten und die Effizienz der Lieferkette zu erhöhen.
„Das neue Amazon Verteilerzentrum in Großebersdorf ist unser erster Logistikstandort in Österreich. Damit schaffen wir zusätzliche und flexiblere Lieferkapazitäten für die Kunden. Wir fühlen uns, unter anderem durch die Unterstützung der ABA – Invest in Austria, sehr gut aufgehoben.”
Bernd Gschaider, Amazon Direktor Deutschland / Österreich
ProntoPro
Italiens größter Dienstleistungsvermittler ProntoPro startete 2018 mit 25 Mitarbeitern auch in Österreich. 2015 in Italien gegründet, ist ProntoPro dort mit rund 300.000 Anbietern, 1 Million registrierten Nutzern und etwa 2,5 Millionen Besuchern pro Monat mit Abstand klarer Marktführer bei den Dienstleistungs-Portalen. Auf prontopro.at finden sich nicht nur Handwerker, sondern rund 100 Berufsgruppen, die Dienstleistungen in 500 Service-Kategorien offerieren, von Fotografen über Installateure bis zu Fitness-Coaches und Nachhilfelehrern.
“Wir waren wirklich überrascht, wie einfach es ist, in Österreich Geschäfte zu machen – sehr wenig Bürokratie, ein flexibles Arbeitsrecht, einfache Steuerpolitik; aufgrund unserer Erfahrung überlegen wir jetzt unerwartet, ob wir unsere Österreich Niederlassung zu unserem DACH-Hauptsitz machen werden.”
Marco Ogliengo, Mitbegründer von ProntoPro
Aeolus Robotics
Aeolus Robotics, Artificial Intelligence-Scale-up aus dem Silicon Valley, wurde gegründet um die erste Generation von Haushaltsroboterassistenten zum Leben zu erwecken und auf den Markt zu bringen. In Zusammenarbeit mit der TU Wien entwickeln derzeit zehn Mitarbeiter die Sensorik für die Greifarme.
“Spitzenforschung in Kernbereichen der Robotik, wie dem Greifen unbekannter Gegenstände, war ausschlaggebend für unseren Forschungs- und Entwicklungsstandort in Wien. Die gute Infrastruktur und die Attraktivität der Stadt Wien helfen uns dabei, auch Experten außerhalb von Österreich für unser Team zu gewinnen.”
David Fischinger, Manager of Research and Development bei Aeolus Robotics, Inc.
PULS Vario
PULS Vario entwickelt mit mehr als 130 Mitarbeitern, davon 35 neuen in Wien, kundenspezifische Stromversorgungslösungen. Die Kunden stammen aus den Bereichen Forschung, Luftfahrt und Antriebstechnik sowie in hohem Maße aus der Medizin- und Labortechnik.
„PULS Vario hat im Herzen von Wien ein Innovation Lab gegründet. Urbanes Flair im zur lebenswertesten Stadt gekürten Wien hat uns ermöglicht ein motiviertes Team zu gewinnen.
Mit Offenheit, großer Professionalität und einem Quäntchen Humor werden innovative Ideen in erfolgreiche Produkte für unsere Kunden umgesetzt.“
Ewald Braith, Geschäftsführer PULS Vario
FDM Group
FDM Group bietet eine hochwertige Ausbildung für Hochschulabsolventen, ehemalige Militärangehörige und Wiedereinsteiger in den Beruf und macht sie zu professionellen IT- und Business-Consultants. Am Österreich Standort in Wien beschäftigt FDM Group 75 Mitarbeiter.
(bmdw.gv.at)