NATURHISTORISCHE MUSEUM WIEN: Eröffnung der Ausstellung „Reiter von Babunja“ (VIDEO)

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Das Naturhistorische Museum Wien und die Botschaft der Republik Albanien luden zur Eröffnung der Ausstellung “Reiter von Babunja” am Dienstag, dem13. Mai 2025, ein.

Die Veranstaltung begann mit dem Vortrag “Die kulturhistorische Bedeutung von Pferd und Reiter von Babunja” von Henner Hesberger, Bahkim Lahi, Jens Daehner, Gregor Döhner, Eduard Shehi, Manuel Fiedler, Susanne Gaensicke, Szilamer Panczel und Thomas Martin im Vortragssaal des Naturhistorischen Museums und endete mit einem Empfang in der Oberen Kuppenhalle und einem Auftritt der albanischen Künstlerinnen Eni Maqellari (Viola), Xhoiden Dervishi (Tenor).

Mit dabei: Katrin Vohland, Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin, NHM Wien, S.E. Fate Velaj, Botschafter der Republik Albanien in Österreich, Adem Bunguri, Albanische Akademie der Wissenschaften, Institut für Archäologie, Bashkim Lahi, Albanische Akademie der Wissenschaften, Institut für Archäologie, Karina Grömer, Direktorin der Prähistorischen Abteilung, NHM Wien und Georg Tiefengraber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Prähistorische Abteilung, NHM Wien.

An dem Vortrag im NHM nahmen der Staatssekretär im Auswärtigen Amt Sepp Schellhorn und Botschafterin I.E. Mag.phil. Regina Rusz, Sektionsleiterin Internationale Kulturangelegenheiten (BMEIA).

Staatssekretär im Auswärtigen Amt Sepp Schellhorn (2.v.r.) und Frau Katrin Vohland, Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin, NHM Wien (3.v.r.)

Artefkt “Reiter von Babunja”

Die qualitätsvolle bronzene Statuette des sogenannten “Pferd und Reiter von Babunja” aus der zweiten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. wurde 2018 im Zuge albanisch-deutscher Ausgrabungen in der befestigten antiken illyrischen Kleinstadt Arnisa im Dorf Babunja im Hinterland der antiken Stadt Apollonia entdeckt.

Ursprünglich besaß die auf einem galoppierenden Pferd sitzende Reiterfigur in Tunika in der erhobenen rechten Hand eine Lanze sowie einen Schild und einen separaten Helm. Vermutlich war die Statuette auf einem kostbaren Bronzegefäß angebracht. Die Präsentation der Statuette wurde durch eine Kooperation des Naturhistorischen Museums Wien mit dem Archäologischen Institut der Albanischen Akademie der Wissenschaften in Tirana, der Botschaft der Republik Albanien in Österreich und dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles ermöglicht.

Prof. Fate Velaj, Botschafter Albaniens in Wien:

“Jede archäologische Entdeckung stellt ein bedeutendes Ereignis im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Leben dar und bereichert gleichzeitig das kulturelle Erbe sowie die Geschichte eines Landes. Doch der “Reiter von Babunja”, der 2018 in der kleinen antiken illyrischen Stadt Arnisa im Dorf Babunja nahe dem antiken Apollonia im Rahmen der albanisch-deutschen Forschungsarbeiten entdeckt wurde, ist meines Erachtens nicht nur ein Schatz für Albanien, sondern auch eine große Bereicherung für die gesamte archäologische Forschung – sowohl in Europa als auch international. Die Entdeckung des “Reiters von Babunja” spielt eine Schlüsselrolle beim Verständnis der politischen und gesellschaftlichen Strukturen der Region in der Antike. Er erweitert unser Wissen über die Geschichte Albaniens, beleuchtet die Rolle des illyrischen Adels in damaligen Konflikten und wirft neues Licht auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen und Königreichen der Region sowie des Mittelmeerraums. Diese Aspekte werden auch im Rahmen der wissenschaftlichen Konferenz “Die Rolle der Eliten des 1. Jahrtausends v. Chr. zwischen Mitteleuropa und den südlichen Balkanstaaten: Fallbeispiel des Pferdes und Reiters von Babunja” weiter vertieft.

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Dank der Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum in Wien – einem der bedeutendsten Museen der Welt – sowie dem Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften in Tirana bringen wir diesen wertvollen Fund nun auch dem österreichischen Publikum näher – und nicht irgendwo, sondern im “Goldkabinett” des Museums, in unmittelbarer Nähe der berühmten Venus von Willendorf. Mein besonderer Dank gilt dem Museum und seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Österreich für seinen bedeutenden Beitrag zur albanischen Archäologie. Die Unterstützung archäologischer Ausgrabungen in antiken Siedlungen, Forschungsaktivitäten sowie das Studium der Illyrer und ihrer Kultur – all diese Bemühungen tragen zur Vertiefung unseres Verständnisses der albanischen Geschichte und Kultur bei.

Schließlich muss ich erwähnen, dass dieser wertvolle archäologische Fund der albanischen Antike im J. Paul Getty Museum in Los Angeles restauriert und mit Stolz für sechs Monate ausgestellt wurde. Seine Ankunft in Wien markiert seine zweite Reise außerhalb Albaniens. In seiner symbolischen Mission als Friedensbotschafter wird er weiterhin zur Stärkung der freundschaftlichen Brücken zwischen Völkern beitragen.”

Xhoiden Dervishi (Tenor)
Botschafterin I.E. Regina Rusz, Sektionsleiterin Internationale Kulturangelegenheiten (BMEIA), S.E. Fate Velaj, Botschafter der Republik Albanien und Direktorin Magazin Diplomacy&Commerce Austria Svetlana Nenadovic Glusac (r.)
Katrin Vohland, Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin, NHM Wien

Die Ausstellung ist bis 31. Juli 2025, Mittwoch bis Sonntag, von 9 bis 18:30 Uhr geöffnet.

Text: Svetlana Nenadovic Glusac

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