Mehr als 30 Staats- und Regierungschefs aus vier Kontinenten unterstützen die neue Klimainitiative von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Einen globalen Aufruf für mutige und rasche Schritte im Kampf gegen die Klimakrise richten 32 Staats- und Regierungschefs aus vier Kontinenten im Vorfeld des UN-Klimagipfels in New York in einer gemeinsamen Erklärung an die internationale Staatengemeinschaft.
Die „Initiative for more Climate Ambition“ ist die Fortsetzung einer Initiative von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, an der sich im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Polen (COP24) knapp 20 europäische Staats- und Regierungschefs beteiligt hatten. Die neue, inhaltlich konkretisierte Initiative des Bundespräsidenten zielt auf die Unterstützung des „Climate Action Summit“ von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres (23.9.2019 in NY) ab und wurde inhaltlich mit dem Büro des UN-Sondergesandten für den Klimagipfel, Louis Alfonso de Alba, abgestimmt. Van der Bellen hat für seine neue Initiative auch Staats- und Regierungschefs über den EU-Raum hinaus zur Unterstützung eingeladen.
Wenige Tage vor Beginn des großen „Klima-Aktions-Gipfels“ in New York machen wir damit das Jahr 2019 zum Jahr des Mutes für Klimaschutz.
„Mehr als 30 Staats- und Regierungschef aus vier Kontinenten – es ist ein Zeichen der Hoffnung und macht mich zuversichtlich, dass viele Staatsoberhäupter, darunter z.B. Deutschlands Bundespräsident Steinmeier, der italienische Staatspräsident Mattarella, Frankreichs Präsident Macron sowie die Präsidenten von Südkorea, Israel, Ghana, Serbien, Palau und dem Libanon, um nur einige zu nennen, ihre Unterstützung für meine „Initiative for more Climate Ambition“ zugesagt haben. Wenige Tage vor Beginn des großen „Klima-Aktions-Gipfels“ in New York machen wir damit das Jahr 2019 zum Jahr des Mutes für Klimaschutz”, so Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
„Die Bewältigung der Klimakrise ist eine Jahrhundertaufgabe. Der Befund ist klar: Wenn wir weitermachen wie bisher, wird aus der Klimakrise eine Klimakatastrophe, die die Lebensqualität für uns Menschen auf diesem Planeten drastisch verschlechtern wird. Das kann keiner wollen.
Aber es ist nicht zu spät. Wenn wir jetzt beginnen, wenn wir international unsere Kräfte bündeln und zusammenarbeiten, können wir das gemeinsam meistern. Die gute Nachricht: Wir wissen, was zu tun ist und wie wir es tun können. Wir müssen, weltweit, die CO2-Emissonen auf Netto-Null reduzieren. Wir müssen klimaneutral werden, aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas aussteigen. Den Verkehr, die Wirtschaft, die Energieversorgung umstellen auf saubere, erneuerbare Energie, etwa aus Sonnenenergie, Wind, Wasserkraft oder Biomasse. Dafür haben wir 30 Jahre Zeit, also bis 2050, sagen die Wissenschaftler des UN-Weltklimarates (IPCC). Dies ist auch der wesentliche Inhalt meiner Initiative.”
Der Appell
- hält fest, dass unsere Generation die erste ist, die die Auswirkungen der Klimakrise direkt zu spüren bekommt und die letzte ist, die die Chance hat, die Erderhitzung wirkungsvoll zu bekämpfen.
- weist darauf hin, dass durch die Klimakrise weitreichende negative Konsequenzen für alle Lebensbereiche drohen, von Landwirtschaft, Wasser- und Energieversorgung, über die Wirtschaftsentwicklung bis hin zu Fragen von Sicherheit und Friedenserhaltung.
- stellt fest, dass die derzeitig geplanten Maßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft nicht ausreichen, um die langfristigen Ziele des Pariser Klimaübereinkommens einzuhalten.
- betont die zusätzlichen Chancen für unsere Gesellschaften und Wirtschaftsräume durch mutigen Klimaschutz.
- ruft die internationale Staatengemeinschaft auf, das Jahr 2019 zum Jahr des Mutes für Klimaschutz („year of climate ambition“) zu machen. Staats- und Regierungschefs sind aufgerufen, mit konkreten Plänen zum Klimagipfel nach New York zu kommen, die darauf abzielen, die Reduktionsziele bis 2030 nachzubessern und das im Pariser Klimaübereinkommen festgelegt Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto-null zu senken, zu erreichen.
- fordert die Staatengemeinschaft ebenso wie alle Finanzinstitutionen auf, Investments auf das Erreichen der langfristigen Ziele des Pariser Klimaübereinkommens auszurichten und Investitionen so rasch als möglich aus der fossilen Wirtschaft abzuziehen („disinvest from the fossil-fuel economy“).