Rückgang geringer als erwartet – Vienna Autoshow 2020 von 16. bis 19. Jänner in der Messe Wien als Auftakt des Autojahres 2020
Mit 329.363 neu zugelassenen Personenkraftwagen hat das Jahr 2019 bei den Kfz-Neuzulassungen in Österreich ein Minus gebracht. 2019 ist damit das zweite Jahr in Folge mit einer sinkenden Zahl an Pkw-Neuzulassungen. „Zwar ist der Rückgang geringer als erwartet ausgefallen, aber dennoch schmerzhaft, insbesondere, weil etwa bei unseren deutschen Nachbarn der Markt um rund fünf Prozent gewachsen ist“, sagten Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, und Klaus Edelsbrunner, Obmann des Bundesgremiums Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), heute, Mittwoch, bei der Präsentation der Kfz-Zulassungszahlen. Sie fand auch heuer wieder im Vorfeld der Vienna Auto Show statt. Als Vertreter der Politik konnten die Veranstalter ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger begrüßen.
Zulassungszahlen in den unterschiedlichen Fahrzeugkategorien im Detail
Präsentiert wurden die Zulassungszahlen von Peter Laimer, bei der Statistik Austria verantwortlich für die Kfz-Statistiken. Das sind die Eckpunkte der einzelnen Fahrzeugkategorien: „Pkw“ bleibt mit 75,5 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge weiter die mit Abstand wichtigste Kfz‐Art in Österreich. „Die Zahl dieselbetriebener Personenkraftwagen liegt weiter deutlich unter jener von Benzinern, der Anteil von Diesel-Pkw-Neuzulassungen ist sogar erstmals seit 1994 wieder unter die 40-Prozent-Marke gesunken“, erläuterte der Experte. Neuzulassungen alternativ betriebener Pkw haben um mehr als die Hälfte (+56,8 Prozent) zugelegt, was zum überwiegenden Teil auf Benzin-Hybrid-Pkw zurückzuführen ist (+47,8 Prozent). Ausschließlich elektrisch betriebene Pkw verzeichneten einen Zuwachs von 36,8 Prozent. Neuzulassungen einspuriger Kfz lagen im Jahr 2019 mit 40.660 Fahrzeugen um 6,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Lkw-Neuzulassungen blieben mit einem Anstieg von 0,2 Prozent im Vergleich zu 2018 weitgehend unverändert.
Insgesamt gebremste Nachfrage in Österreich
Die Vertreter der Kfz-Wirtschaft sehen die Gründe für die gebremste Nachfrage nach Neuwagen unter anderem in der Verunsicherung der Konsumenten – „und zwar gleich auf mehreren Ebenen, nämlich: Wie sehen die zukünftigen Rahmenbedingungen für den Individualverkehr aus? Und: Welche der unterschiedlichen Antriebsarten werden sich durchsetzen? Der Fahrzeughandel als erster Ansprechpartner der Kunden berät diese, den für sie optimalen fahrbaren Untersatz zu finden“, hob Fahrzeughandelsobmann Edelsbrunner hervor.
Ottenschläger: „Klares Ziel, Ökonomie und Ökologie im Einklang weiterzuentwickeln“
ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger hielt in seinen Ausführungen fest: „Wir haben uns mit unserem neuen Koalitionspartner das klare Ziel gesetzt, Ökonomie und Ökologie im Einklang weiterzuentwickeln. Für die Herausforderungen der Auto- und Autozulieferindustrie möchten wir in einem Dialog zwischen Politik und Wirtschaft entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Dabei besteht großes Interesse daran, dass Arbeitsplätze, Forschung, Entwicklung und Wertschöpfung in Österreich erhalten bleiben.“
Kfz-Wirtschaft wünscht sich von Politik „Bekenntnis zu sauberer individueller Mobilität“
Sowohl Edelsbrunner als auch Kerle sehen die Notwendigkeit einer Ökologisierung im System, diese müsse aber aufkommensneutral erfolgen: „Im Verkehrsbereich haben wir bereits eine CO2-Steuer – die Mineralölsteuer: Wer mehr fährt und mehr verbraucht, zahlt auch mehr.“ Eine weitere Erhöhung der Normverbrauchsabgabe könnte dazu führen, dass alte Fahrzeuge länger genutzt anstatt durch umweltfreundlichere ersetzt werden.
Und sowohl Kerle als auch Edelsbrunner riefen in Erinnerung, dass durch Pkw- und Lkw-Verkehr aus dem Ausland (Stichwort „Tanktourismus“) jährlich rund 1 Milliarde Euro nach Österreich fließt und der Wegfall dieser Steuereinnahmen durchaus ein Loch ins Staatssäckel reißen würde. Beide Branchenvertreter luden die Politik ein, „bei der Erarbeitung neuer Regelungen auch die Experten unserer Branche miteinzubeziehen“ und wünschten sich „ein Bekenntnis zur sauberen individuellen Mobilität. Denn vergessen wir nicht, dass die individuelle Mobilität sowohl beruflich als auch privat ein wichtiger Pfeiler unseres Wohlstands ist“.
Vienna Autoshow 2020 – Österreichs größter Neuwagensalon mit zahlreichen Premieren
Österreichs bedeutendste Autoshow geht heuer bereits zum 14. Mal über die Bühne, und zwar von 16. bis 19. Jänner 2020 in der Messe Wien. Die Vienna Auto Show 2020 zeigt 330 Neuwagen von rund 40 Marken, darunter eine Welt-, eine Europa- und mehr als zwei Dutzend Österreich-Premieren. Mehr Informationen zur #VAS2020 gibt es auf www.viennaautoshow.at .
(wko.at)