Außenminister Schallenberg: “Wir müssen unseren Partnern in der Golfregion zuhören”
Inmitten des Flächenbrands im Nahen Osten trafen sich die 27 EU-Außenministerinnen und -Außenminister mit Vertretern des Golf-Kooperationsrats – Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate – am 15. Oktober 2024 in Brüssel. Sie diskutierten Maßnahmen zur Deeskalation und verstärkten Kooperation, um die Krisenregion zu stabilisieren.
Es ist entscheidend, unseren Partnern in der Golfregion zuzuhören und gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten. Wir haben viel gemeinsam und teilen die gleichen Interessen. Unser Ziel ist es, Frieden und Sicherheit für alle Menschen im Nahen Osten zu gewährleisten,
betonte Außenminister Schallenberg die Notwendigkeit der Gespräche mit den arabischen Partnern.
Im Rahmen der Diskussionen betonten die Außenministerinnen und Außenminister die essentielle Rolle der GCC-Staaten als wichtige Vermittler im Streben nach einem sofortigen Waffenstillstand in Gaza und im Libanon, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und dringend benötigte humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Langfristig besteht ein Konsens, dass es eine Zweistaatenlösung braucht, um den gefährlichen Zyklus der Gewalt zu durchbrechen. Nur so können Israelis und Palästinenser Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben. Die GCC-Staaten sind dabei als Vermittler und Förderer des Dialogs zwischen den Parteien unerlässlich und tragen maßgeblich zur Gestaltung einer friedlichen Zukunft in der Region bei.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Perspektiven und die Expertise der regionalen Akteure vor Ort ernst nehmen. Sie spielen eine essenzielle Rolle, Stabilität in der Region zu schaffen. Gerade in Bezug auf die Stützung der palästinensischen Autonomiebehörde und die Verwaltung in Gaza am Tag danach braucht es eine starke Rolle der arabischen Staaten,
unterstrich Außenminister Schallenberg.
Dabei tauschten sich die Außenministerinnen und Außenminister auch über den Iran als destabilisierender Faktor im Nahen Osten aus. Die Notwendigkeit, entschlossen gegen diese Einflüsse vorzugehen und die regionale Stabilität zu stärken, stand dabei im Vordergrund der Diskussionen. Zudem wurde die kontinuierliche Bedrohung des iranischen Atomprogramms hervorgehoben, das erhebliche Risiken für die regionale Sicherheit birgt.
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