Stadtchef und Minister besuchten Contact-Tracing-Team im Rathaus; Bürgermeister bremst bei Öffnungsschritten: Entscheidung hängt von Situation in Spitälern ab
Nach dem ersten Auftritt im Nationalrat ging es am Mittwochnachmittag für Neo-Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein zum offiziellen Antrittsbesuch bei Bürgermeister Michael Ludwig ins Wiener Rathaus. Nach einem Arbeitsgespräch statteten der Gesundheitsminister und der Stadtchef dem 750 Köpfe starken Team des Contact Tracings im Rathaus einen Besuch ab. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt recherchieren die Kontakte von Corona-PatientInnen und helfen dabei mit, Infektionsketten zu unterbrechen. Sie sind auch für die Kontrolle der Quarantäne zuständig.
Thema des Besuchs des Ministers beim Bürgermeister war der Austausch zu Öffnungsschritten in Ost-Österreich und dem Rest des Landes. Einvernehmen gab es zwischen Mückstein und Ludwig, „Vorsicht bei der Öffnung“ walten zu lassen: Weder Mückstein noch Ludwig wollen eine Verlängerung der Schutzmaßnahmen über den 2. Mai hinaus, allerdings stellten neue Virus-Mutationen nicht nur das Gesundheitssystem der Stadt und damit der gesamten Ostregion, sondern das ganze Land vor neue Herausforderungen.
Es gebe zwar eine „leicht sinkende Tendenz“ bei Infektionen und der Belegung der Intensivbetten, aber: „Wir sind noch nicht dort, wo ich es gerne hätte“, sagte Ludwig. Der Stadtchef wolle sich auch in dieser Woche mit Expertinnen und Experten austauschen und dann Anfang kommender Woche bekanntgeben, wie es weitergeht. „Eine Diskussion über die Öffnung von Discos scheint mir nicht angebracht, wenn es noch eine äußerst angespannte Situation in den Spitälern gibt“, erklärte Ludwig.
Lob gab es von Minister Mückstein für die Corona-Politik der Stadt. Wien nehme den Kampf gegen die Pandemie sehr ernst – „neben dem Testen und Impfen ist das konsequente Absondern von infizierten Personen eines der wichtigsten Mittel gegen die Ausbreitung des Virus“, sagte Mückstein beim Besuch des Contact-Tracings. Bereits gestern hatte der Minister die Impf- und Teststraße der Stadt Wien im Austria Center im 22. Bezirk besucht und hatte sich mit dem Wiener Chef-Virologen Christoph Wenisch von der Klinik Favoriten ausgetauscht. Bis Juni werde es ausreichend Impfstoff geben, um jede und jede zu impfen, die das wollen, sagte der Minister. „Gehen Sie impfen! Nehmen Sie den erstmöglichen Termin wahr“, appellierte er an die Wienerinnen und Wiener.
(wien.gv.at)
Foto: C.Jobst/PID