Humanitäre Hilfe vor Ort trägt dazu bei, illegale Migration nach Europa zu verhindern
Der seit mehr als 10 Jahren andauernde Syrienkonflikt hat zu einer der weltweit größten humanitären Krisen geführt. Die prekäre Lage vor Ort verschärft sich und eine politische Lösung des Konfliktes ist nicht in Sicht. Ein konsequenter Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur sowie eine Wiederbelebung der Wirtschaft werden so verunmöglicht. Um das Leid in Syrien und seinem Nachbarland Jordanien zu lindern und weitere Migration in Richtung Europa zu unterbinden, stellt die österreichische Bundesregierung insgesamt 8 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) des Außenministeriums zur Verfügung.
“Die prekäre Situation in Syrien und Jordanien ist auch nach Jahrzehnten des Konflikts unverändert: das Leid der dortigen Bevölkerung unerträglich. Österreich kommt seiner humanitären Verantwortung nach und stellt den Hilfsorganisationen insgesamt 8 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung. Damit helfen wir direkt vor Ort und verhindern, dass sich noch mehr Menschen auf die gefährliche Reise nach Europa begeben” – so Bundeskanzler Karl Nehammer.
Mindestens 14,6 Millionen Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, rund ein Drittel davon sind Kinder. Dieser Zustand dauerhafter humanitärer Not hat zu einer massiven Fluchtbewegung geführt: Geschätzte 8 bis 9 Millionen Menschen flohen seit Beginn des Konflikts ins Ausland, 6,9 Millionen Menschen wurden intern vertrieben. Auch in Jordanien ist die humanitäre Situation angespannt: Mit rund 760.000 Vertriebenen, von denen 89 Prozent aus Syrien stammen, beherbergt das Land den zweithöchsten Anteil an Flüchtlingen pro Kopf. Dies stellt auch Jordanien vor eine Vielzahl an Herausforderungen.
“Die Menschen in Syrien, Jordanien und der Region leiden seit mehr als 10 Jahren unter den andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen. Der mangelnde Zugang zu Grundversorgung, sauberem Wasser, Strom und funktionierenden Gesundheitseinrichtungen sind für die Bevölkerung Tag für Tag eine Bedrohung. Derzeit sind in Syrien mehr als 14 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, davon mehr als 6 Millionen Kinder. Und genau diese Hilfe gilt es nun zu leisten. Das stellen wir mit dem heutigen Beschluss sicher. Die 8 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds sorgen dafür, dass rasch und unbürokratisch unterstützt werden kann” – führt Vizekanzler Werner Kogler an.
Von den 8 Millionen Euro gehen jeweils 2 Millionen Euro an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sowie 1 Million Euro für das Welternährungsprogramm (WFP) für Syrien. Weitere 2 Millionen Euro gehen an das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) sowie 1 Million Euro an österreichische Nichtregierungsorganisationen in Jordanien.
“Die humanitäre Situation in Syrien bleibt auch nach über einem Jahrzehnt von Tod, Zerstörung und unaussprechlichem Leid verheerend. Die Menschlichkeit gebietet, dass wir hier vor Ort unbürokratisch helfen und den Menschen sauberes Wasser, Strom und funktionierende Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung stellen. So soll auch verhindert werden, dass sich noch mehr Menschen auf die gefährliche Reise nach Europa machen und das menschenverachtende Geschäft der Schlepper weiter befeuert wird” – hält Außenminister Alexander Schallenberg abschließend fest.
BMEIA