Die Entwicklungen in Afghanistan stehen derzeit im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit. Um über Zusammenarbeit und Unterstützung in der aktuellen Krisensituation zu sprechen, initiierten Außenminister Alexander Schallenberg und Innenminister Karl Nehammer eine gemeinsame Videokonferenz mit den drei europäischen Partnerländern Deutschland, Dänemark und Griechenland sowie zentralasiatischen Nachbarstaaten Afghanistans.
Im Mittelpunkt des Dialogs mit Tadschikistan und Turkmenistan standen die Themen Sicherheit, Migration und humanitäre Hilfe.
Außenminister Alexander Schallenberg betonte:
Die Krisensituation in Afghanistan ist keine, die sich nur zwischen uns – dem Westen – und Afghanistan abspielt. Sie hat das Potenzial, die gesamte Region in ihren Strudel mitzureißen. In dieser Situation ist es unerlässlich, dass wir mit allen Partnern in der Region Kontakt aufnehmen, die Hand ausstrecken und gemeinsam eruieren, welche nächsten Schritte gemeinsam notwendig sind. Wir wollen und werden Afghanistan und die Region sicher nicht im Stich lassen.
Wir haben ein ganz klares gemeinsames Interesse. Wir wollen, dass sich die Lage in Afghanistan stabilisiert und sich Afghanistan nicht in ein sicherheitspolitisches schwarzes Loch verwandelt. Wir dürfen nicht erst reagieren, wenn sich das Problem an Europas Außengrenzen manifestiert.
Neben sicherheits- und migrationspolitischen Überlegungen berieten sich die Teilnehmer der Konferenz auch über die humanitäre Situation vor Ort.
Die Menschen in der Region brauchen jetzt klar unsere Hilfe. Wir produzieren heute nicht nur Worthülsen, sondern haben ganz klare Angebote,
so Außenminister Schallenberg.
Vergangene Woche stellte Österreich 18 Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung. Es handelt sich dabei um das größte Einzelpaket an Soforthilfe. Damit werden vor allem die vulnerabelsten Gruppen in der Region, insbesondere Frauen und Mädchen, unterstützt.
Außenminister Alexander Schallenberg stellte in diesem Zusammenhang fest:
Wir helfen dort, wo Hilfe am dringendsten notwendig ist, nämlich vor Ort.
Innenminister Karl Nehammer betonte die Notwendigkeit der gemeinsamen Bekämpfung von irregulärer Migration, organisierter Kriminalität und Schlepperei. Auch in der Zusammenarbeit betreffend Terrorismusbekämpfung ist die Kooperation mit den zentralasiatischen Staaten von großer Bedeutung.
40 % der Afghanen gehören Ethnien an, die unmittelbar in der nördlichen Nachbarschaft leben. Es gibt viele gemeinsame Interessen innerhalb der Region.
(bmeia.gv.at)