Außenminister Schallenberg bei der Auslandskulturtagung 2022 –Außenministerium setzt internationale Initiativen zum Thema “Zukunftskultur”
Der Krieg, die Inflation, drohender Wohlstandsverlust, Energiekrise, Klimakrise und die Pandemie erzeugen Unsicherheit und Ängste. Gerade jetzt kommt der Kunst eine besondere Aufgabe zu: Kunst ist Mutmacherin. Kunst ist Ruf nach Freiheit. Kunst ist geistige Nahrung. Und all das brauchen wir jetzt,
so Außenminister Alexander Schallenberg bei der Auslandskulturtagung 2022 in der Expedithalle der Ankerbrot Fabrik in Wien zum Thema “Zukunftskultur”.
Die geistige Resilienz, die wir jetzt brauchen, ist ohne Kunst undenkbar,
betonte der Außenminister. Es sei wichtig, dass die Auslandskultur seit Kriegsausbruch eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt habe, um Kunst- und Kulturschaffende aus der Ukraine zu unterstützen. Doch auch die Kunst würde instrumentalisiert, so Bundesminister Schallenberg. Bei aller Entrüstung dürften wir nie das Augenmaß verlieren. Schallenberg:
Wenn sogar in Frage gestellt wird, ob man noch Tschaikowsky oder Strawinsky spielen dürfe, dann ist das eine Entwicklung, die in die völlig falsche Richtung führt und die Alarmglocken schrillen lassen muss. Kunst braucht Freiheit. Wer diese Freiheit angreift, greift die Kunst an.
Mit Blick auf das 2023 bevorstehende 50-jährige Jubiläum der Auslandskultur stellten die kürzlich ernannte Sonderbeauftragte für Auslandskultur, Helga Rabl-Stadler, und Christoph Thun-Hohenstein, der Teresa Indjein als Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten nachfolgen wird, die Initiative “IMAGINE Arts & Ideas” und das erste Generalthema DIGNITY vor. So wird sich die Auslandskultur noch intensiver mit ökosozialen, digitalen und ethischen Herausforderungen beschäftigen. Das Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft, Projekte der Klimakultur und des Digitalen Humanismus sowie der Dialog mit Andersdenkenden werden Pfeiler einer Zukunftskultur bilden. Ziel ist die Vision einer neuen, ganzheitlichen Ethik als Grundlage demokratischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Erneuerung.
Humanismus und Ökologie standen auch im Mittelpunkt des Auftritts der französischen Philosophin Corine Pelluchon, die sich in ihrem Vortrag der Bedeutung dieser Leitbilder für die Europäische Union widmete. Zuvor wurden im Rahmen eines öffentlichen “NachmittagSALON Zukunftskultur” wesentliche Zukunftsfragen wie Klima- und Kreislaufkultur, Künstliche Intelligenz und Extended Reality erörtert. Thematisiert wurden hier auch die vielfältigen Potenziale künstlerischer Sparten, in Kooperation mit den Wissenschaften einen positiven Wandel voranzutreiben. Die Podiumsgespräche wurden u.a. von der Linzer Professorin für Roboterpsychologie und Künstliche Intelligenz, Martina Mara und der Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb geleitet.
Mit ihrem weltweiten Netzwerk an Kulturforen und Botschaften entwickelt die Österreichische Auslandskultur laufend neue Programmideen, mit dem Ziel, die Sichtbarkeit Österreichs zu erhöhen und österreichischen Kunst- und Kulturschaffenden internationale Perspektiven zu bieten. Das “Jahr der Literatur 2022” oder die Ausschreibung “On the road again” für österreichische bildende Künstlerinnen und Künstler sind nur zwei Beispiele für den Facettenreichtum der Auslandskulturinitiativen des Außenministeriums.
Die Auslandskulturtagung 2022 wurde wieder als “Green Event” zertifiziert und durchgeführt.
BMEIA / Foto: Gruber & Kulhanek