Der österreichische Außenminister und der Außenminister der Russischen Föderation, Sergej Lawrow, trafen sich heute für ein Arbeitsgespräch in Wien zur Erörterung aktueller bilateraler und internationaler Themen. Außenminister Schallenberg thematisierte im Gespräch mit Außenminister Sergej Lawrow auch die Menschenrechtslage in Russland. Zudem sprach er die völkerrechtswidrige Annexion der Krim an. Vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union betonten die beiden Außenminister aber auch die positiven Aspekte der Beziehungen zwischen Russland und der EU aus.
Auch wenn wir nicht immer auf der selben Seiten des Flusses stehen, ist die Brücke zwischen uns nie eingebrochen. Russland ist und bleibt Teil der europäischen Realität und ist unser größter geografischer Nachbar. Es ist daher folgerichtig, dass es viele Bereiche gibt, in denen wir unaufgeregt zusammenarbeiten. Denken wir nur an Energie, an Klimapolitik, oder auch an die Gespräche mit dem Iran,
betonte Alexander Schallenberg die Wichtigkeit des Dialogs zwischen Russland und Europa. Darüber hinaus tauschten sich die beiden Außenminister auch über die politische Lage in Libyen und Afghanistan sowie über den Fortschritt der Atomgespräche mit dem Iran aus.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow betonte bei der Pressekonferenz nach dem Treffen der beiden Minister die engen wirtschaftlichen Beziehungen und die gute Zusammenarbeit im Energiebereich. Er hob weiters den zivilgesellschaftlichen Austausch durch den Sotschi-Dialog sowie durch die Österreichisch-Russische Historikerkommission hervor. Der russische Außenminister erwähnte ebenfalls sein Interesse am fortlaufenden Dialog mit Österreich.
Wir haben ein Interesse daran, den Dialog mit unseren österreichischen Partnern über weitere Fragen der internationalen Agenda fortzusetzten,
so Außenminister Sergej Lawrow.
Außenminister Alexander Schallenberg bestätigte gegenüber seinem russischen Amtskollegen Österreichs Rolle als integraler Teil der Europäischen Union. Österreich und die EU werden nicht aufhören, für ihre Werte einzustehen und sie zu verteidigen.
Demokratische Grundrechte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung dürfen in keinem Land der Welt als Bedrohung angesehen werden,
bekräftige Alexander Schallenberg.
Im weiteren Verlauf seines zweitätigen Besuchs in Österreich besucht Außenminister Sergej Lawrow Bundeskanzler Sebastian Kurz, Mitarbeiter des zivilgesellschaftlichen österreichisch-russischen „Sotschi-Dialogs“ sowie Wirtschaftsvertreter und den Sitz der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA).
(bmeia.gv.at)
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