Am Montag, 31. August 2020 lud Finanzminister Gernot Blümel Experten zu einer Diskussionsrunde zum Thema Finanzbildung ins Finanzministerium. „Finanzbildung betrifft alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Derzeit gibt es bei vielen Menschen große Unsicherheiten im Umgang mit Finanzen. Es braucht daher eine Gesamtstrategie zur Finanzbildung, die wir gemeinsam erarbeiten. Dabei geht es nicht nur um mehr Schulstunden, sondern um eine breite Wissensvermittlung. Wir wollen, dass die Österreicherinnen und Österreicher gute Finanzentscheidungen treffen, individuell vorsorgen und mehr aus ihrem Geld machen können“, betont Finanzminister Gernot Blümel anlässlich des Round Tables zu Finanzbildung.
An der Auftaktveranstaltung nahmen Christoph Boschan (Börse), Jakob Calice (Innovationsstiftung), Bettina Fuhrmann (Professorin WU Wien), Johannes Lindner (Professor IFTE), Doris Pfingstner (Direktorin Modulare Mittelstufe Aspern), Martha Schultz (Julius Raab Stiftung), Jenny Uzodike (Schülerunion) und Harald Waiglein Sektionschef des Finanzministeriums teil. Die Expertenrunde bildet den Auftakt einer nationalen Finanzbildungsstrategie. Der erste Schritt dient zur Sammlung und Evaluierung der bereits bestehenden Angebote in diesem Themenfeld und soll bis Jänner 2021 abgeschlossen sein. Anschließend wird eine bundesweite Strategie entworfen, die bis Ende des kommenden Jahres fertiggestellt werden soll.
Unumstritten ist, dass besseres Finanzverständnis zu einem besseren Finanz- und Vorsorgeverhalten führt. 30 bis 40 Prozent der Ungleichheiten bei der Altersvorsorge entstehen durch Unterschiede im Finanzwissen. Darüber hinaus fühlen sich 40 Prozent der jungen Erwachsenen nicht sicher genug, um den Kauf, die Miete oder das Leasing größerer Einkäufe zu tätigen. 34 Prozent aller österreichischen Haushalte sind gar verschuldet. „Diese Zahlen machen deutlich, dass im Bereich der Finanzbildung viel zu tun ist. Gerade in Zeiten der Digitalisierung, wo es immer leichter wird bargeldlos Geld auszugeben, ist wichtig den Menschen die nötige Sicherheit und das erforderliche Wissen zur Verfügung zu stellen“, so Blümel.
Wiewohl es bereits viele Initiativen in diesem Bereich gibt, fehlt eine gebündelte Strategie für Österreich. Plan des Finanzministers sei es daher eine gemeinsame Zielsetzung zu definieren, vorhandene Ressourcen bestmöglich einzusetzen, Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und blind spots zu erkennen. Im Regierungsprogramm wurden bereits wichtige Eckpunkte festgelegt, nun gilt es, sich den Herausforderungen und Schwachstellen im Detail zu widmen, denn eine nationale Finanzbildungsstrategie ist die Basis für einen modernen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort.
(Bundesministerium für Finanzen)
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