Republik Österreich und der Malteserorden bekräftigen Einsatz für Religionsfreiheit

Bundesministerin Claudia Plakolm und Großkanzler Riccardo Paternò di Montecupo unterzeichnen die gemeinsame Erklärung für den internationalen Schutz verfolgter religiöser Minderheiten. /  Fotocredit: © Souveräner Malteser-Ritter-Orden – Christian Lendl

Wien, 3. Dezember 2025 – Angesichts der erschreckenden Nachrichten über gewaltsame Übergriffe auf Christen im Ausland und der aktuellen Lächerlich-Machung religiöser Symbole unter dem Deckmantel der Kunst in unserem Land, rückt die Frage der Religionsfreiheit ins Zentrum der öffentlichen Diskussion. Umso bedeutender war der Austausch zwischen dem Großkanzler des Ordens, Riccardo Paternò di Montecupo, und der für Religionsfragen zuständigen Bundesministerin Claudia Plakolm, im Rahmen des offiziellen Besuchs des Staatsoberhaupts des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens, Fra’ John T. Dunlap, in Österreich am 28. November 2025.

Zum Abschluss des Treffens wurde ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das ein klares und starkes Zeichen für die Wahrung und Stärkung der Religionsfreiheit setzt. Beide Seiten betonten die fundamentale Bedeutung dieses Menschenrechts als Grundpfeiler demokratischer und pluralistischer Gesellschaften.

Bundesministerin Claudia Plakolm verwies auf die Verantwortung Österreichs, religiöse Vielfalt aktiv zu schützen: „Es ist wichtig, nicht wegzuschauen, wenn Christen verfolgt werden. Weltweit gibt es viele christliche Gemeinden, die unter Druck stehen, diskriminiert werden oder sogar Verfolgung erleben. Wir bekennen uns klar zum Schutz der Menschen, die wegen ihrer Religion verfolgt werden. Deswegen freuen wir uns sehr, durch die im Bundeskanzleramt eingerichtete ‚Abteilung für den internationalen Schutz verfolgter religiöser Minderheiten‘ künftig mit dem Malteserorden zusammenzuarbeiten.“ Regelmäßiger Wissensaustausch, Workshops, gemeinsame Studien und Schulungsmaßnahmen sollen dazu beitragen, den Schutz der Religionsfreiheit nachhaltig zu stärken und die Lage verfolgter Gruppen deutlich zu verbessern.

Die Delgationen des Kultusministeriums und des Malteserordens besprachen konkrete Schritte, um den Schutz der Religionsfreiheit nachhaltig zu stärken und die Lage verfolgter Minderheiten deutlich zu verbessern. / Fotocredit: © Souveräner Malteser-Ritter-Orden – Christian Lendl

Großkanzler Riccardo Paternò di Montecupo betonte, dass „die große humanitäre Krise, mit der die Welt derzeit konfrontiert ist, nicht nur eine zunehmende Zahl bewaffneter Konflikte umfasst, in denen grundlegende Menschenrechte verletzt werden. Sie verursacht auch zunehmenden Druck auf die Religionsfreiheit in vielen Regionen weltweit. Wir freuen uns daher sehr, dass Bundesministerin Plakolm auf die Erfahrung des Malteserordens vertraut, die wir bei unseren Bemühungen zur Förderung der Religionsfreiheit weltweit gesammelt haben, und freuen uns auf die Umsetzung gemeinsamer Projekte.“

Der Besuch von Fra’ John T. Dunlap und der ihn begleitenden Delegation markiert einen weiteren Höhepunkt in den langjährigen Beziehungen zwischen dem Malteserorden und der Republik Österreich. Mit dem im Rahmen des Besuchs unterzeichneten Memorandum of Understanding bekräftigen beide Seiten den Willen, gegen die zunehmende Intoleranz und Diskriminierung über alle sozialen Schichten und nationalen Grenzen hinweg, mit vereinten Kräften vorzugehen.

Malteser-Ritter-Orden

Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden, entstanden in Jerusalem in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, ist ein primäres Völkerrechtssubjekt und ein katholischer, religiöser Laienorden. Seine Aufgabe ist es, den Glauben zu bezeugen und den Armen und Kranken zu dienen. Heute ist der Malteserorden vor allem im Bereich der sozial-medizinischen und humanitären Hilfe tätig und in über 120 Ländern präsent. Gemeinsam mit 13.500 Mitgliedern arbeiten 100.000 Freiwillige, die von rund 52.000 Ärzten, Pflegepersonen, diplomierten Pflegekräften und Sanitätern unterstützt werden. Der Orden betreibt Krankenhäuser, medizinische Zentren, Ambulanzen, Einrichtungen für ältere und behinderte Menschen, Zentren für unheilbar Kranke sowie soziale und psychologische Betreuungsprojekte für Migranten und Flüchtlinge. Malteser International, das weltweit tätige Hilfswerk des Malteserordens, leistet Nothilfe bei Naturkatastrophen und in Kriegssituationen. In der Ukraine ist der Orden derzeit an über 70 Orten sowie in den Nachbarländern tätig. Im Nahen Osten unterstützt er die von den Konflikten Betroffenen, insbesondere im Libanon und im Gazastreifen (in Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem), und betreibt das einzige Krankenhaus mit einer Neugeborenen-Intensivstation in Bethlehem. Das italienische Ambulanzkorps des Malteserordens beteiligt sich an Rettungsaktionen für Migranten im Mittelmeer. Der Malteserorden ist neutral, unparteiisch und unpolitisch. Er unterhält diplomatische Beziehungen zu 115 Staaten, offizielle Beziehungen zu fünf weiteren Staaten und Botschafterbeziehungen zur Europäischen Union. Er hat ständigen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen und ist in den wichtigsten internationalen Organisationen vertreten. Seit 1834 hat die Regierung des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens ihren Sitz in Rom. Fra’ John Dunlap ist der 81. Großmeister.

Quelle: Souveräner Malteser-Ritter-Orden – Großpriorat von Österreich

Fotocredit: © Souveräner Malteser-Ritter-Orden – Christian Lendl