“Die Menschenwürde ist unteilbar”, erklärte der Bundespräsident, der mit rund 40 Staats- und Regierungschefs beim Holocaust-Forum in der Gedenkstätte Yad Vashem teilnahm, in einer im Vorfeld verbreiteten Stellungnahme. “Österreicherinnen und Österreicher waren Täterinnen und Täter, teils an führender Stelle. Zehntausende Österreicherinnen, vor allem Jüdinnen und Juden, aber auch Roma und Sinti, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Verfolgte, Widerstandskämpfer und Deserteure waren Opfer und wurden von den Nationalsozialisten ermordet.”
“Niemals wieder” bedeute “keine Toleranz gegenüber Rassismus, keine Toleranz gegenüber Antisemitismus”, so Bundespräsident Van der Bellen. Es sei nötig, sich “jeglichem Versuch der Zerstörung des Rechtsstaates und der liberalen Demokratie entschieden” entgegenzustellen und die Grund- und Freiheitsrechte zu verteidigen. Ebenso gelte es, gegen “Versuche nationalistischer Selbstüberhebung” aufzutreten und für ein gleichberechtigtes Miteinander einzutreten, forderte der Bundespräsident.
Alexander Van der Bellen nahm am Donnerstag am Welt-Holocaust-Forum sowie einer Gedenkzeremonie mit einer Kranzniederlegung für die Opfer des Holocaust in Yad Vashem teil. Anlass war der 75. Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau im damals von Deutschland besetzten Polen durch die Rote Armee am 27. Jänner 1945.