Wien ist neben New York, Genf und Nairobi einer der vier Hauptsitze der Vereinten Nationen. Das Vienna International Centre (VIC), allgemein bekannt als “UNO City”, feiert 2019 sein 40jähriges Jubiläum.
Im Vienna International Centre (VIC) sind derzeit die folgenden Internationalen Organisationen ansässig: Die 1957 gegründete Internationale Atomenergieorganisation (IAEO, derzeitiger Generaldirektor Yukiya Amano) war die erste bedeutende in Wien ansässige internationale Organisation und sie ist mit ihren rund 2.550 Bediensteten bis heute die größte. In den letzten Jahren hat sich ihr Schwerpunkt von der Förderung der Atomenergie zunehmend auf nukleare Sicherheit und die Verhinderung der missbräuchlichen Verwendung spaltbaren Materials verlagert.
Eine weitere in Wien ansässige internationale Organisation ist die seit 1966 bestehende Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung (UNIDO), die derzeit unter Leitung von Generaldirektor Li Yong steht. Als einzige Organisation im VN-System unterstützt sie durch technische Hilfe, Beratung und Vermittlung sowie Forschungs- und Studienprogramme die möglichst umweltschonende Industrialisierung in den Ländern der Dritten Welt und in den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas einerseits, sowie die industrielle Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs- und Industrieländern andererseits.
Die Sekretariatseinheit UNOV (United Nations Office at Vienna), welche mit der Eröffnung der UNO City 1979 gegründet wurde, sorgt für die administrative Unterstützung der verschiedenen Gremien und Einrichtungen der VN, für Konferenzplanung und Dolmetscherdienste der alljährlich mehr als 2000 Konferenzen und Sitzungen sowie für den Sicherheitsdienst im VIC. UNOV umfasst auch das Büro für Weltraumangelegenheiten (OOSA/Office for Outer Space Affairs), die Hauptabteilung für Verwaltung und Gemeinsame Dienste (DACS/Division of Administrative and Common Services) mit der VN Postverwaltungsstelle für Europa (UNPA/United Nations Postal Administration) sowie den VN Informationsdienst (UNIS/United Nations Information Service).
Weitere Sekretariatseinheiten, die allerdings an andere Sekretariatsstellen berichten, sind die Abteilung für Internationales Handelsrecht (UNCITRAL/United Nations Commission on International Trade Law) sowie das Sekretariat des Wissenschaftlichen Ausschusses der VN zur Untersuchung der Auswirkungen radioaktiver Strahlen (UNSCEAR/United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation). Aus der VN-Familie sind u.a. noch eine Zweigstelle des VN Büros für Projektdienste (UNOPS/United Nations Office for Project Services) und das Regionalbüro des Flüchtlingshochkommissars (UNHCR/United Nations High Commissioner for Refugees) im VIC untergebracht.
Im Zuge der Reformen der Vereinten Nationen wurde Wien 1997 zum Zentrum aller VN-Bemühungen im Kampf gegen Verbrechen, Drogenmissbrauch und Terrorismus ausgebaut. Dadurch erfolgte die Einrichtung des Büros zur Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung (ODCCP – Office for Drug Control and Crime Prevention), das im Herbst 2002 in UNODC (UN Office on Drugs and Crime) umbenannt wurde und seit 2010 unter der Leitung von Yury Fedotov als Exekutivdirektor steht, welcher gleichzeitig auch Untergeneralsekretär und Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Wien (UNOV/United Nations Office at Vienna) ist. Das ODC besteht aus dem VN-Programm zur internationalen Drogenkontrolle (UNDCP/United Nations International Drug Control Programme) sowie dem Zentrum für Verbrechensverhütung (CICP/Centre for International Crime Prevention).
Seit 1997 ist die Vorbereitende Kommission der Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Atomtests (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization, CTBTO) in Wien tätig. Ihr ist ein hochtechnisiertes internationales Datenzentrum angeschlossen. Seit Sommer 2013 ist Lassina Zerbo Exekutivsekretär der CTBTO.
Die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) beschäftigt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1998 mit nachhaltiger und umweltverträglicher Nutzung der Donau und Umsetzung des Donauschutzübereinkommens von 1994 sowie der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
(bmeia.gv.at)